Belichtungsmessung
Sie kennen das vom Fotografieren: Wenn zu wenig Licht auf den Film kommt, ist dieser unterbelichtet und auf den Bildern ist nichts zu erkennen. Haben sie zuviel Licht erwischt, ist es überbelichtet, alles ist zu hell und das Foto ebenfalls unbrauchbar. Genauso geschieht das natürlich auch beim Bewegtbild, dem Film/Video, nur da sind dann 24, 25, 30 oder 50 Bilder und mehr in der Sekunde unter,- oder überbelichtet. Es ist also wichtig, korrekt zu ermitteln, welches die richtige Lichtmenge ist, die auf den Sensor oder den analogen Film (falls man darauf noch drehen kann) gelangt. Bei semiprofessionellem Kameras erledigen hervorragende Automatiken die Messung. Sie messen dafür an vielen Punkten im Bild und berechnen einen Mittelwert. Kameras mit KI (künstlicher Intelligenz) erkennen zudem die Motive und steuern die Belichtung so, dass vor allem Gesichter optimal belichtet sind.
Da in den professionellen Filmkameras in der Regel keine Belichtungsautomatik die Blende steuert, müssen die Kameraleute bzw. Assistenten den richtigen Wert für die Belichtung des Sensors oder Filmmaterials mit einem Belichtungsmesser und oder einem Spotmeter ermitteln. Wir wollen Euch an dieser Stelle kurz erläutern, welche Messmethoden für die Lichtmessung zur Anwendung kommen.
Belichtungsmesser
Es gibt zwei grundsätzlich unterschiedliche Vorgehensweisen, diesen Wert zu ermitteln. Beim klassischen Belichtungsmesser Sekonic, Lunasix, Profisix etc. wird vor einer Lichtempfindlichen Zelle mittels einer sogenannten Kalotte (weiße Plastikhalbkugel) ein gewisser gleichmäßiger Mittelwert des auftreffenden Lichts gebildet. Diese Kalotte sammelt das auftreffende Licht und bildet durch ihre Form eine Art Mittelwert. Die Zelle ermittelt daraus einen sogenannten Lichtwert. Und aus diesem wieder kann man, wenn man die Filmemfindlichkeit und Geschwindigkeit der Kamera am Belichtungsmesser eingestellt hat, den entsprechenden Blendenwert ermitteln.
Belichtungsmesser:
- Empfindlichkeit des Filmmaterials (ASA / ISO) einstellen.
- Filmgeschwindigkeit einstellen
- Den Belichtungsmesser vor das Objekt halten, das Sie aufnehmen wollen in Richtung der Kamera.
- Knopf drücken und der Belichtungsmesser zeigt Ihnen die Blende an.
Merke: eingebaute Belichtungsmesser in Video,- oder Filmkameras kennen nicht unsere eigenen Präferenzen,- nicht das genaue Motiv,- sie können sich irren.
Um die richtige Belichtung für die Kamera zu ermitteln, muss man mit dem Belichtungsmesser vor dem Gesicht der Person, die man aufnehmen möchte, mit der Kalotte in Richtung Kamera messen.
Spotmeter
Mit einem Spotmeter kann man umgekehrt, aus Richtung der Kamera in Richtung der Person / des Motivs messen. Hierzu muss man allerdings, um einen Bezugspunkt zum Messen zu haben, genau an dem Ort wo die Person sich aufhält, eine Graukarte in Richtung Kamera halten. Diese reflektiert genau 18 % des Lichts. Dieser Wert ist genormt, um die richtige Belichtung für eine Kamera zu ermitteln.
Spotmeter:
- Empfindlichkeit des Filmmaterials / Kamerasensors und Filmgeschwindigkeit (=Belichtungszeit) einstellen und in Kameraposition aufstellen.
- Durch den Sucher schauen und von der Kameraposition aus das Objekt was man aufnehmen will betrachten. Genau an dieser Stelle eine Graukarte (befindet sich als Anlage bei Ihren Seminarunterlagen) in Richtung der Kamera (bzw. Spotmeter) aufstellen oder von Assistent halten lassen. Meist gibt es eine runde Spot-Einzeichnung im Sucher des Spotmeters. Damit die Graukarte fixieren und auf den Meßknopf des Spotmeters drücken.
- Knopf drücken und Ablesen.
- Der Wert den Sie dann erhalten ist geeignet, die richtige Blende einzustellen.
Die praktische Anwendung und zahlreiche Tipps und Tricks zur Lichtmessung werden in den Workshops Filmlicht und Kamera, sowie in den Grundkursen Kamera und Filmlicht vermittelt.