Das Creative Cloud-Update für Frühjahr 2025 beschert Premiere Pro, After Effects und Frame.io jede Menge Verbesserungen, welche effizienteres Arbeiten ermöglichen und viele Routineaufgaben automatisieren. Da wären insbesondere die neue KI-gesteuerte Suchfunktion, generative Erweiterungen von Videos, ähnlich wie man es von der Photoshop-Betaversion im Standbild bereits kennt, sowie eine sofortige Sprachübersetzung zu nennen. Zudem soll die Sicherheit in Frame.io verbessert werden.
Intelligente Suche
Wer kennt es nicht,- die Suche nach bestimmten Einstellungen, Takes, bestimmten Aussagen oder Kamerawinkeln in dem gedrehten Material? Mit Hilfe des neuen Media Intelligence and Search Panels soll es einfacher werden, bestimmte Aufnahmen schnell zu finden. Die KI erkennt Inhalte,- nicht nur gesprochene, sondern auch visuelle.
Auf diese Weise wird es möglich sein, durch Beschreibungen in Text-Prompts das gedrehte Filmmaterial also Laufbilder, gesprochene Wörter oder auch eingebettete Metadaten, gezielt zu durchsuchen. Dabei ist die KI in der Lage, Bildinhalte, also Objekte, Orte, Kamerawinkel zu identifizieren und damit die bisher oft den Workflow lähmende Zeit, das Material manuell zu durchforsten, deutlich reduzieren.
Erweiterungen (Generative Extend)
Generative Extend ermöglicht es, so etwas wie die KI Bilderweiterungen in Photoshop auf zeitlicher Ebene zu erstellen, Clips können, wenn nötig, künstlich verlängert, unerwünschte Bildelemente entfernt werden. Mit Hilfe dieses mächtigen Werkzeugs können etwa zwei Sekunden Videomaterial und bis zu zehn Sekunden Audiomaterial künstlich generiert werden. Dies ist besonders hilfreich bei Übergängen und kann dazu beitragen, ein konsitsenteres Timing in der Montage herzustellen. All dies wird von Adobes Firefly unterstützt und kann non-destructive in bis zu 4K Auflösung erfolgen.
Man kann damit auch neue Inhalte generieren zugleich aber auch wieder zum Original zurückkehren. Auch die rechtliche Seite wird berücksichtigt, das Programm erstellt auf Wunsch generative Inhaltsbeschreibungen.
Zu den sehr hilfreichen Tools gehört auch die automatische Übersetzung und Untertitelung, welche bis zu 27 Sprachen unterstützt.
Verbesserte Farbkorrektur
Die neu optimierten Farbmanagement-Tools ermöglichen eine einfache Umwandlung von Log- und RAW-Videos in SDR- und HDR-Formate, auch ohne LUTs.
Eine breite Gamut Farbverarbeitung verbessert den Dynamikumfang und die Flexibilität der Farbabstufung. Bis zu sechs separate Presets können für unterschiedliche Kameras festgelegt werden um einen einheitlichen Look herzustellen.
After Effects & Frame.IO
Auch für After Effects und Frame. IO sind starke Verbesserungen etwa bei der Videovorschau im neuen Update enthalten. Das ganze nennt sich High-Performance Preview Playback damit soll eine Vorschau auf ganze Timelines ohne Wartezeit für Rendern oder Caching möglich sein. After Effects ermöglicht künftig die HDR-Bildkontrolle sowohl auf Notebooks als auch auf Referenzmonitoren und gewährleistet so eine genaue Farbdarstellung und macht den erhöhten Dynamikbereich sichtbar. Frame.IO erhält unter anderem eine verbesserte Kommentarfunktion, die User können Texte besser mit Clips verbinden und das gemeinsame Projektmanagement wird deutlich optimiert. Das Transskribieren von Dialogen und sonstiger Sprache wird in 18 Sprachen unterstützt.
Alles in Allem also jede Menge mächtiger Tools, die den Workflow erleichtern können. Man darf davon ausgehen, dass all das trotz Zuarbeit durch die KI-Cloud natürlich auch erhöhte Rechenleistung erfordern wird. Es könnte also durchaus sein, dass dort, wo Postproduktionsrechner bereits bisher knapp unter der Leistungsobergrenze gearbeitet haben, für die neuen Fährigkeiten der Creative Suite modernisiert, ja vielleicht auch erneuert werden müssen.
Bild: Pressefoto Adobe