Das legendäre und nicht uneitle Festival de Cannes zeigt vom 8. bis 19. Mai wieder an der Croisette, was es unter anspruchsvollem Weltkino versteht. Der diesjährige Eröffnungsfilm, TODOS LO SABEN, von Asghar FARHADI bringt jede Menge Hispano-Weltstars wie Penélope Cruz, Javier Bardem und Jaime Lorente auf die Leinwand.
Im diesjährigen Wettbewerb sind wieder jede Menge bekannte, aber auch einige weniger bekannte Namen gelistet.
Besonders gespannt darf man sicherlich auf Terry Gilliams zweiten Anlauf für den Don Quixote sein, nachdem sein erster Anlauf grandios gescheitert war, der außer Konkurrenz als Abschlussfilm laufen wird.
Weitere Titel im Wettbewerb: LAZZARO FELICE von Alice ROHRWACHER, ZIMNA WOJNA von Pawel PAWLIKOWSKI, SE ROKH von Jafar PANAHI, LE LIVRE D'IMAGE von Jean-Luc Godard, DOG von Matteo GARRONE, SORRY ANGEL von Christophe HONORÉ, ASAKO I & II von Ryusuke Hamaguchi, GIRLS OF THE SUN von Eva Husson u.v.a. Unter all den Wettbewerbsfilmen sind nur drei von Regisseurinnen.
Präsidentin der Jury ist in diesem Jahr Cate Blanchett.
Solo: A Star Wars Story wird außer Konkurrenz laufen und in Cannes die Europa-Premiere feiern. Aus Deutschland wird Ulrich Köhlers "In My Room" in der Reihe "Un Certain Regard" und Wim Wenders' Film über Papst Franziskus als Special Screening aufgeführt. Die Reihe "Un Certain Regard" wird eröffnet von Sergei Loznitsas neuem Film "Donbass". Hier ein Interview, welches das Movie-College 2017 mit dem Regisseur führte.
Im Vorfeld des Festivals hatte Netflix bereits alle Einreichungen zurück gezogen. Zu den Nachrichten, die rund um das Festival verbreitet werden, gehört jene, dass Lars von Triers Cannes-Sperre wegen seiner seltsamen Nazi Äußerungen vor einigen Jahren, nun aufgehoben sei. Deshalb läuft dessen neuer Film "The House That Jack Built" außer Konkurrenz. Versöhnung auf Französisch eben.
Ebenso spricht man auch viel darüber, dass einer der Regisseure, Kirill Serebrennikov noch bis 19. Juli in Moskau unter Hausarrest steht, ein weiterer Jafar Panahi wohl nicht den Iran verlassen und nach Cannes reisen kann, weil man ihm den Pass abgenommen hat. Eine häufige Vorgehensweise des Regimes um kritische Künstler einzuschränken. Das Festival hat also, wie jedes Jahr, zahlreiche Themen, die neben den eigentlichen Inhalten, den Filmen, diskutiert werden können und die manchen Filmen vielleicht etwas mehr Aufmerksamkeit bescheren werden.