Wer keine interne 4 K Aufnahme benötigt, dafür aber eine hochwertige Produktionskamera, kann mit der F5 glücklich werden. (Es gibt sogar einen Hack, der Kamera 4K beizubringen, dazu mehr am Ende dieses Artikels) Inzwischen gibt es sie auf dem Gebrauchtgeräte-Markt teilweise für ein Drittel und weniger des ursprünglichen Kaufpreises.
Die PMW F5 ist eine Super 35 mm 4K Exmor CMOS Kamera mit 2K Flash-Speicher-Aufnahme auf SxS-Speicherkarten sowie 4 K Aufnahme auf einem externen Recorder. Die genaue Sensorgröße beträgt 24 x 12,7 mm und hat 8,9 Millionen aktive Pixel. Die Kamera kann 14 Blendenstufen Dynamikumfang verarbeiten, das ist ein ordentlicher Wert.
Mit einem Adapter kann sie an ihrem FZ Mount, den auch die PMW F3 besitzt, PL-Mount Objektive aufnehmen und ist ein absolut professionelles Arbeitswerkzeug. Sie beherrscht verschiedenste Bildfrequenzen, darunter in 2K auch recht ordentliche Zeitlupen von 120P, 180P sowie 240P. Dreht man in 4K ist bei 60P Schluss.
Die native Empfindlichkeit des Kamerasensors liegt bei 2000 ISO. In den Lichtweg lassen sich ND Filter mit den Werten 0,9 (1/8ND) und 1,8 (1/64ND) einschwenken.
Ganz leicht ist die Kamera trotz ihrer Kompaktheit nicht, sie ist vor allem schmal, für Handkamera gibt es handlichere Kameras, hier sollte man bis auf wenige, besondere Shots doch eher von Stativ, Dolly oder Kran aus drehen. Selbst wenn die Kamera selber gar nicht so schwer ist, die notwendigen Akkus, insbesondere wenn man die leistungsfähigeren V-Mount adaptiert, sind deutlich spürbar.
Wer schon mit Sony Profikameras gearbeitet hat, findet viele Funktionen an den gewohnten Orten wieder und das Menü wirkt aufgeräumter, als bei früheren Videokameras.
Auf das Menü hat man über das seitliche Kameradisplay Zugriff. Ab der Firmware 4.0 sind auch S-Gamut3 / S-Log3 mit an Bord. Für die Bildkontrolle kann man entweder auf verschiedene OLED Sucher zurückgreifen, die je nach Typ HD oder auch 2K Qualität liefern und / oder externe Bildschirme anschließen.
An Anschlüssen zeigt sich die F5 äußerst kontaktfreundlich: Vier HD-SDI-Buchsen, HDMI, USB-, Timecode-/Genlock, XLR-Eingänge mit 48-Volt-Phantomspeisung. Angeblich sollen nach einem geplanten Firmware-Upgrade sogar wahlweise vier digitale AES/EBU-Audiokanäle möglich sein.
Die größere Schwester, die PMW F55 ist fast die gleiche Kamera, aber mit einigen Features ausgestattet, für die sich Sony den doppelten Preis bezahlen lässt. Dazu gehört vor allem ein Global Shutter bei der F55, während die F5 mit rolling Shutter arbeitet.
4K Hack
Die technische Übereinstimmung mit der PMW F55 geht sogar so weit, dass es mit einem 2014 von dem amerikanischen Kameramann Paul Ream entdeckten Hack möglich ist, mit der F5 Kamera in 4K XAVC aufzunehmen.
In den Menüs können alle Kameraeinstellungen auf SD Karte abgespeichert von beiden Kameras genutzt werden. In der Kameraeinstellungsdatei kann man ein paar Textzeilen bearbeiten und die 4K mit wenigen Zeilen aktivieren. Selbstverständlich sollte man immer vorher eine Sicherheitskopie der unveränderten SD Einträge machen und natürlich gibt es die offizielle Warnung, die Garantie könne erlöschen. Doch das ist bei der F5 schon lange vorüber.
Im Ordner PRIVATE / Sony / PRO / CAMERA / PMWF5 sind diese gespeichert und können mit einem Editor verändert werden: Der Dateiname ist - 001.ALL Um 4K bei 23,98 zu aktivieren, geben Sie Folgendes ein: 150 = 4096,2160,1001,24000,1,1,0,8,0,0,0,1,1,1,6
Mit dieser Kamera kann man, obwohl sie nicht mehr ganz neu ist, problemlos und sehr hochwertig szenisch drehen, sie ist sehr zuverlässig und robust.