Werbung in den neuen Medien
Was nützt der schönste Film, wenn niemand davon erfährt? Produzenten nutzen deshalb verstärkt die neuen Medien, um bereits in der Vorproduktion über das Projekt zu informieren. Filmverleihe nutzen das Internet, um Infos zu neuen Starts zu publizieren. „Hinter den Kulissen“, Storys sowie Vorschauen zum Streamen gehören zu den Hauptattraktionen, die solche Film-Sites ihren Besuchern zu bieten haben.
Ein besonderer Vorteil ist die Kostenseite. Im Vergleich zu den Druckkosten für Presse- und Werbehefte oder gar Fernsehspots sind die Kosten für die Erstellung einer Website, falls man keine Luxus-Design-Agenturen beauftragt, vergleichsweise gering.
Startseite
Bei der Gestaltung derartiger Sites gibt es einige Grundlagen zu beachten. Die Startseite sollte eine Einladung an den Besucher sein. Zuckende Flash-Animationen als Start sind nett anzuschauen, aber der Einsatz sollte wohl überlegt sein. Zahlreiche Interessierte verabschieden sich vom Kurzbesuch gleich wieder, weil sie den freundlich angebotenen Download des Plug-ins nicht veranlassen wollen oder gar dürfen. (Viele Firmen haben aus Sicherheitsgründen sehr enge Richtlinien, was Softwareinstallationen angeht.)
Eine Filmsite sollte also den Zugang für möglichst viele Besucher ermöglichen. Eine Schaltfläche „Intro überspringen“ kann da Wunder wirken.
Corporate Identity
Der Besucher sollte rasch erkennen – oder besser noch wiedererkennen – bei welcher Produktionsfirma oder welchem Verleih er sich befindet. Ein Firmenlogo, welches auch auf allen Drucksachen der Firma (Briefpapier, Visitenkarte, Pressehefte, Flyer) auftaucht, sollte auch auf der Startseite stehen. Die Startseite sollte möglichst klar und übersichtlich gehalten sein und dem Besucher unmittelbare Infos darüber geben, welches Angebot die Unterverzeichnisse der Site (zugänglich über Schaltflächen oder Links) zu bieten haben. Zudem sollte man mit hochwertigem Bildmaterial auch die Produkte, sprich Filme möglichst positiv vorstellen. Standfotos, aber auch Filmplakate sind hier geeignet.
Produzenten-Sites
Produzenten nutzen ihre Sites unterschiedlich. Einerseits können die Sites zur Information über bereits fertiggestellte frühere Produktionen dienen, andererseits können neue Vorhaben vorgestellt werden. Filmkritiken, Sendetermine und Festival-Listings können die Erfolgsgeschichte jedes einzelnen Filmes unterstreichen. Darüber hinaus kann die Produktion sich auch vorstellen, ihre Möglichkeiten und die bisherigen Auftraggeber (Referenzen) auflisten. Damit kann die Site auch die Funktion der Akquisition unterstützen.
Allerdings genügt es nicht, eine Site anspruchsvoll zu designen, es müssen auch Besucher auf diese Site gelangen. Während die Filmverleihe ihre klassischen Werbemittel (Plakate, Anzeigen) nutzen, um auch die Webadresse bekannt zu machen, müssen gerade unabhängige Produktionsfirmen andere, kostengünstige Wege beschreiten. Die gängigen Suchmaschienen, Linktausch mit anderen Sites, aber auch Filmdatenbänke z. B. IMDb sind ein erster Schritt.
Da das Internet insbesondere auch für die internationale Zusammenarbeit von Bedeutung ist, sollte man auch über verschiedene Sprachfassungen nachdenken. Die folgenden Beispiel-Links sollen einen kleinen Überblick bieten, sind in ihrer Gestaltung qualitativ allerdings sehr unterschiedlich.
Kommerzielle Produktionen
Colonia Media
cascadeur
New Talent
Verleiher-Sites
Man unterscheidet zunächst einmal zwischen Websites der Verleiher, auf denen die verschiedenen Filme des Programmangebotes als Unterseiten verlinkt sind, und Sites zu einzelnen Filmen, die aus Gründen der Werbewirksamkeit gar eine eigene Domain bekommen haben.
Vorteile bietet Online-PR auch für die Profis der Medien. Diese können sich von den diversen Sites Pressefotos, Pressetexte, Stabliste etc. einfach downloaden. Eine große Erleichterung für die tägliche Arbeit. Einige Sites sind eigentlich nur für diesen Zweck konzipiert und bieten sachlich, ohne jede Schnörkel und attraktive Verpackung das entsprechende Rohmaterial an.
Andere Verleiher, die ihren Titeln gleich eine eigene Domain spendieren, setzen auf die Werbewirkung des Internet. Auf den Plakaten, den Zeitungsanzeigen und in den Spots wird die Site natürlich gleich mitbeworben.
Inzwischen setzt sich in der Verleiherszene die Erkenntnis durch, dass die User eigentlich gar keine Lust haben, sich für jeden Film eine neue Domain merken zu müssen. Ganze Communities zum Film wurden geschaffen mit Chats, Foren etc. Gingen in den Zeiten des WWW-Hypes bis zu 2 % der Werbebudgets der Verleiher in eine eigene Site zum Film, so denkt man momentan radikal um.
Man bemüht sich, die potenziellen Kinogänger dort abzuholen, wo sie sich ohnehin bewegen. Man geht zu den Communities, die ohnehin existieren. Auf Seiten wie Yahoo oder AOL werden verstärkt Banner geschaltet oder einfach Filmfiguren positioniert.
Verleiher-Sites mit mehreren TitelnVerleiher-Filmtitel mit eigener Domain
Die Zahl der Film-Sites nimmt stetig zu; es ist daher wichtig, durch Qualität und Originalität die Aufmerksamkeit der Benutzer zu erringen. So werden neuerdings Spiele für Handhelds, die auf dem Filmthema basieren, kostenlos zum Download offeriert und natürlich jede Menge Vorschauen angeboten. Was wollen die Benutzer auf einer solchen Site finden?
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