Entwicklung des „Animierens“
Beseelen, beleben, die Übersetzungen für Animation haben beinahe archaische Dimensionen. Während die direkten Vorläufer der Animationsfilme, die Puppentheater, stets den Puppenspieler voraussetzten, scheinen die im Film animierten Puppen, Objekte oder Zeichnungen von allen Fäden, Führungsstangen oder steuernden Händen befreit.
Jahrtausendelang haben die Menschen versucht, die Illusion der sich von allein bewegenden Puppen mehr und mehr zu perfektionieren. Beim chinesischen Schattentheater griffen sie sogar recht früh dem Prinzip der Projektion vor. Die Vorläufer des Films wie etwa das Zoetrop oder das Praxinoskop erzeugten durch rotierende Trommeln, an denen gemalte Einzelbilder mit Bewegungsphasen in rascher Folge gezeigt wurden, den Eindruck fließender Bewegungen - die Vorläufer des Zeichentricks, wenn man so will.
Doch so ganz perfekt gelang die Illusion der sich von allein bewegenden toten Materie eigentlich nie. Bis zur Erfindung des Films. Die Dinge in den Animationsfilmen bewegen sich, weil jemand ihre eigentliche Bewegung zwischen den einzelnen Filmbildern versteckt hat. Sie bewegen sich zwischen den Einzelbildern mit so kleiner Veränderung, dass unser Auge und Gehirn die mit 24 oder 25 Bildern in der Sekunde vorgeführten Bildfolgen zu einer kontinuierlichen Bewegung verschmelzen.
Klassische Umsetzungen
Die einzelnen, kleinen Bewegungsveränderungen bei Zeichen-, CGI- oder Puppenfiguren nennt man Phasen. Die Animateure haben die Abläufe an realen Menschen, Tieren und Pflanzen (z. B. Bäume im Wind) studiert, um sie glaubwürdig nachbilden zu können. Viele der großen Tierfilme der Disney-Studios wie z. B. der Klassiker „Die Wüste lebt“ waren Abfallprodukte der zum Studium der Bewegungen aufgezeichneten Naturaufnahmen. Für einen abendfüllenden Zeichentrickfilm sind leicht 250.000 Einzelzeichnungen erforderlich. Solange alle Phasen von Hand skizziert, reingezeichnet und koloriert wurden, waren mehrere hundert Menschen (bei Disney ca. 750) mit der Herstellung beschäftigt.
Inzwischen baut der Disney-Konzern genau diese Abteilungen mit hochspezialisierten Zeichnern ab und wendet sich mehr und mehr den computergenerierten Animationsfilmen zu. Kinoerfolge wie "Toy Story", "Shrek", "Antz", "Findet Nemo" oder "Findet Dory" haben die 3D-Animationen zur massiven Konkurrenz zu den gezeichneten Filmen werden lassen. Das erforderlich Know-How, um mit professioneller Animationssoftware kinotaugliche Filme zu schaffen, ist hoch. Neben den aufwändigen Programmen wollen auch zahllose gestalterische Grundlagen sowie präzises Timing erlernt sein.
Ausprobieren!
Trotz der hohen Anstrengungen geht aber von dem Gedanken, dem Unbelebten Leben einzuhauchen und das Undenkbare sichtbar werden zu lassen, nach wie vor eine große Faszination aus. Lassen Sie sich von den großen Teams der Profis nicht abschrecken: Die Beispiele diverser oscarprämierter animierter Kurzfilme belegen, dass man bei einer gewissen Stilisierung auch mit einem ganz kleinen Team oder gar allein beeindruckende Animationen herstellen kann.
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Wer sich professionell weiterbilden möchte, kann dies auch durch die Grundkurse Location Sound, Kamera oder Filmlicht sowie die Workshops Location-Sound und Sounddesign als „hands on“ tun.