Der Sound Devices 633 ist ein professioneller digitaler Audiorecorder mit Mischpult. Wir nennen seine Stärken und Schwächen. Erschienen 2013 gehört er zu einer Generation von Audiorecordern welche die bis dahin beliebte T 744 und T 788 Reihe ablöste. Dies ging einher mit deutlichen Änderungen im Design, die neue Reihe bekam ein größeres LCD Display spendiert auf dem die Pegel-Aussteuerung und natürlich auch alle wichtigen Menü-Einstellungen sehr gut dargestellt werden konnten. Das Display ist recht groß und liefert alle wichtigen Informationen wie den Pegel, die Stromversorgung, den Timecode, die Benennung der Aufnahme, die Dauer der aktuellen Aufnahme und vieles mehr. Die daneben befindliche Power-LED ändert ihre Farbe von Grün über Orange zu Rot, wenn die Stromreserven zur Neige gehen.
Das Gehäuse besteht aus gegossener, metallisierter Kohlefaser, das Gewicht von 1,1 Kilogramm geht für ein professionelles Gerät in Ordnung. Wer allerdings für eine Doku Berge besteigen will, sollte eher auf ein leichteres und kompakteres MixPre 3 oder MixPre 6 zurückgreifen. (Beim MixPre 3 gibt es sogar die Möglichkeit, es dank Gewinde unter einer Kamera zu befestigen. Das wird man zwar nur tun, wenn diese auf einem Stativ befestigt ist, dennoch ist das für manche wichtig.) Der SD 633 ist dafür natürlich nicht geeignet. Die Tonsignale kann man mit bis zu 24-bit bei 192 kHz Samplerate auf CF-und SD-Karten aufzeichnen. Die Stromversorgung kann über ein externes Netzteil mit (12-18V), über Akkus, Sony L-type (x2) oder über 6 AA (LR6) Batterien erfolgen.
Begrenzte Möglichkeiten
Wenn man sich den 633 anschaut, so kann er eine ganze Menge unter anderem auf bis zu zehn Spuren aufzeichnen, allerdings fällt einem auch recht schnell seine größte Limitierung ins Auge,- er besitzt zwar hervorragende Mikrofonvorverstärker, allerdings haben nur drei seiner sechs Eingänge diese Vorverstärker. Nur die drei regulären XLR Eingänge haben diese Vorverstärker und liefern die notwendigen 48 V Phantomspeisung, die übrigen drei Eingänge sind Line-Eingänge ohne Stromversorgung.Will man also mehr als drei Mikrofone anschließen, was beispielsweise bei Ambisonics-Mikrofonen mit ihren mindestens vier Mikrofonkapseln schnell mal passiert, benötigt man ein zusätzliches Mischpult. Anders sieht es aus, wenn man mit Funkstrecken arbeitet, wenn diese in der Lage sind, das Signal auf Line-Pegel Niveau weiterzugeben, kann man diese auch an die Mini-XLR Line-Eingänge anschließen.
Und nur die drei Kanäle mit Mikrofonvorverstärkern besitzen auch einen eigenen großen Pegel-Regler und einen separaten Trim-Regler auf der Oberseite des Gerätes. Für die Kanäle 4-6 gibt es jeweils kleine Mini-Fader Regler um den Pegel zu kontrollieren. Für die Kanäle 1-3 gibt es rechts oberhalb der drei großen Pegelregler jeweils eigene Panorama-Regler um für einen Stereomix die Signale bereits räumlich zuzuordnen. Die Vorverstärker klingen hervorragend und auch die Limiter, die bei dem Gerät durchaus Sinn machen können, weil man nicht in 32 Bit aufnehmen kann, arbeiten sehr gut.
Der 633 wird inzwischen häufiger gebraucht angeboten. Man muss sehr genau abwägen, ob man nicht mit einem MixPre 6 Mk II oder 10 MK II breiter aufgestellt ist, insbesondere die Mörlichkeit in 32 Bit aufzunehmen und damit keine Übersteuerungen mehr zu riskieren, und natürlich die höhere Zahl der Mikrofonvorverstärker sind wichtige Aspekte. Wer sich für einen gebrauchten SD 633 entscheidet, sollte das Gerät genau prüfen, es können einige potenzielle Probleme lauern, etwa korrodierte Kontaktpunkte an den Kartenlesern, lose Buchsen, die beim Wackeln Knackgeräusche machen, oder auch Darstellungsfehler beim Display. Der SD 633 ist auf jeden Fall ein solides Gerät, welches für kleinere Projekte hervorragende Dienste leisten kann.