Wer geschickt mit dem vorhandenen Tageslicht umgeht, braucht weniger Leuchten. Reflektoren werden gerne unterschätzt, dabei können sie überraschend viel. Es ist immer das Gleiche,- dort wo man das Licht für seine Szene benötigt, ist zu wenig davon und dort wo man es nicht haben möchte, zuviel. Aber man kann sich das auch zu Nutze machen und das Licht umlenken. Man sollte allerdings daran denken, dass die Sonne sich in ihrem Stand beständig verändert, man die Reflektoren also kontinuierlich nachjustieren muss. Wenn jemand den Reflektor in der Hand hält, dann ist das kein Thema, aber wenn man ihn auf einem Stativ befestigt hat, kann es schnell mal passieren, dass man vergisst, ihn wieder etwas mit dem Sonnenstand nachzuführen.
Die professionellen Reflektorsysteme wie Manfrottos "SkyliteRapid" oder "Pro Scrim All-in-one-Kit S" sind etwas teurer, haben dafür aber ausreichend Stabilität, auch bei Wind, sind leichter zu befestigen und bieten unterschiedlichste Oberflächen,- beispielsweise Hammerschlag oder auch hochreflektierendes Weiß.
Andere Reflektoren sind preiswerter und können dennoch erstaunlich viel. In der einfachsten Variante ist das einfach eine Styropor-Platte aus dem Baumarkt, die man sich für Filmzwecke auch noch als Do It Yourself Projekt optimieren kann. Dabei wird dann die Platte zur besseren Haltbarkeit mit Textilband eingefasst und auf der Rückseite entweder mit Silberfolie bezogen oder als "Negative Fill" schwarz lackiert.
Die Styroporreflektoren kann man mit entsprechenden Klemmen (siehe Foto unten) oder auch "Heugabeln" die es im Filmzubehörhandel gibt, befestigen und an Stativen oder Magic Arms anbringen.
Wer es noch kompakter will, für den eignen sich Faltreflektoren besonders gut. Diese hält man entweder in der Hand oder befestigt sie mit passenend Klemmen an einem Lichtstativ. Rondoflex ist ein Markenname, es gibt aber diverse Hersteller, die diese Reflektoren in unterschiedlichsten Formen und Größen anbieten. Zumeist haben sie auch noch wendbare Textilflächen mit denen man den jeweiligen Reflektor weiß, silbern, golden und schwarz ausstatten kann. Vorsicht vor allzu billigen Produkten, die Reißverschlüsse, mit denen man den Reflektor mit Stoff bespannt, gehen bei Billigprodukten sehr schnell kaputt.
Mit dem Faltreflektor sollte man in der Situation ausprobieren, von welcher Position und mit welchem Winkel man das beste Ergebnis erzielt. Grundsätzlich ist direktes Sonnenlicht natürlich die stärkste Lichtquelle zum Reflektieren. Also selbst, wenn sich die Position, wo man direktes Sonnenlicht einfangen kann, etwas weiter von der Person oder dem Objekt, welches man aufhellen möchte, befindet, kann es sein, dass man dort den besseren Effekt erzielt.
Die silberne Reflektionsfläche bringt die höchste Lichtausbeute, allerdings muss man den Reflektor beim Drehen schon sehr ruhig halten, sonst entsteht ein Lichtflackern auf dem Motiv. Wählt man den weißen Stoff als Reflektor, ist das Licht weicher und gleichmäßiger und auch leichte Bewegungen des Reflektors bleiben unsichtbar.
Auch wenn es sich um vergleichsweise preiswerte Hilfsmittel handelt, sie helfen dabei, professionelle und hochwertige Ergebnisse zu erzielen und sollten bei jedem Dreh dabei sein.