Vom 25.-30. Oktober 2022 fanden die 56. internationalen Hofer Filmtage statt. Aufgrund des stattfindenden Wandels in der Gesellschaft durch neue Lebensstile, Kulturen und Wurzeln stehen die Hofer Filmtage 2022 unter dem Motto „Gesellschaft“. Die Ereignisse der letzten Jahre, wie die Suche nach Halt und Identität, sowie nach Platz in der Familie werden auch filmisch in den Fokus gerückt und spiegeln sich auch in den Filmen der Hofer Filmetage wieder.
Aufgrund der Pandemie finden die Filmtage als hybride Veranstaltung statt. Über die On-Demand Plattform der Filmtage können die Filme noch bis zum 06. November abgerufen werden.
Eröffnet wurden sie die Hofer Filmtage mit dem Film Olaf Jagger von Heike Fink. Es geht um den bekannten Künstler Olaf Schubert, der im Jahre 1965 in der DDR im Keller des elterlichen Hauses ein altes Tonband findet, auf dem ein Interview mit seiner Mutter und Mick Jagger zu hören ist. Nun begibt sich Olaf Schubert auf eine detektivische Suche nach diesem Geheimnis.
Es finden außerdem zahlreiche weitere Weltpremieren statt, so wird zum ersten Mal der Film „Der Zeuge“ von Bernd Michael Lade gezeigt. Auf realen Gerichtsprotokollen basierend verhandelt das dialektisch erzählte Drama die Grenzen zwischen Schuld und Unschuld der Verantwortlichen des nationalsozialistischen Vernichtungsapparats.
Auch der Dokumentarfilm steht wie immer im Fokus der Hofer Filmtage. Die dokumentarischen Filme werfen einen besonderen Blick darauf, was in der Welt vor sich geht. So beschäftigen sie sich mit der Pandemie und zahlreichen weiteren ungelösten Probleme dieses Planeten. Das Motto der Filme: wenn wir anfangen zu verstehen, woher diese Probleme kommen, wenn wir einander besser begreifen, können auch Lösungen gefunden werden.
Im Rahmen des „HoF PLUS“ Rahmenprogramm finden unter anderem Club Gespräche, Panels zu aktuellen Themen der Filmbranche und Weltpremieren für alternative Kinoprojekte statt. Die „Late Night Talk-Show“ GASTHoF bietet die Möglichkeit ins Gespräch mit den Filmtage Gästen zukommen und Einblicke in ihre Arbeit zu erhalten. Thorsten Schaumann, der künstlerische Leiter des Festivals freute sich über ca. 14000 verkaufte Kinotickets bei der Ausgabe 2022.
Filmpreise
Außerdem werden auch wieder zahlreiche Awards vergeben, so zum Beispiel der Filmpreis der Stadt Hof.
So wurde 2022 der Hans-Vogt-Filmpreis zum 10. Mal bei den Hofer Filmtagen verliehen und ging an den Regisseur und Autor Chris Kraus.
Der neu geschaffene PHAROS SHIVER SCREEN AWARD, ausgelobt durch das Postproduktionshaus, ehemals Arri Media, ging an den iranischen Regisseur Arian Vazirdaftari für seinen Film "BI ROYA - Without her".
Schauspieler, Autor und Filmemacher Karsten Dahlem erhielt für seinen Debütfilm "Crash" den Hofer Goldpreis (ca. 35000 €)
Die Mockumentary "Olaf Jagger" von Heike Fink erhielt den mit 10 000 Euro dotierten Förderpreis Neues Deutsches Kino
Für den besten Dokumentarfilm wurde der mit 7500 Euro dotierte Granit-Preis an "Schattenkind" von Jo Müller verliehen
Der Filmpreis der Stadt Hof ging an die Regisseurin Aelrun Goette für "In einem Land, das es nicht mehr gibt"