Die neueste Film,- und Medientechnik aus nächster Nähe anschauen und im besten Fall ausprobieren, ohne nach Las Vegas oder Amsterdam zu reisen? Die Cine Expo macht es möglich. Eine neue Ausgabe der Filmtechnik-Fachmesse lockt wieder zahklreiche Besucher*Innen in die Motorworld München. Hundert verschiedene Anbieter präsentieren ihre Produkte, verteilt auf zwei Hallen und mehrere Ebenen. Und das Filmvolk kommt, auch um zahlreiche Panels zu besuchen und natürlich in direkten Kontakt mit den Herstellern ihrer favorisierten Produkte zu treten. Vom 27. Juni bis zum 29. Juni hat die CineExpo ihre Tore geöffnet.
Längst nicht alle Player aus dem Medientechnik Bereich waren mit eigenen Ständen vertreten, manche waren aber indirekt durch Demogeräte trotzdem präsent. Um Cages, Obejktive, Stative, Funkstrecken etc. praxisnah zu demonstrieren, braucht es nunmal Kameras und so waren denn auch viele Hersteller, die nicht offiziell teilnahmen, trotzdem präsent. Neben klassischen Grip, Kran und Dolly-Herstellern waren auch in diesem Jahr sehr viele asiatische, insbesondere Chinesische Hersteller mit eigenen Ständen vertreten. Insbesondere bei Filmlicht, aber auch bei Video, Timecode- und Audiosendern prägen diese deutlich den Markt mit. Aber natürlich sind auch viele lokale Anbieter vertreten, wie etwa Panther oder Vision2See, die beispielsweise die skandinavischen Kelvin EPOS-300-V, Studioleuchten vorgestellt haben.
Seltsamerweise kommt auch 2024 der Tonbereich auf der ExpoCine zu kurz, wichtige Anbieter wie Sennheiser, Rode, Rycote oder Ambient oder Zeigermann Audio fehlen einfach. Auf seinem Stand mit den neuesten Kameras hat zumindest Sony einige seiner Funkstrecken mit auf die Standfläche gelegt, auf einem mit Teltec assoziierten Stand werden Shure Funkstrecken gezeigt und auch bei Hollyland sind ein paar Funkstrecken zu sehen.
Vielleicht täuscht der Eindruck, aber es wirkt ein wenig so, als hätte die Messe 2024 weniger Ausstellungsfläche. In diesem Jahr war auch die Verteilung der Hallen anders als 2023 und insbesondere der Relax-Bereich war ziemlich lieblos. Wo sich im vergangenen Jahr in einem abgetrennten Bereich mehrere Food-Trucks und viele Bierbänke und Tische unter Sonnenschirmen fanden, muss man diesmal mit zwei kleinen Food-Anhängern vorlieb nehmen oder auf einen Sandwich-Stand in der Haupthalle zurückgreifen. Und weil die wenigen Bierbänke direkt an der Straße in der prallen Sonne stehen, haben die Veranstalter zur Erhöhung des Leidensdrucks auch noch die Sonnenschirme weggelassen.
Also für das Socializing und das Grundgefühl muss man dieses Jahr definitiv Minuspunkte verteilen. Als es noch darum ging, den Platzhirschen, die Cinec zu verdrängen, hatte man sich definitiv mehr Mühe mit der Atmosphäre gegeben und ausdrücklich mit dem besseren Catering-Angebot geworben.
Zahlreiche Workshops und Panels auf drei unterschiedlichen Bühnen, die leider teilweise nur durch schwarze Vorhänge voneinander getrennt sind, bieten Einblicke in wichtige technische und gestalterische Themen. Von Optiken Optiken über Kameras bis hin zu innovativen Lichttechniken reicht die Spannweite. Hinzu kommen Präsentationen neuer Kameras oder auch eine spannende Veranstaltung darüber, weshalb das Drehen auf analogem 35mm Film in virtuellen Studios mit LED Walls in Hinblick auf Moiré Effekte große Vorteile bieten kann.
BVK & Kodak Panel
Während die große Haupthalle zumindest klimatisiert ist, entwickelt sich in dem Kohlebunker, die zweite kleinere Halle, in der oberen Ebene unter einem Blechdach zum Schmelzofen. Genau hier fand am frühen Nachmittag eine gemeinsame Veranstaltung des BVK (Bundesverband Kinematografie) mit Kodak statt, bei der die Themen "Education, Creativity, Preservation" im Mittelpunkt standen.