Karibikfeeling dank klassischem Orchester
Das Orchester setzt zu einem Fortissimo an. Der Dirigent gibt einen wilden Takt vor, langsam steigern sich die Streicher zu einem Höhepunkt, nun setzen auch noch die Trompeter an, unter dem dumpfen Rythmus der Pauke beginnt der Chor zu singen. Auf der Leinwand Captain Jack Sparrow, der gerade den Säbelhieb seines Erzfeindes, des Geisterpiraten Barbossa, pariert.
Auf dem Programm des Gasteigs steht für Montag, den 23.03, eine Vorführung von "Fluch der Karibik". Mit orchestraler Begleitung statt aufgezeichneter Filmmusik. Das zieht natürlich Filmfans genauso wie Fans von klassischer Musik an. In dem Konzertsaal der Münchner Philharmonie sitzen hunderte von Zuschauern. Sie alle befinden sich im Bann des "The Sound of Hollywood Symphony Orchestra" unter der Leitung von Christian Schumann.
Eine Rückkehr zu den Wurzeln dank moderner Technik
Auf der 84 Quadratmeter großen Leinwand wird der weltweit erfolgreiche Film ohne den von Hans Zimmer komponierten Soundtrack gezeigt. Dieser wird vom Orchester live eingespielt. Soetwas ist auch erst mit vertretbarem Aufwand möglich seitdem Filme digital gemischt werden. Dann nämlich ist es kein großer Aufwand mehr, eine Mischung ohne Score-Musik auszuspielen. Dank des Vertiebs der Filme per DCP enstehen auch bei den Kopien keine größeren Kosten. Man wählt beim Abspielen per Software aus, welche Tonfassung abgespielt werden soll.
Das Einspielen von Musik live während des Films ist kein neues Konzept. Es ist in gewisser Weise sogar eine Rückkehr zu den Wurzeln, den Stummfilmvorführung des frühen Kinos, als es noch nicht möglich war aufgezeichneten Ton neben Bild zu zeigen und die Filme von Musikern begleitet wurden.
Autor: Alexander Palten