Anwender von Panasonics P2 Karten müssen oft tief in die Tasche greifen nur um die Karten auch auslesen zu können. Wie man sich da mit minimalem Geschick selbst eine Lösung baut, beschreiben wir an dieser Stelle:
P2 Basics
Auch wenn preiswertere Speichermedien bereits in Gebrauch sind, der P2 Standard, den Panasonic für seine HD-Kameras etabliert hat, ist weit verbreitet. Aus diesem Grunde wollen wir an dieser Stelle ein paar Eckpunkte erläutern.
Eine P2 Karte, die den bis vor fünf Jahren in Notebooks weit verbreiteten PCMCIA Cardbus verwendet, wird in einem Gehäuse angeliefert, das Erschütterungen von 1.500 G und Vibrationen mit 15 G überstehen kann. Der PCMCIA Type 2 Stecker ist so hochwertig ausgeführt, dass er 30.000 Steckzyklen mindestens erlaubt.
In dem Gehäuse selbst sind ein Controller sowie vier SD Karten untergebracht, das erhöht die Zugriffsgeschwindigkeit um den Faktor vier. Geschrieben werden die Daten im MXF Format, ein Fileformat welches weltweit von Gruppierungen wie dem Pro-MPEG Forum, der EBU und der AAF verabschiedet wurde, um verschiedene Audiovisuelle Materialien (Essencen) mit Metadaten zu kombinieren.
Die Sache mit dem Bus
Da die letzten Jahre nur noch Notebooks mit Express-Card Bus hergestellt wurden, ist die eigentlich angedachte, weit verbreitete Lösung zum Überspielen der Daten von den P2 Karten, inzwischen fast schon etwas exotisch geworden. Lesegeräte von Panasonic kosteten bis vor kurzem 1500 Euro (samt kleiner Festplatte), inzwischen ist auch ein reines Lesegerät für unter 300 Euro zu haben, welches die Daten über zwei USB Kabel auf einen Rechner schaufelt.
Preiswerte Selbstbau-Lösung
Wer es etwas preiswerter haben möchte, kann sich auch einer weitgehend unbekannten Lösung bedienen, nämlich eines Cardbus-Adapters für PCI Bus, also für einen Stand-Alone Rechner mit freiem Steckplatz. Solch ein Adapter kostet nur rund 25,- Euro (z.B. von "Digitus").
Dieser Adapter erlaubt es, auf der Rückseite des Rechners P2 Karten einzustecken. Der PC ist schnell geöffnet, eine Slotblech-Schraube lösen, Karte einsetzen und festschrauben und der P2 Kartenslot ist eingebaut. Wer es etwas komfortabler wünscht, kann für etwa 70,- Euro auch so einen Adapter für den Einbau auf der Vorderseite des PC erwerben.
Unter den aktuellen Betriebssystemen XP, Vista und Windows 7 & 8 wird so ein Adapter auch automatisch erkannt.
(Wer das überprüfen möchte, kann im System im Geräte-Manager nachschauen, dort wird dann ein "Generic CardBus Controller als PCMCIA Adapter angezeigt.)
Allerdings kann damit der Rechner noch nicht die P2 Karten erkennen. Hierfür sind wenige weitere Schritte erforderlich. Das Betriebssystem benötigt den Panasonic P2 Treiber, um die Karte auch erkennen zu können.
Wenn man den Treiber installiert, muss eine P2 Karte im Kartenlaufwerk, dass wir frisch eingebaut haben, stecken.
Notwendige Treiber
Der P2 Card-Driver für Windows ist im Download bei Panasonic zu beziehen:
https://eww.pavc.panasonic.co.jp/pro-av/support/cs/csregistp2m/ep2main/pcdriver_e.htm
Der P2 Viewer für Windows, mit dem man die Aufnahmen auf dem PC anschauen kann, ist unter diesem Link downzuloaden:
https://eww.pavc.panasonic.co.jp/pro-av/support/cs/csregistp2m/ep2main/p2v_li_e.htm
Selbstverständlich gibt es die Treiber und den Viewer auch für den MAC Treiber für MAC:
https://eww.pavc.panasonic.co.jp/pro-av/support/cs/csregistp2m/ep2main/macp2driver_e.htm
Viewer für MAC:
https://eww.pavc.panasonic.co.jp/pro-av/support/desk/e/download.htm#avccamvmac
Die Installation ist unproblematisch (ZIP-Dateien entpacken) und danach kann man die Inhalte der P2 Karten mit dem Viewer anschauen, kann von dort aus auch Die Karten löschen. Dies sollte man natürlich erst tun, nachdem man die Aufnahmen auf eine interne oder externe Karte des Rechners überspielt hat. Auf diese Weise kann man sich die 300 Euro oder mehr für die Überspiel-Adapter des P2 Herstellers sparen.