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Maskenbild 8 Paletten 5000

Für Film und Fotografie werden besonders feine Pigmente benötigt, die auch bei hochauflösenden Aufnahmen unsichtbar bleiben

 

Wer sich mit Film,- und Fotografiemaske beschäftigt, dem helfen unsere Maskentipps sicherlich weiter. Nachdem wir im ersten Teil unserer Maskentipps bereits erste Basics erklärt haben, steigen wir nun tiefer in die Kunst der Farbtöne und Typbestimmung mit ein. Die sind natürlich nicht nur für Spielfilme, sondern auch für Portraitfotografie oder Hochzeitsaufnahmen wichtig. Und natürlich macht es bei professionellen Drehs Sinn, Profis dafür zu beschäftigen, die all diese Themen während ihrer Ausbildung gelernt haben und die über entsprechende Erfahrung verfügen. Trotzdem kann es ja nicht schaden, sich einmal mit den Grundprinzipien zu beschäftigen.

 

Farbtypen

Grundsätzlich müssen Maskenbildner für jeden Schauspieler individuell zunächst den Grund,- oder auch Unterton der jeweiligen Person bestimmen. Diese Grundfarbe kann man grob in drei Kategorien einteilen: kühl, warm, neutral oder oliv. Das ist die vorherrschende Farbe der Haut, völlig unabhängig von deren Helligkeit. Also der prinzipielle Farbton der Haut. Dafür muss man genau hinsehen und den Farbton identifizieren.

Ein guter Trick, diese zu identifizieren, besteht darin, die Venen an der Innenseite des Handgelenks anzuschauen.

  • Wenn die Adern eher blau erscheinen, ist die Haut der Person höchstwahrscheinlich kühl getönt. Das liegt daran, dass Adern unter kühler (bläulicher) Haut blau oder blauviolett bleiben, weil die darüber liegende Haut keinen anderen Hautton (z.B. Gelb) hat. Wenn die Haut besonders rosafarben ist, wirken die Adern leicht Violett. 
  • Wenn sie leicht grün erscheinen, ist die Haut der Person vermutlich warmtonig. Das hat damit zu tun, dass dass unsere bläulichen Adern auf wärmerer Haut grüner aussehen, weil Blau (Adern) gemischt mit Gelb (warme Haut) Grün ergibt. Das deutet auf Gelbe, pfirsichfarbene, goldene oder warme rostfarbene Hauttöne hin.
  • Wenn es weder in die eine noch die andere Richtung tendiert, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass die Person einen neutralen Haut-Grundton hat.  Die Venen können sowohl blau als auch grün erscheinen.
  • Ein Sonderfall sind Olivgrüne Untertöne – Hauttöne, häufig bei Menschen die aus dem Orient stammen, anzutreffen. Diese kann einen leichten olivgrünen Schimmer haben. Olivtöne sind entweder neutral, oder warmtonig.

 

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Die gewünschten Farbtöne müssen genau auf den Hauttyp der Schauspieler / Protagonisten abgestimmt werden

 

Doch nicht immer ist die Haut von Menschen so wie aus dem Lehrbuch. Es gibt Schauspieler, bei denen wechselt der Hauttyp von warm über neutral zu kühl und wieder zurück. Wenn die dann noch mit einem Spielpartner in einer Szene spielen, der oder die einen konstanten Hauttyp besitzt, fällt sa umso schneller auf. Doch es kann noch komplexer werden: Manche Gesichter haben helle bis dunkle Bereich, dann muss man evtl. mehrere Farben auf Gesicht und Hals auftragen.

Diese Basisinformation hilft dabei, eine geeignete Grundierung auszuwählen und die dazu passende Schattenfarbe sowie zu entscheiden, welches dazu passendes Rouge oder welche Lippenfarbe wohl am schmeichelhaftesten sein würde. Diverse Anbieter von Filmschminke bieten eigens Paletten an, welche in kühl, neutral und warm unterteilt sind.

  • Grundierungen sollen bei den Schauspielern zunächst natürliche Hautunterschiede ausgleichen. Wenn man die zum Hauttyp passende Grundierung gefunden hat, erlaubt diese nahtlose Übergänge. Das man richtig liegt, erkennt man, daran, dass die Grundierung nahezu unsichtbar auf der Haut verschwindet.
  • Als nächstes muss man die Stufe des Teints bestimmen. Wie Hell oder Dunkel ist die Haut der Person? Hat man die falsche Grundierung gewählt, kann es passieren, dass die Haut stumpf, blass oder sogar orange aussieht. Man muss also nicht nur den Hauttyp (warm, kalt, neutral oder olive) sondern auch die gewünschte Teinthelligkeit bei der Grundierung berücksichtigen. Außerdem muss man wissen, dass fettige Haut manche Grundierungen dunkler wirken lässt als sie eigentlich sind.
  • Wichtig ist, als dritter Faktor die Intensität, die ist auch abhängig von der Sättigung der Grundierung. Man darf nicht den Fehler begehen, zu meinen, dass die Intensität von der Helligkeit abhängt, das ist falsch. Intensität hängt davon ab, wie grau oder matt eine Farbe ist. 

Natürlich lässt sich vieles bei den Hauttönen auch noch später in der Farbkorrektur korrigieren, doch das Wichtigste ist, dass die Ausgangsbasis stimmt und hier ist das Maskenbild gefordert.

 

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Manchmal muss die Maske auch auf das Kostümbild abgestimmt werden, insbesondere, wenn dieses sehr farbintensiv oder auch sehr entsättigt ist

 

Ökonomisch denken

Das klingt zunächst danach, als wenn man eine große Vielzahl an FArben dabei haben müsse um für alle Eventualitäten gewappnet zu sein. Doch man kann sein Make-up-Set durchaus vereinfachen und weniger vorgefertigte Farben dabei haben. Man muss nur darauf achten, dass man noch andere Werte innnerhalb eines Untertons dabei hat. Wenn man zum Beispiel eine mittelwarme Farbe benötigt, so kann man diese aus einer hellen warme Farbe und einer dunkleren warme Farbe zusammenmischen. Das geht natürlich genauso mit kühleren oder neutralen Farbtönen.

Maskenbildner müssen, so wie Maler oder Grafiker die Grundregeln der Farblehre und Farbmischung kennen. Dazu gehören so einfache Dinge wie die Primärfarben (Rot, Grün, Blau sowie Cyan, Magenta und Gelb) oder die Regeln des Aufhellens oder Abdunkelns.

  • Mischt man zu einer Farbe Weiß hinzu, nennt man das Aufhellung. Durch das Hinzufügen von Weiß wird ein Farbton heller.
  • Mischt man hingegen Schwarz zu einer Farbe dazu, spricht man von Schattierung, der Farbton wird abgedunkelt. Das ist allerdings oft nicht die beste Methode, denn durch Hinzufügen von Schwarz kann eine Farbe sich stark verändern, sie kann grauer und stumpfer werden. Deshalb kann es helfen, wenn man statt Schwarz eine intensive Farbe der gleichen Farbrichtung mit einem dunkleren Wert hinzuzufügt.
  • Für mehr Wärme kann man gelbe Anteile oder für Rosatöne Rot hinzufügen. Orange etwa kann man durch die Gegenfarbe Blau neutralisieren.
  • Wenn man eine neutrale Basis wärmer oder kühler gestalten möchte, kann man Gelb, Rot oder Blau hinzufügen.
  • Wenn die Grundierung zu rosa ist, sollte man diese neutralisieren. Gemäß den Gesetzen der Farbenlehre muss man dafür einen Hauch von Grün hinzufügen.

 

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Man muss nicht zwingend unendlich viele Farbpaletten fertig angemischt dabei haben, wenn man sich mit Farblehre auskennt, kann man auch mit deutlich weniger Farben die gesammte Palette abdecken

 

Unsichtbar

Ein No-Make-up-Look im Film bedeutet natürlich nicht, dass kein Make-up für die Schauspieler verwendet wird, sondern ein Make-up, das konzipiert wird, um unsichtbar zu sein. Wie geht man damit um, wenn die Schauspieler in einem Film dauernd  in der Sonne spielen, helle Haut haben und in kürzester Zeit einen Sonnenbrand bekommen würden. Was macht das mit der Kontinuität? Dann muss eine Gesichtsmaske als Mix aus Sonnencreme und flüssigem Bronzer erstellt werden, die konstant die gleiche Hauttönung sichert und zudem die Schauspieler vor der Sonnenstrahlung schützt.

 

Kamera und Maskenbild

Die Zeiten sind vorbei, wo das Puder zu grob für die hohe Auflösung de Kameras war, inzwischen verwendet man andere Materialien die fein genug sind.

Doch es gibt andere Dinge, für die eine Absprache zwichen Kameradepartment und Maske wichtig sein können. So spielen die Wahl der Objektive, sowie die Art der Beleuchtung eine Rolle, wenn es darum geht, Farbuntertöne für Haut Make-up zu bestimmen. Manchmal muss man den Farbnuancen, welche durch eine Lichtart oder ein bestimmtes Objektiv hinzugefügt werden, im Maskenbild mit Farbe entgegenwirken. Wenn Objektive beispielsweise etwas rötlicher zeichnen, kann es sein, dass man etwas leichter auf der Haut schminken sollte. Wenn ein Objektiv eher bläulich zeichnet, kann es Sinn machen, etwas mehr Gold zur Haut hinzuzufügen. 

Wärmeres Licht lässt die Haut möglicherweise weicher erscheinen, während kühleres Licht die Struktur der Hautoberfläche mehr hervorhebt. Kühleres Licht (= höhere Farbtemperatur) lässt den Hautton etwas blasser erscheinen, während wärmeres Licht (= niedrigere Farbtemperatur) die Wärme und Sättigung der Hauttöne intensiviert. Wenn das Licht also nicht neutral ist, sondern wärmer oder kälter (=niedrigere oder höhere Farbtemperatur) werden die über das Maskenbild vorgegebenen Hauttöne anders, möglicherweise falsch wiedergegeben.

Das Make-up der Schauspieler muss um die perfekten Ergebnisse zu erzielen, mit der verwendeten Licht,- und Kameratechnik kompatibel sein. Dies gilt umso mehr, wenn sogar bewusst farbiges Licht eingesetzt wird.

 

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Tageslicht ist optimal für die Beurteilung der Farbtöne. Muss man bei künstlichem Licht arbeiten, sollte dieses möglichst die Farbtemperatur von Tageslicht haben

 

Licht am Maskenspiegel

Aus diesem Grund sollte bereits das Maskenlicht im Maskenraum,- oder Mobil möglichst neutral sein. Falls es das nicht ist, entstehen bereits grundlegende Fehler beim Schminken selbst:

  • Gelbliches oder grünliches Licht etwa lässt ein Gesicht müder, erschöpfter aussehen und führt dazu dass man zu viel Concealer aufträgt.
  • Rötliches Licht erzeugt eine scheinbar gesunde Hautfarbe und führt dazu dass man zu wenig Concealer aufträgt.
  • Licht mit sehr hohem UV Anteil lässt die Haut ausgebleicht aussehen und man verwendet vielleicht zu viel Bronze oder Rouge.

 

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