Pioniere hatten es noch nie leicht, insbesondere, wenn die Kosten für die Entwicklung neuer Technologien und Produkte immens sind. Ob eine technische Neuerung nur ein Hype ist oder tatsächlich tauglich für Massenmärkte, stellt sich oft erst nach vielen Jahren heraus. Bis dahin braucht es einen langen Atem, um Durstrecken zu überstehen und abzuwarten, wie sich die Dinge entwickeln. Eine der aktuellen Hype-Technologien Augmented Reality (AR) versucht in den Weltmärkten Fuß zu fassen, obwohl die Entwicklung gerade erst am Anfang steht. Das ist für manche Unternehmen äußerst schwierig: Immer öfter melden einstige Lieblinge der VR und AR Industrie Konkurs an, während die Entwicklung neuer Produkte Unsummen verschlingt, bleiben die Konsumenten abwartend...
Es waren klingende Namenm in der High-Tech Industrie wie Blippar, Meta oder Magic Leap die bereits 2018 das Handtuch geworfen und ihre Aktivitäten eingestellt oder radikal zurückgefahren haben. Nun hat es einen Pionier der AR erwischt, ODG (Osterhout Design Group). ODG hatte in den ersten Jahren vor allem für das Miltär geforscht und gefertigt, dabei entstanden beispielsweise Atemschutzmasken mit Brillendisplays mit denen Piloten etc. bei Brandeinsätzen durch den Rauch hindurch sehen konnten. Später hat sich ODG dann mit dem Aufkommen von VR und AR auch Consumer-Märkten zugewendet.
Statt sich auf ein Produkt wie die R-7 Brille zu konzentrieren und die bestellten Einheiten auch herzustellen und auszuliefern, wurden immer neue Prototypen entwickelt. Die neu angekündigten Brillen R-8 und R-9 wurden nie in Serie produziert. Zuletzt konnte der Firmenchef seine inzwischen von etwa 100 auf unter Zwanzig reduzierten Mitarbeiter-innen nicht mehr bezahlen.
Für die AR und VR Industrie sind diese Ereignisse nicht gerade ermutigend, zum Glück können AR und VR Pioniere wie Microsoft, Apple oder Facebook auf ausreichend Finanzpolster zurückgreifen um ihre Produkte weiter zu entwickeln.