Eine YouTuberin hat im Hauptquartier in San Bruno, Kalifornien drei Menschen angeschossen und sich anschließend selbst getötet. Die genauen Beweggründe der 39 jährigen Frau aus San Diego sind bisher nicht bekannt. Die Angreiferin hat sich über die Tiefgarage Zutritt zum Gebäude verschafft. Ob die Frau die Opfer kannte, ist nicht bekannt. Hunderte von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern wurden nach dem Beginn der Schießerei evakuiert.
Bekannt ist inzwischen, dass die Frau schon seit längerem einen Groll auf YouTube gehegt haben soll, angeblich hat sie sich über Zensur durch YouTube und eine unfaire Behandlung ihrer Videos beklagt. Sie hatte zahlreiche Videos über Tierschutz und veganes Leben gedreht und auf der Plattform publiziert. Bei ihrem Bruder habe sich die Frau immer wieder beklagt, YouTube habe ihr Leben ruiniert.
Rund um die Video-Plattform gibt es immer wieder Streitigkeiten um die Platzierung, Bevorteilung oder Benachteiligung einzelner Videostreams. Einige ihrer Videos wurden von den Moderatoren von YouTube wegen ihrer angeblichen Radikalität über Themen wie Tierrechte mit Altersfreigaben versehen. Diese und andere Einschränkungen verhindern, dass bestimmte Videos hohe Klickraten erzielen. Die Angreiferin warf YouTube angeblich vor, ihre Videos zu filtern und auf unfaire Weise eine Ungleichbehandlung von Videoclips vorzunehmen.
Mit den immer wieder eingeforderten Kontrollen der Inhalte, die YouTube inzwischen vorsichtig eingeführt hat, macht sich das Unternehmen bei von Einschränkungen betroffenen Bloggern häufiger unbeliebt. Doch es gab und gibt zu viele Videos auf YouTube die menschenverachtend, Kinder,- und Jugendgefährdend sind oder auch offen zu Gewalt aufrufen. Ansichts der schieren Masse an täglich neu hochgeladenen Videos können die Sachbearbeiter bei YouTube nicht alle Videos genauer prüfen, auch Fehlurteile sind da immer möglich.
Wie groß auch immer der Unmut gewesen ist, nichts rechtfertigt eine derartige Gewalttat. Wie bekannt wurde, hat die Frau nie eine Waffe besessen und sich diese am Morgen des Anschlags auf YouTube gekauft. Den Opfern wurden, neben einer möglicherweise schwierigen psychischen Disposition der Täterin, die abstrusen US-Waffengesetze einmal mehr zum Verhängnis.
Wie so oft entstanden kurz nach Bekanntwerden des Anschlags diverse Gerüchte und Verschwörungstheorien im Internet. Bisher muss man davon ausgehen, dass es sich um eine Einzeltat gehandelt hat, die jedoch mit großer Wahrscheinlichkeit in Zusammenhang mit einer tiefen Wut auf den Medienkonzern zusammenhing.