So schön sie auch sind, die schmalen Stative für VR Kameras, oft fallen sie einfach zu sehr auf, wo man unauffällig drehen möchte. Dokumentarische Aufnahmen wirken in VR immer dann besonders authentisch, wenn die Kamera nicht bemerkt wird. Das gelingt mit entsprechend kleinen VR Kameras (Samsung, Ricoh, Nikon etc.) auch ganz gut,- was aber stets Blicke und Aufmerksamkeit auf sich zieht, sind zumeist die Stative. Insbesondere auf belebten Plätzen, in Fußgängerzonen etc. sind Stative fast eine Garantie dafür, dass die Kameras entdeckt, angestarrt und vielleicht auch umgestoßen werden.
Will man also unauffällig bleiben, sucht man sich besser Alternativen. Die kleinen VR Kameras wie die Gear 360 besitzen kleine, abschraubbare Ministative, mit denen man die Kameras unauffällig auf Geländer, Schaltkästen, Mauern, Baumstümpfen und mehr platzieren kann. Das hat den großen Vorteil, dass sie kaum bemerkt werden. Wenn man sich dann noch derartige natürliche Podeste sucht, die etwas von den normalen Passanten entfernt sind, umso besser. Also eigentlich perfekt, wäre da nicht das kleine Problem, dass man, wenn man darauf achten will, dass die Kamera nicht gestohlen wird, irgendwie in der Nähe, also im VR Bild bleiben muss.
Wenn es zu der Kamera nur einen oder zwei Zugänge gibt, und vielleicht Säulen, Bäume etc. in der Nähe, kann man sich ganz gut hinter einem Baum oder einer Säule verbergen, sodass man von der Kamera nicht gesehen wird und gleichzeitig den oder die Zugänge überwachen. Vor einem Schaltschrank oder Geländer kann man auch in die Hocke gehen, dann befindet man sich entweder verdeckt ausserhalb des Videos oder im Bereich in dem auch ein Stativ sich befände und den man ggf. in der Postproduktion abdecken könnte. Oder man überwacht das Videobild per Bluetooth auf dem Handydisplay,- bereit jederzeit die Kamera zu retten...
Koffer sind unauffälliger als Stative...
Und was tut man, wenn ausgerechnet dort, wo man etwas aufnehmen möchte, weit und breit, weder eine Bank, noch ein Schaltkasten oder Ähnliches zur Verfügung steht? Eine recht praktische Stativ-Alternative, die an touristischen Orten sehr gut funktioniert, sind Rollkoffer. So seltsam es klingt, Kameras, die auf ihnen befestigt sind, fallen so gut wie nicht auf...
Hier bietet es sich an, den Koffer dort zu platzieren, wo Passanten normalerweise nicht entlang gehen. Hinter einem Schild, einer Absperrung, neben einem Geländer etc. Man entwickelt mit der Zeit eine gewisse Übung darin, Flecken selbst an dicht bevölkerten touristischen Plätzen zu entdecken, die recht sicher und auch optisch interessant sind. Der nächste Schritt ist die Überlegung ob man in gewisser Entfernung bleiben und auf die Kamera samt Koffer aufpassen will, dann ist man im Bild, oder ob man sich versteckt.
Auf jeden Fall muss man für das VR-Drehen an belebten Orten gänzlich neue Strategien entwickeln. Der Fantasie sind dabei keine Grenzen gesetzt, man sollte nur darauf achten, dass man die Kamera stets in einer Höhe platziert, die etwa einem sitzenden oder Stehenden Betrachter entsprechen würde.