Größere Systemplatte
Es kommt häufig vor, dass die Systemfestplatte zu klein wird und man die Inhalte auf eine größere Platte klonen möchte. Oder man möchte möglichst schmerzfrei auf einen neuen Rechner umziehen. Oder man hat intern eine Festplatte verbaut und möchte dem Computer mit einer SSD zu mehr Geschwindigkeit verhelfen. Oder man möchte einfch ein Backup haben, welches durch Austausch der Platte oder SSD sofort wieder ein lauffähiges System möglich macht.
Die Festplatten auf denen das Betriebssystem untergebracht ist, sind leider so komplex, dass man die Inhalte nicht so einfach als Kopie auf eine ander Platte übertragen kann. Copy und Paste ist hier keine Option. Wenn man die interne Platte die zu klein geworden ist oder aus anderen Gründen ausgetauscht werden soll, so übertragen möchte, dass der Computer später nach Austausch der neuen gegen die alte Platte wieder läuft, muss man sie klonen. Das ist eine 1:1 Kopie sämtlicher Sektoren.
Dazu muss die neue, leere Festplatte, oder besser noch SSD in einem etxernen Gehäuse eingebaut und per USB Kabel angeschlossen werden. Je nach Betriebssystem und Festplatte/SSD Format wird diese dann sofort erkannt, oder sie muss erst mit einem Datenträger-Dienstprogramm gemountet bzw. Formatiert werden.
Klon Programme
Und dann benötigt man auch noch ein geeignetes Klon-Programm, um eine vollständige Kopie der ursprünglichen Daten auf den neuen Datenträger durchzuführen. Für Windows und MAC gibt es unterschiedliche Programme, viele davon sind bei privater Nutzung kostenlos und erfüllen ihre Aufgabe hervorragend. Gängige Programme in diesem Bereich sind für Windows: "Acronis Disk Director", "EaseUS Disk Copy Pro", "Paragon Drive Copy Professional", "Uranium Backup", "Clonezilla", und "Macrium Reflect". Wir setzen seit Jahren die kostenlose Version von "Macrium Reflect" ein, mit sehr guten Ergebnissen. Für MACs empfehlen sich Programme wie "Carbon Copy Cloner", "EaseUS Todo Backup", "Acronis Cyber Protect", "ChronoSync", oder "Super Duper", wenn man sie nicht dauernd benötigt, reicht die kostenlose 30 Tage Testversion aus.
Wer den Klon als Backup nutzen möchte, sollte darauf achten, dass das Klon Programm nicht jedes Mal wenn man das Backup aktualisiert, wieder den vollständigen Datenbestand schreiben muss. Manche Klonprogramme (meist in der kostenpflichtigen Version) können in so einem Fall einfach die Veränderungen seit dem letzte Backup übernehmen. Das spart viel Zeit.
Beim Klon-Versuch kann es mit Programmen wie "Macrium Reflect" und anderen, zu Fehlern kommern. Besonders häufig ist ein Lesefehler, und das Programm fordert dazu auf, die Originalplatte zu überprüfen. Bei Windows-Rechnern erledigt das ein zu Windows gehöriges Programm, Check Disk. Will man dafür den Befehl chkdsk C:/r verwenden, gibt man in das Windows Suchfeld "cmd" ein und wählt dann Eingabeaufforderung aus, doch dann behauptet Windows, man habe keine ausreichenden Administrator-Berechtigungen, selbst wenn man Admin des Rechners ist.
Das hängt damit zusammen, dass viele Funktionen der Systemfestplatte von Windows aktuell benutzt werden,- sprich eigentlich kann chkdsk nur sinnvoll arbeiten, wenn Windows gar nicht läuft. Und diesen Zustand gibt es nur, wenn der Rechner bootet. Aber irgendwie muss man zugleich dem Computer mitteilen, dass dieser Test,- und Reparaturdurchlauf durchgeführt werden soll.
Lösung:
Um den Prozess anzustoßen, gibt man in das Suchfeld beim Windows Startmenü "Eingabeaufforderung" ein und wenn als Menüpunkt Eingabeaufforderung erscheint, wählt man per rechtem Mausklick "Als Administrator ausführen" aus. Dann erscheint wieder das Eingabefenster, doch diesmal lässt es den Befehl chldisk C:/r zu, teilt einem aber mit, dass dieser nur beim booten möglich ist und ob man diesen beim nächsten Booten durchführen soll. Wenn man das mit Ja bestätigt und den Rechner neu startet, wird chkdsk automatisch durchgeführt. Meist sind ein paar kleine Bereinigungen notwendig, der ganze Vorgang dauert eine Weile, danach startet automatisch Windows.
Und in den allermeisten Fällen ist dann auch das Klonen problemlos möglich.
Partitionen
Beim Klonen werden die Größenverhältnisse der ursprünglichen Platte / SSD übertragen. Wenn man nun etwa bei der alten Platte Probleme hatte, weil die System Partition zu klein geworden ist, so benötigt man nach Einbau der geklonten Platte SSD ein weiteres Tool, um daran etwas zu ändern. Wir haben gute Erfahrungen mit dem "Mini Tool Partition Wizard" für Windows gemacht, es gibt aber auch hier wieder diverse andere Programme, die ähnliche Möglichkeiten bieten. Beispielsweise "Acronis Disk Director", "EaseUS Partition Master", "Paragon Parition Manager" oder "AOMEI Partition Assistant Standard". In diesen Programmen kann man die Größenverhältnisse einzelner Partitionen verschieben und so wieder mehr Platz für Systemdateien etc. schaffen.
Nachdem man nun also die neue Festplatte oder SSD eingebaut hat und damit den Rechner neu startet, kann man das Mii Tool Partition Wizard öffnen. Angezeigt werden dort alle Partitionen der alten Platte, also z.B. System und Daten, sowie der übrige nicht zugeordnete Speicherplatz der neuen Platte / SSD.
Man wählt nur die Partition aus, die zu klein geworden ist, wählt links im Menü Partition erweitern. Dann kann man im sich öffnenden Fenster angeben, von welchem nicht zugeordneten Bereich man Speicher wegnehmen möchte, um die Partition zu erweitern. Mit Hilfe eines Schiebers kann man den Wert erhöhen. Für System wird man nicht so viel mehr Speicher benötigen, mehr wahrscheinlich für die Daten. So verteilt man den verbliebenen Platz auf die bereits vorhanden aleten Partitionen, oder man lässt noch etwas frei und kann den restlichen Speicher dann als neue Partition zuordnen und benennen.
All das wird aber erst umgesetzt, wenn man oben links den Haken für "Übernehmen" anklickt. Danach macht sich das Programm an die Änderungen, was eine Weile dauern kann und startet anschließend den Rechner neu. Fertig ist die Operation, nun stimmt der Speicher wieder und es sind genug Reserven vorhanden.