Anleitung für Profis
Adobe hat eine kostenlose "Best Practice" Anleitung für Editoren als PDF veröffentlicht, die mittellange und lange Filme schneiden. Das Schnittprogramm Premiere Pro hat sich über die Jahre, nicht zuletzt auch weil Apple Final Cut zu einer Hobbysoftware mutieren ließ, zu der wichtigsten Konkurrenz zu Avid entwickelt. Das Programm ist reich an Möglichkeiten, doch das macht die Bedienung auch komplex. Adobe selbst erhöht die Komplexität auch gerne durch umgruppieren und umbenennen von gewohnten Funktionen. Zudem haben sich Formate und digitale Arbeitsweisen stetig weiterentwickelt. So ist es kein Wunder, dass Hilfeseiten und Tutorials zu Premiere Millionenfach durchsucht und aufgerufen werden. Der Wunsch nach einer strukturierten Anleitung speziell für professionelles Arbeiten war deshalb nicht neu.
Auf der US Serviceseite wurde nun ein „Best Practices and Workflow Guide for Long Form and Episodic Post Production“ speziell für Film- und Fernseh- Editoren veröffentlicht, der helfen soll, einen optimierten, den aktuellen Anfordernissen entsprechenden Postproduktions-Workflow einzusetzen. Es hat laut Adobe einige Jahre gebraucht, diese Anleitung zu erstellen. Sowohl sehr erfahrene Editoren als auch Adobe-Software Ingenieure haben ihn gemeinsam entwickelt. Er beleuchtet alle wesentlichen Funktionen des Programms, gibt zahlreiche Tipps und Tricks zur Vereinfachung und Optimierung von Arbeitsabläufen.
Themenbereiche
Die Anleitung behandelt insbesonder die Verwaltung und Arbeitsabläufe langer oder episodischer Filme. Es wird erklärt, wie man solche Produktionen am besten in Premiere einrichtet, aufteilt und wie man seine Videoclips am besten organisiert. Das umfasst etwa die Hardware und notwendige Voreinstellungen. Welches sind die besten Computer-Setups, für einen optimalen Workflow und welche Voreinstellungen können die Verwaltung der Daten vereinfachen?
Wie arbeitet man möglichst effizient mit den täglich gedrehten Mustern, den sogenannten Dailies? Wie können Editor*Innen schnell und effizient tägliche Rough-Cuts erstellen um mögliche Lücken oder Fehler im gedrehten Material zu identifizieren. Das ist wichtig, damit das Drehteam ggf. noch nachsteuren kann. Wie arbeitet man möglichst effizient in einem Multi-Kamera-Workflow?
Auf welche Weise kann man ein dynamische Verknüpfung mit After Effects einrichten um mit Titeln und visuellen Effekten aus After Effects direkt in Premiere Pro ohne Rendern zu arbeiten. Hier geht es natürlich auch um die Teamarbeit in der Postproduktion an einem Projekt. Genauso wichtig die Frage, in welchen Formaten und mit welchen Einstellungen man den geschnittenen Film an Koloristen, Tonmeister oder Visual-Effects-Leute weitergibt. In dem Zusammenhang spielen natürlich auch Remote- und Cloud-basierte Workflows eine wichtige Rolle.
Download
Aktuell gibt es den Guide nur auf Englisch und nur auf der Amerikanischen Adobe-Support Seite. Es ist zu hoffen, dass Übersetzungen in andere Sprachen zeitnah folgen werden.
Hier ist der Direktlink zum Guide:
https://helpx.adobe.com/content/dam/help/en/premiere-pro/using/long-form-episodic-best-practices/jcr_content/root/content/flex/items/position/position-par/download_section/download-2/Premiere-Pro-Best-Practices-Guide.pdf