Wer für Kinderfilme schon zu alt, die vielen Themen der Pubertät aber trotzdem im Film wiederfinden möchte, findet eine breite Auswahl spannender Titel. Zahllose oft alberne amerikanische High-School Filme boten Jugendlichen oft nur geringe Identifikationsmöglichkeiten. Nachdem über Jahrzehnte die amerikanischen Filme den Markt dominierten, sind in den letzten Jahren auch viele deutschsprachige Filme für Jugendliche entstanden, die beachtliche Zuschauerzahlen generieren konnten. Gerade im Übergang von der Kindheit zur Pubertät fühlen sich viele Jugendliche in Filmen kaum oder gar nicht repräsentiert. Einschlägige Teeniefilme erfüllen oft nicht die Erwartung, in seinen Problemen ernst genommen zu werden.
Das klassische Fernsehen bietet zwar Kinderprogramme an, Inhalte für Jugendliche aber sind offenbar schwerer zu bündeln oder eher an anderen Orten wie dem Internet oder dem Kino zu finden. Inzwischen gibt es hierzulande und auch international eine Menge anspruchsvolle Jugendfilme, die Filmindustrie hat diesen Markt entdeckt und bedient ihn inzwischen mit durchaus starken Titeln.
Den größeren Teil der Filmgeschichte über interessierte sich das Kino schlichtweg nicht für Jugendliche, Heranwachsende, Teenager oder wie auch immer man diese Phase nennen möchte in der viele auf der Suche und unzufrieden mit sich selbst und der Welt sind.
Anfänge
Es waren Filme aus den 60er Jahren, die sich plötzlich für diese Altersgruppe interessierten und nach und nach ein ganzes Genre begründeten. Filme wie "Jenseits von Eden" oder "Die Halbstarken" zeichneten noch ein seltsam rebellisches Bild der Jugendlichen, so wie es die völlig überforderte Elterngeneration es wohl gerne sehen wollte. Ein früher Vorläufer von Teenagerfilmen war 1960 "Where the Boys Are" (Henry Levin)
So richtig aus der Seele der Jugend gesprochen, haben dann doch andere Filme, allen voran Mike Nichols "Graduate" (Die Reifeprüfung) in der ein schon deutlich in den Zwanzigern steckender Dustin Hofmann die Weltsicht der Jugend perfekt wiederspiegelte.
70er und 80er
Doch erst in den 70er und 80er Jahren erlebten Filme über und für Jugendliche eine größere Beachtung, die sich auch an den Kinokassen niederschlug. Schul,- und Elternfrust, Pickel oder erste Liebe lockten Millionen Jugendliche in die Kinos. Eine kaum überschaubare Anzahl von Teenager Filmen hat seitdem die Kinos erreicht und die Bandbreite war zwischen platter Komödie über sozialkritischem Drama und Tragödie sehr breit.
Filmtitel wie "La Boum" (Claude Pinoteau, 1980), "Rumble Fish" (Francis Ford Coppola, 1983) "The Outsider" (Francis Ford Coppola, 1983), "Ferris macht blau" "Sixteen Candles" (John Hughes, 1984), "The Breakfast-Club" (John Hughes 1985), (John Hughes, 1986), "Pretty in Pink" (John Hughes, 1986) "Stand by me" (Rob Rainer, 1986), "River's Edge" (Tim Hunter, 1987), "Some Kind od Wonderful" (Howard Deutch, 1987), "Hairspray" (John Water, 1988) aus den 70ties und 80ties haben ihren Weg in die Filmgeschichte gefunden, andere wie "Eis am Stiel" (Boaz Davidson, 1978) möchte man lieber aus dem Gedächtnis verbannen. Im amerikanischen Mainstream hat sich vor allem der Regisseur und Drehbuchautor John Hughes mit Teenagerfilmen einen Namen gemacht.
90er Jahre
In den 90er Jahren waren es dann Filme wie "Clueless" (Amy Heckerling, 1995), "10 Dinge, die ich an Dir hasse" (Gil Junger, 1999), "Eine wie keine" (Robert Iscove, 1999), "Ungeküsst" (Raja Gosnell, 1999), American Pie" (Paul & Chris Weitz, 1999)
Im Neuen Jahrtausend
"Plötzlich Prinzessin" (2001) "Dreizehn" (2002), "Girls Club" (2004), "The Girl Next Door" (2004), "Juno" (2007), "Was Mädchen wollen" (2003), "Twilight" (2008), "Freche Mädchen" (2008), "17 again" (2009), "Fish Tank", "Tribute von Panem" (Francis Lawrence, 2012), "Kriegerin" (David Wnendt, 2012)
Teenager-Filme dienen nicht nur der Unterhaltung und Indentifizierung mit gleichaltrigen Filmheld-inn-en. Gute Filme können sich sehr positiv auf die Persönlichkeitsbildung von Jugendlichen auswirken. Insbesondere eigene Ängste können relativiert und Vorurteile abgebaut werden. Filme können helfen, Aggressionen zu reduzieren und andere Rollenmuster zu akzeptieren. Konflikte, welche Filmhelden stellvertretend austragen, spielen im eigenen Leben keine so große Rolle mehr.
Unvollständige Liste deutschsprachiger Filme:
"Prinzessinnenbad" (Bettina Blümner 2007)"Prinzessinnenbad" (Bettina Blümner 2007),
Die Welle (Dennis Gansel, 2008)
Rubinrot (Felix Fuchssteiner, 2013)
Saphirblau (Felix Fuchssteiner, Katharina Schöde 2014)
Tschick (Regie: Fatih Akim 2016), Zwei Jungs, die in der Schule Außenseiter sind, begeben sich auf ein Abenteuer.
Smaragdgrün (Felix Fuchssteiner, Katharina Schöde,2016)
Tigermilch (Ute Wieland 2017)