Beeindruckende Geschichte
Die Oberhausener Kurzfilmtage gehören zu den ältesten Kurzfilmfestivals überhaupt. In diesem Jahr sind über 550 Kurzfilme im Programm. Die Stadt gilt als Wiege der Industrie im Ruhrgebiet, weil dort bereits 1758 die erste Eisenhütte in Betrieb genommen wurde.
Da war der Film noch lange nicht erfunden. Es waren die damals noch "Westdeutschen Kurzfilmtage" in Oberhausen, auf denen 1962 deutsche Filmemacher gegen das etablierte Oberflächenkino Deutschlands protestierten und neue Inhalte und Möglichkeiten einforderten. Die 26 Unterzeichner des "Oberhausener Manifests" sind nicht alle später als Filmemacher bekannt geworden, doch einige Namen, wie Alexander Kluge, Edgar Reitz oder auch der 2016 verstorbene Harro Senft haben später den sogenannten neuen Deutschen Film mitgeprägt.
Schwerpunkte und Retrospektiven
Mittelpunkt des Festivals sind der Lichtburg Filmpalast mit den Sälen Lichtburg, Gloria, Star, Sunset und Studio sowie das Kino im Walzenlager.
Der internationale Wettbewerb ist in 10 Programme aufgeteilt, der deutsche Wettbewerb in vier Programme, der für NRW in zwei Programme. Daneben gibt es mehrere Kinder,- und Jugendfilmwettbewerbe.
Retrospektiven zu Sun Xun (China) und Josef Dabernig (Österreich) werden von einer Ausstellung mit Fotos, Malerei und Zeichnungen der beiden begleitet. Drei Frauen stehen im Mittelpunkt der weiteren Retrospektiven: Anne Haugsgjerd (Norwegen), Jeanne Faust (Deutschland) und Raquel Chalfi (Israel), eine der bekanntesten Dichterinnen ihres Landes.
Etwa 1000 akkreditierte Fachbesucher aus aller Welt wurden erwartet, eine herausragende Gelegenheit, Kontakte zu knüpfen und sicherlich auch kritisch und engagiert zu diskutieren.
Die Preisträger 2016:
Großer Preis der Stadt Oberhausen: Venusia, Louise Carrin, Schweiz, 2015
Hauptpreis: Ang araw bago ang wakas (The day before the end), Lav Diaz, Philippinen 2015
e-flux-Preis: Mains propres (Washed Hands), Louise Botkay, Brasilien 2015
Erster Preis der Jury des Ministeriums für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen: 489 Years, Hayoun Kwon, Frankreich 2016
Zweiter Preis der Jury des Ministeriums für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen & Preis der Internationalen Filmkritik: If It Was, Laure Prouvost, Großbritannien 2015
Mehr Infos: http://www.kurzfilmtage.de/