Ein hochauflösendes Display und eingebauter Rekorder, die Kombination hilft so mancher Kamera, die intern nur 8-Bit aufzeichnen kann, auf die Sprünge und zeichnen in 10 Bit auf
Die Idee ist nicht neu: Während vielleicht das interne Processing der Kamera nicht in der Lage, oder aus Marketinggründen einfach nicht dafür freigeschaltet ist, intern höhere Datenraten aufzunehmen, kann das Signal, welches direkt vom Sensor der Kamera stammt, oft mit einem externen Videorekorder trotzdem in höherer Qualität aufgezeichnet werden. Allerdings waren diese Videorekorder lange Zeit Einzelgeräte zur reinen Videoaufnahme, im einfachsten Fall einfach mit Start, Stop, Record, Skip und Fast Forward sowie Review Tasten sowie Videoanschlüssen ausgestattet. Sie nehmen aus SSD und CF Karten und inzwischen auch auf schnelle SD Karten auf und bieten eine ganze Menge zusätzlicher Features mit an.
Für die Bildkontrolle (Schärfe etc.) reichen die in die Kameras verbauten Displays meist nicht aus, also brauchte man zusätzlich noch kleine Kontrollmonitore (Field Monitor). Irgendwann tauchten dann erste Geräte auf, die beide Aufgaben miteinander verbanden. Die Kombination macht natürlich Sinn, schließlich ist es nicht besonders attraktiv, an seiner Produktionskamera sowohl Kabel für Video, Ton und Stromversorgung für einen externen Rekorder, als auch Kabel für Video, Ton und Stromversorgung zu einem externen Kontrolldisplay anzuschließen. Außerdem ist jede zusätzliche Kabelverbindung eine potenzielle Fehlerquelle und bedeutet jedes zusätzliche Gerät samt Befestigungssystem zusätzliches Gewicht.
Kombinierte Alleskönner
Deshalb sind diverse Hersteller dazu übergegangen, solche Kombinationen in einem Gerät anzubieten. Die Hauptunterschiede liegen in Auflösung, Helligkeit, Ausstattung, Codecs, LUTs, Gewicht, Robustheit und den Preisen. Einige Geräte, wie auch der hier abgebildete BM 4K Videoassist sind zugleich mit hochwertigen Mikrofonvorverstärkern sowie Phantomspeisung ausgestattet was sie zugleich zu echten Tonaufnahmegeräten macht. Hier bietet Video Devices, jene Firma die auch die legendären Sound Devices Sound-Recorder herstellt, naturgemäß die stärksten Ausstattungsmerkmale.
Auch die Bedienkonzepte, etwa ob es dezidierte Tasten gibt oder reine Touchscreen Bedienung, machen Unterschiede aus. Da gibt es unter den meistverkauften Geräten die eher teuren Varianten etwa von Video Devices (Pix E5 & Pix E7) oder Convergent Design (Odyssey), die mittelteuren von Atomos (Ninja, Shogun, Samurai) und die preiswerteren von Blackmagic Design (Video Assist) sowie SmallHD.
Eingebaute Messinstrumente
Unterschiede machen auch die mitgelieferten Signalanalysen, also jene Hilfsmittel die den Kameraleuten bei der Beurteilung der Belichtung, der Farbverteilung oder auch der Schärfe helfen. Konkret sind das etwa "Focus Peaking" für die Schärfe sowie unterschiedliche Scopes wie "Vektorskop", "Waveform", "RGB-Parade" und "Histogramm", sowie verschiedene Zebra Einstellungen für die Belichtung. Manche bieten die Anzeige von Falschfarben (False Color) an.
Codecs
Je nach Bedürfnissen spielt es natürlich eine Rolle, in welcher Auflösung und mit welchen Codecs man auf die Recorder aufnehmen kann. Cinema DNG etwa gehört zu den besseren, aber auch oft teureren Varianten.
Ein Manual für den BM 4K Video-Assist gibt es übrigens hier: http://www.eventsgmbh.de/wp-content/uploads/2017/01/Blackmagic_Design_Video_Assist_Bedienungsanleitung.pdf