Nicht nur auf der Text,- und Bildebene, auch bei der Videobearbeitung macht die KI Riesenschritte. Haben wir gerade erst freudig die neuen KI gestützten Tools in Photoshop begrüßt, mit denen das Freistellen on Personen und Objekten oder etwa das Austauschen von Bilddteilen und entfernen von unerwünschten Elementen, steht der nächste Schritt vor der Türe: Adobe Firefly Video AI.
So, wie uns die KI in Photoshop lästige manuelle Maskier,- und Retuscheaufgaben abnehmen kann, so tut sie es auch in Firefly und Premiere Pro. Wer sich jetzt schon heimlich freut, dem sei gesagt, dass die Rechenleistung für 24, 25 oder gar 30 Bilder pro Sekunde natürlich massiv höher sein muss, als es beim Einsatz von KI für Standbilder in Photoshop der Fall ist. Das sollte man unbedingt im Hinterkopf behalten, wenn man sich von diversen, niedrig aufgelösten Videobeispielen verzaubern lässt.
Bildretusche
Künftig kann die KI, störende Hintergrundelemente auf eine zuverlässige und hervorragende Weise aus Videoaufnahmen entfernen. Dabei ist sie auch in der Lage, inhaltliche Strukturen zu erkennen und zu berücksichtigen um die Bildlogik nicht zu zerstören.
Auch ist es möglich, bestimmte Elemente, zum Beispiel Kleidungsstücke eines Menschen oder Ausstattungsmerkmale eines Fahrzeuges hinzuzufügen und dynamisch an Bewegungen, Annäherung und Entfernung oder auch Lichtveränderungen anzupassen. Per "Generative Expand" kann man aus 4:3 Aufnahmen breitere 16:9 Aufnahmen werden lassen. Auch das bereits bekannte Text-basierte Editing hat neue, deutliche Verbesserungen erfahren.
Eine weitere spannende Funktion ist eine Funktion, die es ermöglicht, die Auflösung eines Clips zu erhöhen. Gerade Aufnahmen, die in Standard Definition augfgenommen wurden, können so besser mit HD Aufnahmen etc. zusammenmontiert werden. Man kann damit natürlich auch HD Aufnahmen in der Bildwirkung verbessern.
Spannend auch die neuen Möglichkeiten der Farbkorrektur. Man kann es der KI überlassen, bestimmte Videoaufnahmen von der Color-Correction her an andere anzupassen, die Tageszeit oder den visuellen Grundcharakter zu verändern.
Animation statischer Bilder
Aus Standbildern kann die KI durch Hinzufügen von Bewegung Videos machen, dem sind natürlich gewisse Grenzen gesetzt, doch der Effekt ist durchaus erstaunlich. Die Ergebnisse erlauben es, statische Fotografien besser in Videofilme zu integrieren.
Tonebene
Mit Hilfe der KI will Adobe auch automatische Synchronisation möglich machen, indem gesprochene Inhalte automatisch in andere Sporachen übersetzt und dann mit der vorgegebenen Stimme in diesen anderen Sprachen als synchrone Tonspur ausgegeben werden.
Ebenfalls automatisch und in deutlich besserer Qualität als bisher sollen störende Hintergrundgeräusche, entfernt werden können, um die Verständlichkeit von Dialogen etc. zu verbessern. Verbale Stolperer, Ähs, Hms, Husten und Räuspern erkennt und entfernt die KI ebenfalls automatisch.
Zusätzlich kann die KI das sogenannte Ducking, das Absenken von Hintergrundtonebene während Dialoge oder Kommentare gesprochen werden, was bisher mühsam von Hand in der Tonspur auf der Timeline gemacht werden musste, automatisieren. Damit wird der Bereich der Nachvertonung deutlich effizienter.
Geschäftsmodell
Dies ist nur eine kleine Auswahl der vielen neuen Möglichkeiten, sie werden mit Sicherheit unsere Workflows verändern und vor allem bisherige manuelle notwendige Tätigkeiten automatisieren. Adobe hat bereits angekündigt, Limitierungen und ein Credits-System einzuführen, je nach Cloud Abo steht dann eine bestimmte Anzahl Credits zur Verfügung, wer mehr braucht, muss diese zusätzlich erwerben.
Höhere Auflösungen über 2000 Pixel Bildbreite sollen zudem auch mehr Credits kosten. Hoffnungen, dass man nicht verbrauchte Credits aus einem Monat in den nächsten mitnehmen kann, wurden bereits zerstört. Jeder Monat wird neu berechnet. Die neuen KI Möglichkeiten werden sich also bei den Usern auch in Form von neuen Kosten bemerkbar machen.