35mm, jenes Format, von dem die Filmgeschichte berichtet, Herr Edison und Herr Eastman hätten durch simples Definieren eines Abstandes zwischen Daumen und Zeigefinger die Norm geschaffen, ist bis heute der De-Facto-Standard weltweit. Allerdings bezieht sich dies nur auf die Breite und Perforationslöcher des Filmstreifens. Die Größen, in denen das Bild darauf aufgenommen wurde und wird, sind reich an Variationen.
35 mm altes Format (old silent frame)
Das ursprünglich geschaffene Format nutzte die Filmfläche maximal aus, denn auf dem Filmstreifen, der später durch den Projektor lief, musste nichts anderes untergebracht werden als das Bild. Die Notwendigkeit, auch eine Lichttonspur auf dem Film unterzubringen, kannte man damals noch nicht.
Die Kameras wurden mit der Handkurbel angetrieben und die Geschwindigkeit lag bei etwa 16 Bildern pro Sekunde. Klar, dass die ersten Projektoren ebenfalls mit der Kurbel angetrieben wurden. Dass die Geschwindigkeit auf diese Weise gewissen Schwankungen unterworfen war, die auch von der Tagesform der Kameramänner oder Vorführer abhingen, versteht sich von selbst.
35 mm Standard (Academy Frame)
Wie schon im vorigen Absatz angedeutet, änderte sich das Format mit der Notwendigkeit, einen schmalen Streifen für die Lichttonspur freizuhalten. Selbstverständlich galt es auch, zu den bisherigen Projektoren weitgehend kompatibel zu bleiben.
Das so genannte 35 mm Standard- oder auch Academy-Format wurde geschaffen, welches bis heute seine Gültigkeit behalten hat. Das Projektionsverhältnis beträgt 1:1,37 (projected aspect ratio). Mit dem Aufkommen der Breitwandformate in den 50er und 60er Jahren wurde das Höhen-Seiten-Verhältnis verschiedenlich beschnitten. So wurden schmalere Bildfenster in die Kameras eingebaut und beim Vorführen entsprechende Bildfenster in die Projektoren eingesetzt.Dabei setzten sich Bildformate von 1:1,66 oder 1:1,85 ja sogar 1:2 durch.
1:1,85 ratio
Wie man an nebenstehendem Beispiel für ein 1:1,85 Bild deutlich erkennen kann, wird gegenüber dem Standard Format sehr viel Fläche des Films verschenkt. Dieser Bereich wird in der Projektion ausgespart.
Die effektive Auflösung und damit die Bildqualität ist entsprechend schlechter.
Anamorphotisches Bild (Squeezed Image)
Den schmerzlichen Nachteil der verschenkten Aufnahmefläche korrigierten anamorphotische Verfahren wie Cinemascope.
Bei diesen wurde das Bild durch spezielle Objektive in der Kamera zusammengequetscht auf das klassische 35 mm-Standard-Format aufgenommen und im Projektor durch entsprechende Optiken wieder in die Breite entzerrt.
Auf dem Filmstreifen sehen die Objekte und Personen dann alle etwas dünn und langgezogen aus, in der Projektion (mit einem entsprechenden Projektor) aber völlig normal.