Der große Durst
Das Thema ist komplex,- an allen Ecken und Enden wird inzwischen Künstliche Intelligenz (Artificial Intelligence) mehr oder weniger sinnvoll eingesetzt. Auch der Filmbereich setzt zunehmend Artificial Intelligence in diversen Produktionsstadien wie etwa der Postproduktion ein. Auch beim Drehbuchschreiben wird KI findet die KI immer breitere Anwendung.
Die großen Konzerne, die KI anbieten, haben ihren Wasserverbrauch massiv erhöht. Bei allen Diskussionen über Vor,- und Nachteile, alle Chancen und Gefahren der Künstlichen Intelligenz ist ein Aspekt inzwischen zur bitteren Tatsache geworden: Die Rechenzentren für künstliche Intelligenz verbrauchen massiv mehr Wasser um ihre Supercomputer auf Arbeitstemperatur herunterkühlen zu können.
Leider wird das Wasser beim Kühlen mit soviel Metallpartikeln und sonstigen Fremdstoffen angereichert, dass herkömmliche Wasserwiederaufbereitungsanlagen diese Fremdstoffe nicht entfernen können. Das Wasser ist also danach nicht mehr als Trinkwasser nutzbar. Viele Systeme arbeiten auch mit Wasserverdunstung, einer besonders effektiven Kühlmethode, die aber bedeutet, dass das Wasser als Dampf in die Luft abgegeben wird.
Allein von 2021 zu 2022 hat sich der Wasserverbrauch etwa bei Microsoft um 30 Prozent, bei Google und 20 Prozent erhöht. Allein bei Microsoft waren das 6,4 Milliarden Liter Wasser zusätzlich, die nicht als Trinkwasser zur Verfügung standen. Technisch gesehen ist das nachvollziehbar, schließlich erwärmen sich die KI-Supercomputer besonders stark, weil sie enorme Rechenleistungen bereitstellen müssen.
Studien gehen davon aus, dass beispielsweise jede Anfrage an ChatGPT etwa einen halben Liter Wasser verbraucht. Und diese Verbrauchswerte haben bereits mit der Entwicklung von KI, als ChatGPT und GPT-4, zu einem erheblichen Anstieg des Wasserverbrauchs geführt. Das jahrelange Training der Systeme in der Entwicklungsphase führte bereits zu einem signifikanten Anstieg der Verbrauchszahlen. Die breite Nutzung von KI führt entsprechend zu einer weiteren Zunahme.
Die Erderwärmung trägt dazu bei, den Bedarf an Kühlung weiter zu erhöhen und Regionen, die früher eher kühler waren, ebenfalls aufzuheizen. Das bedeutet, dass auch Standorte, welche die Technologieunternehmen wegen ihrer kühleren Temperaturen gewählt haben, von der globalen Erwärmung nicht verschont bleiben.
Gar nicht so selten, mussten Rechenzentren wegen zu hoher Außentemperaturen sogar vollständig heruntergefahren werden, um die Zerstörung der Computer durch Überhitzung zu verhindern. Dies war beispielsweise im früheren Twitter-Rechenzentrum in Sacramento oder bei denen von Google und Oracle in London während starker Hitzewellen der letzten Zeit, der Fall.
Damit schwingt sich KI hinsichtlich der Kühlung großer Rechenzentrum zu einem Umweltproblem auf, dem die Konzerne unbedingt durch alternative Kühlmethoden begegnen sollten. Sonst wird der ökologische Fußabdruck von KI nachhaltige Schäden mit sich bringen.
Energiehunger
Doch es geht längst nicht nur um das Kühlwasser. Allein bei Google ist der Stromverbrauch in den Rechenzentren um die energiefressenden AI Anfragen bewältigen zu können, in den letzten fünf Jahren um 50% angestiegen. Allein im Jahr 2023 hat Google damit 14,3 Millionen Tonnen Kohlendioxid freigesetzt. Die Verwendung von KI-Funktionen verbraucht erhebliche Mengen an Energie. Man geht davon aus, dass die Erstellung eines einzigen Bildes durch KI genauso viel Strom verbraucht, wie ein Aufladevorgang eines Smartphones.
Damit sind die Auswirkungen der KI auf die Umwelt alarmierend und werfen die Anstrengungen vieler Unternehmen, in absehbarer Zeit klimaneutral zu werden, erheblich zurück.