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Apple Store Peking 4000

Auf Testtermine der Vision Pro Brille muss man in den Apple Stores nicht mehr warten, so wie hier in Bejing (Peking) verkaufen sie sich nur in geringen Stückzahlen

 

Erst der Hype, doch nun haben die meisten Apples High-Tech XR Brille fast schon wieder vergessen. Die aufwändigen Premium-Brillen liegen bleischwer in den Regalen der Apple-Stores, selbst große Filialen verkaufen in den USA im Monat keine 20 Exemplare. Das ist umso erstaunlicher, als der Verkaufsstart erst wenige Monate zurückliegt und von einem großen Run begleitet war. Tausende hatten sich für Demos angemeldet und die gelieferten Brillen waren praktisch sofort ausverkauft.

Im Januar 2024, als man die Brillen vorbestellen konnte, waren 180.000 Exemplare in kürzester Zeit verkauft. Nun scheint sich kaum Jemand mehr für die Brillen zu interessieren, selbst gebuchte Demo-Termine zum Testen der Visison Pro werden gar nicht mehr wahrgenommen. Die gleichen Brillen hatten im Frühjahr 2024 kreischende Apple Fans zu den großen Apple-Stores in Großstädten gelockt, nun bereiten sie den Händlern Sorgen.

Was war geschehen? Schon relativ früh hatten einige User von ihrem Rückgaberecht Gebrauch gemacht und die 3500,- bis 4000,- € teuren Brillen zurückgegeben. Einige von ihnen berichteten in Social Media Kanälen von Kopfschmerzen und Gesichtsschmerzen, viele reklamierten, dass es viel zu wenige Anwendungen gäbe. Der kabelgebundene Akku ist eine ungeschickte Art der Stromversorgung, das Frontvisier knackt hin und wieder und auch das Tippen auf Tasten ist recht grob. Doch das sind alles Dinge, die eine nächste Version der Vision Pro verbessern könnte.

Viele App-Entwickler haben sich nur sehr zurückhaltend gezeigt, was die Entwicklung neuer Anwendungen für die Brille angeht. Gerade die größeren Anbieter wie Netflix, Spotify und YouTube haben sich bisher nicht mit eigenen Apps für Apples Extended Reality (XR) Angebot hervorgetan. Zumindest Disney+ und TikTok haben Anwendungen für die Vision Pro herausgebracht. Aber viele andere mögliche Medienpartner zögern. Zum Herumliegenlassen ist die Brille, die mit größerem Arbeitsspeicher auch gerne 5000,- € und mehr kosten kann, einfach zu teuer.

 

Wie geht es weiter?

Für einen Konzern wie Apple, der auf Massenverkäufe setzt, sind das keine guten Signale. Viele haben erwartet, dass Apple nach einer ersten Verwertungsphase der sehr teuren Brille eine preisgünstigere Version der Vison Pro nachschieben würde. Ob das der Fall sein wird, ist angesichts der extrem geschrumpften Verkaufszahlen fraglich.

Apple arbeitet daran, einige der von den Usern genannten Probleme zu beheben. So soll etwa ein Dual Loop Headset-Riemen, den Druck auf das Gesicht reduzieren. Allerdings geht das dann auf Kosten der Coolness,- die Brille sieht dann klobiger aus. Und,- Apple typisch,- erhalten Erstkunden, die an dem ursprünglichen Trageriemen leiden, den neuen nicht als kostenlosen Ersatz, sondern sie müssen noch tiefer in die Tasche greifen um ein Konstruktionsproblem zu lösen.

Viele der teuren Brillen liegen inzwischen in irgendwelchen Schränken herum. Wenn keine Killer-Anwendungen folgen, welche den Kauf einer solchen Brille sinnvoll erscheinen lassen, dann sieht es für die Zukunft der Vision Pro düster aus. 

 

Ursachen

Apple hat sicher bewiesen dass sie eine schöne, hervorragende XR Brille mit hervorragender Bildqualität und präzisem Eye-Tracking herstellen können, doch es gibt keine Anwendungen, welche sie so einzigartig macht, dass Jeder sie haben möchte. Manche Kunden sind enttäuscht, dass die Brille längst nicht den beworbenen Produktivitätsschub bringt und glauben, dass man bequemer wie bisher mit seinem Computer arbeiten könne. Der Nutzen, seine Macbook-Oberfläche auf der Nase tragen zu können, genügt den meisten Käufern schlichtweg nicht.

Leider hat sich auch zehn Jahre nach der Einführung der ersten Oculus VR Brillen die Verbreitung dieser Systeme nicht wie erhofft entwickelt. Sie bleiben Nischenprodukte und auch ein erfolgsverwöhnter Konzern wie Apple kann daran so schnell und erst recht nicht zu diesen Preisen etwas ändern. Für das Problem, dass man unter seiner Brille allein bleibt und keine anderen Personen an der Erfahrung teilhaben lassen kann, hat Apple noch weniger Lösungsansätze geliefert, als Meta. Es gibt außer Tools, die man auch auf seinem Notebook nutzen könnte, keinerlei Funktionen um mit anderen innerhalb der AR/VR Welt zusammenzuarbeiten. Hier sollte dank KI doch viel mehr möglich sein.

Und leider begrenzt das Apple-Ökosystem zustätzlich noch die Verwendung von Anwendungen aus der Meta/ Oculus / HTC Vive Welt. Es gibt ein paar durchlässige Lücken, doch in einem schmalen Markt, der erst noch erobert werden will, ist es ungeschickt, dass sich die verschiedenen Angebote gegenseitig aussperren. Meta hat das nun zwar sehr spät, aber scheinbar endlich begriffen.

 

Was macht Meta?

Meta bietet seine Oculus VR/AR Brillen deutlich günstiger an und muss den Preis aber sehr stark subventionieren. Das Unternehmen produziert im VR Bereich enorme Verluste, hofft aber darauf, für VR/AR in 5-10 Jahren schwarze Zahlen schreiben zu können. Um VR/AR populärer zu machen, hat Meta nun endlich seine gut gesicherte Softwarezone geöffnet und mit Horizon OS ein neues Betriebssystem auf Basis von Android geschaffen, welches auch anderen Brillenherstellern die Verwendung von Meta-Apps ermöglichen soll. Lenovo, Microsoft und ASUS gehören zu den ersten Firmen, die diese gemeinschaftliche Plattform unterstützen wollen.

 

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