Wie in alten Zeiten ?
Natürlich geht das heutzutage alles auch digital und mit Hilfe von Timecode, doch oft ist die Technik dahinter teuer und der Aufwand, alle notwendigen Metadaten zu hinterlegen, vielen zu hoch. Deshalb werden klassische Filmklappen auch heute noch an den meisten Filmsets verwendet. Die Klappe ist wichtig, um jede einzelne Aufnahme identififzieren zu können und Ton und Bild auf einfache Weise synchron anlegen zu können.
Die Klappe zu schlagen hat nicht nur technische Gründe, sie bringt Ordnung in die Setabläufe, hat das psychologische Moment der höheren Konzentration aller am Set, garantiert klare Strukturen. Es signalisiert, dass es jetzt Ernst wird und alle sich konzentrieren müssen, weil die Aufnahme läuft.
Was man beim Kauf einer Klappe beachten sollte, erläutern wir in unserem Kapitel über Filmklappen.
Schlussklappe
Wenn man keine Gelegenheit hat, sie am Anfang der Einstellung zu drehen, so kann die Schlussklappe auch am Ende der Einstellung gedreht werden. Erkennbar daran, dass sie auf dem Kopf gehalten, geschlagen wird. Dei Amerikaner nennen die Schlussklappe übrigens "Tail Slate". Damit sie funktioniert, müssen alle Aufnahmegeräte, also Kamera und Ton weiterlaufen, nachdem die Regie "Aus", "Danke" oder auch "Cut" gesagt hat. Denn nur dann wird das Schließen der Holzbalken im Bild und das Geräusch des Klappens im Ton auch tatsächlich aufgenommen. Schlussklappen sind unbeliebt, weil es extrem oft vorkommt, dass man schlicht vergisst, sie am Ende noch zu schlagen. Also bitte dran denken, am Ende nach dem "Aus" noch Ton und Kamera laufen lassen!
Beschriftung
Hier findet sich noch immer eine seltsame Aufteilung auf den meisten Filmklappen. Roll / Scene / Take erfasst eigentlich nicht, was am Filmset tatsächlich festgehalten werden muss. Es sollte nämlich eher lauten: Scene / Shot / Take. Also welche Szene (Scene) (Nummer der Szene) wird gedreht, die wievielte Einstellung (Shot) innerhalb der Auflösung dieser Szene wird gedreht und die wievielte Wiederholung (Take) dieser einzelnen Einstellung wird als nächstes gedreht.
Außerdem sollte man heutzutage auch weitere wichtige Infos aufnotieren. Etwa, welcher digitale Codec verwendet wird, oder auf welche Speicherkarte aufgezeichnet wird. Mehr dazu findet Ihr in unserem Kapitel über das Beschriften von Filmklappen.
Klappe und Ansagen
Früher als jede Sekunde analoges Filmmaterial, das durch die Kamera lief, viel Geld kostete, war es noch wichtiger, doch auch heute, wo sich immer größere Datenmengen anhäufen, spielt es eine Rolle, wie man die Ansagen und das Klappeschlagen koordiniert. Der Witz ist, für die Bildaufnahme der Klappe so wenig Zeit wie möglich zu verwenden, sie also so kurz vor dem Bitte wie möglich zu schlagen.
Deshalb sollte man wie folgt vorgehen:
- 1. Ansage "Ton Ab" - Rückmeldung vom Ton: "Läuft"
- 2. Ansage der Takenummer (für den Ton), also beispielsweise "Drei-Zwei-die Dritte". (Bitte nicht auf die Idee kommen, zu sagen Szene Drei, Einstellung Zwei, Take Drei,- das kostet zu viel Zeit)
- 3. Ansage "Kamera ab" - Rückmeldung von der Kamera: "Kamera läuft"
- 4. Klappen der Klappe
- 5. Ansage der Kamera "Kamera Set" (Diese Ansage bestätigt, dass die Kamera nicht mehr die Klappe sondern das Motiv im Fokus hat)
- 6. Ansage: "Und bitte"
Auf diese Weise wird so wenig Speicherplatz wie nötig für die Aufzeichnung der Klappeninformationen in Ton und Bild verschwendet. Dreht man mit einer Timecodeklappe und ist diese mit dem Tonaufnahmegerät synchronisiert, kann auch die Ansage für den Ton entfallen und Ton und Bild können gleichzeitig eingeschaltet werden. Mehr dazu findet Ihr in unserm Kapitel über die Ansagen am Filmset.