Lampenarten
Die Wirkung und Funktion eines Filmscheinwerfers ist ganz stark an das Leuchtmittel (das ist die Birne, der Brenner oder die Röhre) gekoppelt. Die Konstruktion des Scheinwerfers wird gewissermaßen um dieses Leuchtmittel herum gebaut. Grund genug, näher zu betrachten, welche Lampenarten es so gibt beim Film:
Früher arbeitete man im Studio und auch außen hauptsächlich mit Kohlebogenlampen. Sie waren schwer, brauchten viel Strom und wurden sehr heiß. In einigen Studios der Welt sind sie trotz vieler Nachteile noch immer anzutreffen. Das liegt vor allem daran, dass sie ein besonders schönes Licht verbreiten. Aber wirklich gerne arbeitet niemand damit.
Heute stehen uns verschiedenste Leuchtmittel zur Verfügung, die sich in Funktionsweise und Wirkungsgrad stark unterscheiden:
Glühlampen
In einem luftdichten gasgefüllten (Argon, Krypton etc.) Glaskolben wird durch einen Wolframdraht ein Strom geschickt, der diesen zum Glühen bringt. Es gibt sie in verschiedenen Bauformen, unter anderem als Nitraphot-Lampen (mit Leistungen bis 500 Watt). Die Farbtemperatur liegt bei 3400k, sie wandeln nur 25 % der zugeführten Energie in Licht um. Deshalb wurden sie auch von der EU verbannt und durch die noch furchtbareren Energiesparlampen ersetzt, bei denen man langsam merkt, dass sie viel kürzer leben als versprochen und zudem noch große Entsorgungsprobleme wegen des Quecksilbergehaltes bekommt. Wer dennoch starke Glühbirnen benötigt, etwa weil sie im Bild schöner aussehen, kann sie dennoch bekommen, sie werden nur nicht mehr als Leuchtmittel, sondern als Heizkörper verkauft. Da gelten die EU-Richtlinien nicht und auch Werte über 100 Watt sind erlaubt.
Halogenlampen
Im Prinzip funktionieren diese ähnlich wie Glühlampen, allerdings wird dem Gas etwas Jod oder Brom beigefügt. Dadurch erhöht sich die Lichtausbeute. Außerdem – und das ist ein besonderer Vorteil – ist die Bauform viel kleiner. Trotzdem wird viel Energie nur in Hitze, nicht aber in Licht verwandelt. Zahlreiche preiswertere Filmscheinwerfer, etwa die Ianero 800 Watt Redheads, arbeiten mit Halogen-Brennern. Aber auch kleine Einheiten wie die Dedo-Lights benötigen Halogen-Brenner.
Metalldampflampen (HMI)
Sie wurden 1970 erstmals vorgestellt. Sie sind ebenfalls mit Gas gefüllt, wobei Hallogenide verschiedener Metalle (Dysprosium, Thulium und Holmium) verwendet werden. Da diese Lampen sehr heiß werden, fertigt man sie aus Quarzglas. Das Licht wird durch Gasentladung erzeugt, die abhängig ist von der Netzfrequenz, die durch Vorschaltgeräte mit Drosselspulen zugeführt wird. Es gibt aber auch elektronische Vorschaltgeräte, die eine Rechteckspannung mit anderen Frequenzen erzeugen können. Sie haben einen Wirkungsgrad von bis zu 95 %, sind also von der Lichtausbeute viel vorteilhafter. Während Glüh- und Halogenlampen unmittelbar nach dem Einschalten ihr Licht zur Verfügung stellen, müssen HMI-Lampen erst gezündet werden. So dauert es bis zu drei Minuten, bis die gewünschte Leistung und Farbtemperatur erreicht ist.
HMI-Brennstab
Neonröhren
In den letzten Jahren wurden auch immer häufiger spezielle Neonröhren verwendet. Die Länge der Röhren liegt bei 60 oder 120 Zentimetern, meist werden mehrere parallel betrieben (2 Bank, 4 Bank etc.). Neonröhren mit hoher Zündfrequenz und optimierter Farbtemperatur (Tageslicht oder Kunstlicht) haben einen hohen Wirkungsgrad, sind kompakt und können weiches, flächiges Licht abstrahlen. Für gebündeltes Licht (Spot) sind sie allerdings ungeeignet.
LED
Seit einigen Jahren existieren LED-Scheinwerfer, die weißes Licht produzieren und die durch parallele Anordnungen (Arrays) auch als Filmscheinwerfer Verwendung finden. Noch sind einige Nachteile spürbar, insbesondere beim Weissabgleich, aber die Industrie arbeitet an Verbesserungen. Auch einzelne, sehr leistungsstarke LEDs finden inzwischen in Filmscheinwerfern mit Stufenlinsen Verwendung.