Ein neues Tool um auf einfache Weise Musik zu machen, ist nun kostenlos online und erlaubt erstaunliche Ergebnisse. Wer gerne austesten möchte, wie seine musikalischen Fähigkeiten auch ohne entsprechende Ausbildung und Übung mit einfachen Mitteln zu Kompositionen werden, kann dies ab sofort mit einem neuen Online Programm von Google tun.
Die App "Song Maker" erlaubt es, wie mit einem Sequencer-Programm auf einfache Weise Musiktitel zu erstellen, bis hin zu sehr einfacher Filmmusik. Es kommt wie ein Rechenpapier daher, gleichförmige Kästchen erlauben es, eine musikalische Struktur in Form von Tönen anzulegen.
Wie eine Tonleiter liegen die tiefen Töne unten auf dem Kästchenpapier und die hohen entsprechend oben. Man kann in den Einstellungen das Ganze auch leicht um eine Oktave verschieben. Der musikalische Ablauf des Titels beginnt wie in Leserichtung links und verläuft nach rechts immer weiter. Alles ist sehr intuitiv und man hat sofort ein Erfolgserlebnis. Sicherlich sind die Möglichkeiten nicht vergleichbar mit professionellen Programmen, aber dafür, dass das Programm ohne jede Registrierung einfach online kostenlos funktioniert, sind die möglichen Ergebnisse erstaunlich.
Um einfache Musiken und Layouts zu entwerfen ist das Programm sicherlich geeignet, man kann verschiedene Instrumente auswählen, die Geschwindighkeit frei wählen und auch eine Rhythmusspur anlegen auf der man durch einfaches Anklicken in der Kästchenstruktur verschiedene Schlagwerke einsetzen kann. Man sollte es aber eher als eine Art musikalisches Notizbuch verwenden, wer mehr will, braucht andere Programme und Fähigkeiten.
Was bei diesem Programm sofort augenfällig wird, ist der Umstand, dass Musik sehr viel mit Mathematik zu tun hat. Geometrische Verläufe und Wiederholungen sind das Ergebnis der Musik im Kästchenraster.
An möglichen Instrumenten stehen Streicher (gezupft), Blasinstrument, Synthesizer, Marimbaphon und Klavier zur Verfügung. Man kann innerhalb einer Komposition verschiedene Instrumente parallel legen, allerdings immer nur im gleichen Zeitraster bzw. in gleicher Länge. Es gibt sogar die Möglichkeit eine Vocal-Spur dazu aufzunehmen.
Sicherlich ist das alles recht einfach gehalten und man kommt mit Programmen wie Soundtracks oder Garage Band mit all ihren Samples deutlich weiter in Richtung Filmmusik, doch es ist mehr als nur eine Spielerei,- für erste Scratches ist es wirklich einen Versuch wert und man kann seine Komposition recht einfach anderen schicken, etwa um eine Musik-Outline zu diskutieren. Die Kompistionen werden nämlich in Googles Cloud gespeichert und stehen danach Jedem, der den Link erhält, zur Verfügung.
Hier ist als kleines Beispiel der Link der Testdatei, mit der unsere Redaktion die ersten, sehr simplen Versuche in Song-Maker gestartet hat:
Musiker werden durch das Programm weder arbeitslos, noch werden sie selbst damit an Filmmusiken arbeiten. Doch als einfaches Hilfsmittel, seine musikalischen Ideen festzuhalten und zu diskutieren, ist es sicherlich interessant. Schließlich läuft es auch auf jedem Smartphone.
Hier ist der Link zum Programm und einer leeren Startdatei: https://musiclab.chromeexperiments.com/Song-Maker/