Sie haben es wieder getan, die Organisator-inn-en des bayerischen Filmzentrums rund um Anja-Karina Richter und Astrid Kahmke und haben Macher-innen und Interessierte an VR und AR einmal mehr zu einem Kongress zusammengerufen. Der Name mag diskussionswürdig sein, unter i4c kann man sich nicht allzu viel vorstellen, doch die thematische Subline "Cinematic VR & Immersive Storytelling" klärt dann gleich auf, was die Teilnehmer an diesem Tag zu erwarten hatten.
In den Begrüßungsansprachen von Ingeborg Degener (Creative Europe/Media), Michael Gutmann (HFF) und Daniel Curio (Bayerisches Ministerium für Wirtschaft, Medien, Energie und Technologie) schimmerte es bereits durch,- während 2016 das Boost Jahr für VR gewesen ist, kann man 2017 eher als das Jahr einer gewissen Ernüchterung aber auch Konsolidierung bezeichnen. Was aber nicht bedeutet, dass nicht im Wochentakt neue technische Errungenschaften rund um VR und AR vorgestellt werden. Auch die Suche nach hochwertigen Inhalten bleibt bei aller Technologiebegeisterung eine Herausforderung.
Arbeitskreise
Der relativ neue Begriff der Extended Reality, XR wurde von Daniel Curio in die Runde geworfen, bevor dann die verschiedenen Referent-innen die Bühne betraten und aus ihrer Arbeit an und mit VR berichteten.
Paralel zu den Vorträgen im Kinosaal der HFF fanden sogenannte Expert Sessions zu verschiedenen Themen statt. Dabei wurden u.a. auch rechtliche Aspekte von VR sowie die Finanzierung von VR Projekten in kleinerem Kreis diskutiert. So informierten etwa Adina Mungenast vom FFF Bayern und Ewa Szurogajlo von Creative Europe über neue Fördermöglichkeiten für VR & Co.
Demos
Im Foyer waren weniger Aussteller als im vergangenen Jahr vertreten, doch es gab dennoch genügend Möglichkeiten sich auch die in den Vorträgen vorgestellten Filme direkt anzuschauen. Nicht alle Filme hätten wirklich sein müssen, so wirkte "War knows no nation" doch eher wie ein Werbefilm für ein Kriegsspiel mit schwerem Gerät, als wie ein sehenwertes VR Filmwerk, doch andere Filme, wie der französische Kurzfilm "Sergeant James" machten diesen Eindruck gleich wieder vergessen.
Recht übereinstimmend berichteten die Referent-inn-en davon, wie schwer bis unmöglich es bisher sei, mit VR Filmen, die nicht Werbung oder Imagezwecken diene, Geld zu generieren. Es sind eher Förderungen oder aus Prestigegründen gemachte Investments von Fernsehsendern oder Institutionen, welche das Entstehen von VR Filmen möglich machten. Da die meisten VR Filme doch recht kurz sind und viele Menschen die "Head-Mounted Displays" oder kurz HMDs wie die Brillen auch genannt werden, nicht gerne länger tragen möchten, ist es mit pay per view nur schwer möglich, Geld dafür zu erzielen.
Einige Teilnehmer-innen beklagen, es gäbe inzwischen viele schlechte VR Filme,- die preiswerten VR Kameras haben es möglich gemacht, dass viele uneflektierte und amateurhaft gestaltete VR Filme über die einschlägigen Kanäle sichtbar würden. Umso spannender, an diesem Tag die Begegnung mit einigen herausragenden Arbeiten und ihren Macher-inne-n zu erleben. Die Möglichkeit, sich mit den Protagonisten dieses noch sehr suchenden Mediums auszutauschen, war einmal mehr inspirierend und spannend.
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