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Ravioli

 

Ravioli

Daten

 

Ravioli

AT 2002, 79 Min

REGIE: Peter Payer
BUCH: Alfred Dorfer
KAMERA: Thomas Prodinger
SCHNITT: Cordula Werner
MUSIK: Lothar Scherpe, Peter Herrmann
DARSTELLER: Alfred Dorfer, Gertraud Jesserer, Branko Samarovski 

 

 

Regie: Peter Payer

 

Kinostart: 25. November 2004

 

Comedy made in Austria - die Geschichte eines Arbeitslosen

Vielleicht denkt sich uns nur wer ... es gibt so Kranke!; Ist Optimismus nur eine Form von Informationsmangel?; Wenn der Weg das Ziel ist - ist dann das Ziel weg? Bedeutet das, dass ich schon betrunken bin, wenn ich Durst habe? ...
Mit solchen Fragen zwischen Ironie und Selbstmitleid im Kopf, begeht unsere Hauptperson Heinz Hoschek (Alfred Dorfer) sein Leben, oder besser gesagt, was davon übrig geblieben ist. Sein Job als Bankfilialleiterstellvertreter wurde gekündigt. Sein neues Haus, für das er sich selbst einen viel zu hohen Kredit gegeben hat, gehört anderen. Seine Mutter ist tot, gerade beerdigt. Sein Vater ist im Pflegeheim, wo er der Philosophie von Mensch-ärgere-Dich-nicht nachhängt. Seine Ehe ist in die Brüche gegangen und sein Sohn will lieber Basketball als Minigolf spielen.

Nun kehrt er in die leerstehende, elterliche Wohnung zurück, um dort in der Badewanne unterstützt von Alkohol und Valium aus Mutters Arzneischrank sein Leben Revue passieren zu lassen. Er rekapituliert, imaginiert, philosophiert und übt sich in der hohen Kunst des Scheiterns. In seiner Einsamkeit flüchtet er sich vor dem ‚Jetzt' in sein ‚Damals' mit Ferien am Meer, Geburtstagsfeiern, Schul- und Studienzeit, Verlobung, Anhimmelung seiner Nachbarin... und nach und nach verliert er sich ganz in seiner Phantasie, geht unter im Glück der vergangenen Jahre. Er erträumt sich seine Existenz als mutiger Schottenheld Braveheart, als Rebell oder romantischer Liebhaber und bekommt Besuch von allegorischen Figuren - der Tod und der Geist der Siebziger sind nur einige der Gäste, die eben mal vorbei schauen. Und seine tote Mutter lädt ihn unentwegt zu einer Tasse Tee ein, besonders gern, wenn er gerade ihr Grab pflegt. Nur in kleinen Schritten versucht er seinem Untergang entgegenzusteuern, u.a. wird er Bademeister.

Der Film entstand nach Dorfers jüngstem Bühnenstück "heim.at". Er selbst ist als Hauptdarsteller in jeder Szene des Films zu sehen - meisterlich als Antiheld.
Eine eigenwillige Kombination aus Bildausschnitt, Licht und Farbdramaturgie verleiht der Geschichte ungewöhnliche Bilder, die durch eine mutige Montagetechnik zusammengefügt werden. Scheinbar amateurhafte Urlaubsaufnahmen mischen sich mit fast dokumentarischer Handkamera.
Der 'Tragik-Komik' und dem trockenen, schwarzen Humor verleiht die ‚fremdwortreiche', österreichische Sprache noch eine ganz besondere Note.
Ein eigenwilliges Statement zu einer gesellschaftlichen Situation, und das auf Österreichisch.

Klingt seltsam und ist auch so. Aber Österreicher dürfen das!

 

Gesehen von Kathrin Metzner

 

 

 

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