Statt Scheinwerfern, Kabeln und Kameras stand unsere DIY- Abteilung diesmal vor einer Frischeduft-Herausforderung... Eigentlich ist es eher fachfremd, doch viele Produktionsfirmen setzen die praktischen Frischeduft-Spender gerne an Filmsets in den mobilen Toiletten ein. Dort sorgen sie für gleichmäßige wohlriechende Luft, ein nicht zu unterschätzender Vorteil bei mobilen Toiletten und auch in Wohnmobilen. Normalerweise. Doch der (Airwick) Automat zickte in letzter Zeit immer wieder herum. Egal ob man die Batterien ausgewechselt hat oder die noch nicht leere Originalspraydose gegen eine neue Originalspraydose ausgewechselt hat,- nach dem ersten Sprühstoß fing die Kontroll-LED wild rot an zu blinken und das Gerät versagte seinen Dienst.
Wer das Movie-College kennt, weiß dass wir stets versuchen, das Wegwerfen von eigentlich noch funktionstüchtigen Geräten zu vermeiden und Reparaturanleitungen anzubieten. Wenn die Hersteller nicht in der Lage sind, Nachhaltigkeit zu gewährleisten, müssen es eben die Anwender in die Hand nehmen. Das gelingt natürlich nicht immer, gerade die Miniaturisierung und diverse Hindernisse, mit denen Hersteller versuchen, Reparaturen ihrer Geräte zu verhindern, machen dieses Unterfangen schwerer. Aber in diesem Fall zeigte es sich, das man das Problem rasch selber lösen kann und nicht schon wieder ein weiteres Plastikteil in den Plastikmüll werfen muss.
Problemlösung
An den Batterien konnte es, wie gesagt, nicht liegen. An den Spraydosen auch nicht,- wir verwenden die Originale,- dass Hersteller irgendwelche Schutzmechanismen in ihre Geräte einbauen, um billigere Alternativ-Verbrauchsmaterialien anderer Anbieter auszusperren, kennt man ja von den Tintenstrahldruckern. Doch in unserem Fall konnte dies ja nicht die Ursache sein, der Automat wird doch nicht seine eigenen Produkte aussperren. Dachten wir zumindest. Doch nach diversen Messungen und Tests mussten wir feststellen, dass der Sprayautomat tatsächlich die eigenen Spraydosen ablehnte.
Der Grund lag in einer Fehlfunktion des Sensors. Ja,- der Duftspender hat tatsächlich einen solchen Sensor, der erkennen soll, ob auch wirklich eine original Spraydose verwendet wird. Diese sind nämlich fast doppelt so teuer wie die Spraydosen der Konkurrenz. Die Lösung sah wie folgt aus:
Zunächst einmal muss man die weiße Abdeckung oberhalb der Öffnung für den Sprühkopf abschrauben. Je nach Ausführung ist diese mit zwei Kreuzschlitz,- oder wie in unserem Fall mit Dreieckigen Spezialschrauben befestigt, die man aber in jedem bessern Bits-Set finden sollte.
Darunter kommt die Mechanik zum Vorschein, welche den Duftstoß auslöst sowie eine schmale und eine größere Platine mit Elekronik. Die schmale Platine trägt den Kontrollsensor und ist durch einen kleinen Stecker mit vier Kabeln mit der Hauptplatine verbunden. genau hier müssen wir ansetzen.
Man durchtrennt die vier Kabeladern (eine graue und drei weiße) und muss nun, um den Sensor zu überbrücken, das Graue Kabel, das erste von den vieren mit dem dritten Kabel und das zweite (weiß) mit dem vierten (weiß) verbinden. Dies kann man durch Abisolieren und Löten oder verdrillen der einzelnen Kupferadern miteinander erzielen. Anschließend die Kontakte mit Isolierband oder notfalls Tesafilm umwickeln, damit sie keine Verbindung zu anderen Kabel eingehen können, die einen Kurzschluss im Gerät verursachen würden
Danach die Abdeckung wieder draufschrauben, die Duftkartusche einsetzen und einschalten. Funktioniert. Und die angenehme Begleiterscheinung,- dadurch dass der Sensor überbrückt ist, akzeptiert der Automat zukünftig auch die preiswerteren Spraydosen anderer Anbieter..
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