Kaum hatte der Virtual Reality Kurzfilm "GFE" (was die Abkürzung für "Girl Friends Experience" ist) über ein Escort-Girl in San Franzisco Premiere auf dem SXSW Event (eine jährliche Konferenz und Ausstellung zu Medien in Austin, Texas), musste er, wie das amerikanische Online Magazin "Engadged" meldet, wieder zurückgezogen werden.
Gerade erst hatte der Regisseur Michael Jacobs dem Online-Magazin "Engadget" in einem ausführlichen Video Interview von seinen Absichten, den Escort-Job entmystifizieren zu wollen berichtet, da wird der Film auf Grund einer einstweiligen Verfügung durch die Hauptdarstellerin des Films, wieder zurückgezogen.
Der Film spielt sowohl Außen, in einer Bar/Café sowie in einem Hotel. Die Protagonistin des Films, die tatsächlich als Escort arbeitet, fühlt sich durch den Film falsch dargestellt und hat einer Veröffentlichung, nach eigenen Angaben, nie zugestimmt. Das Projekt sei in Bearbeitung gewesen, aber nicht von ihr freigegeben worden. Insbesondere über in dem Film enthaltene Nacktaufnahmen habe es keine Einigkeit gegeben.
Das Beispiel zeigt, dass auch in Virtual Reality die Fragen des Persönlichkeitsrechts und vor allem auch der vertraglichen Absicherung von Verwertungsformen, beachtet werden müssen, selbst wenn es sich um Aufnahmen mit dokumentarischen Charakter und offensichtlichem Wissen der Protagonisten, dass sie gefilmt werden, handelt.
Zu allem Überfluss fühlte sich die Darstellerin von dem Regisseur am Set ungut behandelt, er habe sie in von ihr nicht gewünschter Weise am Arm gehalten etc. keine gute Haltung in einem durch #metoo sensibilisierten Land.
Video Interview mit dem Regisseur auf Engadget: https://www.engadget.com/2018/03/14/gfe-follows-a-high-end-escort-through-san-francisco/