Das fühlt sich schon merkwürdig an, so ein Juniende ohne feierliche Filmfest-Eröffnung, ohne roten Teppich, all die Gäste und Filme. Zu Anfang jeden Sommers gab es in München auf dem Internationalen Filmfest stets eine geballte Ladung an Entdeckungen, an "Best Of" Filmen anderer internationaler Festivals, wie Cannes und die MacherInnen kamen gleich mit um ihre Arbeiten vorzustellen. Und außerdem traf sich die Filmbranche auf diversen Empfängen, in Kino Foyers oder in einem der Lokale rund um die Festival-Meile.
Es fehlen die Diskussionsrunden mit den Filmschaffenden, mit den SchauspielerInnen, fehlen die Panels, fehlen die Preisverleihungen. Klar ist auch, dass man all das, was das Münchner Filmfest ausmacht, nicht so einfach online portieren konnte.
2020 ist aus den bekannten Gründen so vieles anders und der Wegfall des Filmfests München gehört sicherlich zu den schwerwiegenderen kulturellen "Andersartigkeiten" dieses Jahres. Am 6. April erfolgte die offizielle Absage. Das Filmfest hat sich, nach längerer Funkstille, in der Viele darauf gewartet haben, ob es nach der traurigen Absage vielleicht doch irgendein Signal geben würde, nun doch gemeldet. Man hat sich zusammengetan mit zwei existierenden, Corona- kompatiblen Veranstaltungsorten in München, mit dem PopUp Autokino München und dem Kino am Olympiasee.
Nun gibt es für die Münchner und Filmfans aus dem Umland zumindest eine Chance auf eine Handvoll Deutscher Produktionen. Filmfest-Leiterin Diana Iljine freut sich auf "echte Festivalatmosphäre in den Sommermonaten" und Christoph Gröner, künstlerischer Leiter des Filmfests München verspricht "großartige Erlebnisse".
FILMFEST MÜNCHEN POP-UP
Unter diesem Label soll es im Juli und August sechs deutsche Filmpremieren geben, die an den Spielstädten in Anwesenheit der Filmemacher präsentiert werden sollen. Die eine Leinwand mitten an einem See, die andere in einem von von Alumni und Studierenden der Hochschule für Fernsehen und Film München eingerichteten Autokino.
15. Juli Kida Khodr Ramadans „In Berlin wächst kein Orangenbaum“
23. Juli die Krimi-Komödie „Faking Bullshit“, Regie: Alexander Schubert, u.a. mit Bjarne Mädel
27. Juli „Lord & Schlumpfi – Der lange Weg nach Wacken“ Regie: Sabine Schreiber
31. Juli „Exit“, Regie: Sebastian Markas
12. August, „Hello Again – Ein Tag für immer“, Regie: Maggie Peren
23. August „Ein Callgirl für Geister“, Regie: Klaus Lemke
19. August „Servus Baby“ (die vier neuen Episoden der zweiten Staffel)
Die Spielstätten
PopUp Autokino München, Lilienthalallee 29,80939 München
Kino am Olympiasee, Coubertinplatz 1, 80809 München
Mehr Infos zu Programm und Filmen gibt es hier: https://scnem2.com/goto.php?l=7htw0t.17hpk0j,u=52e8e01e4426285ad66c5d733ce24af4,n=2s3tr.131brl3,art_id=2s3tr.131brl3