Die Anfänge
Die ersten Mehrkanal-Tonverfahren für den Film waren sehr aufwändig. Bereits 1940 lief Disneys „Fantasia“ in Stereo und besaß drei Lichttonspuren für Links, Rechts und Mitte. Dafür war aber ein eigener, zusätzlicher 35 mm-Lichttonfilm und ein eigenes Laufwerk erforderlich, welches mit dem Filmprojektor verbunden war und synchron mitlief.
Daneben gab es in den 50er und 60er Jahren verschiedenste Magnetton-Verfahren, bei denen Tonband auf den Filmträger aufgeklebt war, um darauf bis zu sechs Tonspuren aufzuzeichnen.
Der Durchbruch
Den Durchbruch brachte Mitte der 70er Jahre das Dolby Stereo-Verfahren. Drei Leinwandkanäle und ein Surroundkanal werden auf zwei Lichttonspuren bei gleichzeitiger Rauschunterdrückung aufgezeichnet. Darin sind kodiert (Matrix) die Bestandteile Links, Rechts, Mitte und Surround enthalten.
Die neuesten Tonverfahren wie Dolby Digital, DTS, SDDS, DTS70mm oder Dolby Atmos verfügen inzwischen neben den drei Leinwandkanälen über mindestens zwei Surroundkanäle und einen zusätzlichen Tieftonkanal. Es gibt sogar Verfahren, die zusätzlich vorne auch noch Mitte links und Mitte rechts als Zusatzkanäle anbieten und damit die akustische Illusion absolut perfekt abbilden können. Und Dolby Atmos bespielt sogar die Luft über den Köpfen der Zuschauer und vermittelt damit eine ganz neue akustische Erfahrung.
Doch all diese Verfahren finden ihre natürlichen Grenzen in den Kinos selbst. Neben den neuen High-Tech-Kinos gibt es natürlich weltweit noch immer viele„alte“ Kinos, in denen die Saalanlagen bestenfalls Dolby Stereo wiedergeben können.
Abgesehen davon muss man mit diesen Kanaltrennungen sehr sensibel umgehen, sonst wirkt der Ton völlig vom Bild losgelöst und lässt dieses beinahe unwirklich, ja unecht erscheinen.