Mit der zweiten Generation liefert Canon eine Reihe von Verbesserungen ihrer Full Frame Mirrorless. Vieles ist dabei, worauf Anwender gewartet haben. Zunächst muss man das Bedienkonzept hervorheben, nach dem die Kamera mit einem Klick zwischen einer Fotokamera und einer Videokamera umgeschaltet werden kann. Auch im Videomodus kann Blendenpriorität oder Verschlusspriorität gewählt werden.
Die von dem Vorgänger gewohnten LP-E6NH-Akkus sowie den Canon BG-R10-Batteriegriff kann man weiterhin verwenden. Das Display ist ein ausziehbarer, schwenkbarer LCD-Touchscreen. Der elektronischer Sucher arbeitet mit 3,69 Millionen Bildpunkten und einer Bildwiederholfrequenz von 120 Bildern/Sek.
Ein neu entwickelter multifunktionaler digitaler Blitzschuh erlaubt den Anschluss eines Audio-Adapters mit XLR Anschlüssen. Fokus Breathing wird von der Kamera kompensiert. 5 Sekunden Pre-Recording helfen, nichts mehr zu verpassen. Per Bluetooth v.5 und WLAN (5 GHz) kann man die Kamera ganz einfach mit einem Smartphone und verschiedenen Netzwerken verbinden.
Sensor
Der 24,2-MP-CMOS-Bildsensor stellt nur einen kleinen Schritt gegenüber dem Vorgängermodell dar, vor allem hätten sich viele Filmemacher einen Back Illuminated Sensor gewünscht, doch den spart sich Canon vermutlich für höherpreisige Kameras auf. Allerdings muss man dazu sagen, dass die rückseitig belichteten Sensoren vor allem für die Lichtempfindlichkeit des Sensors wichtig sind, weil sie sich nicht wie die normalen Sensoren die Fläche mit Leiterbahnen teilen müssen. Bei einem Sensor der 24,2 Megapixel hat, sind ja nicht so viele Fotodioden auf der Full Frame Fläche untergebracht, deshalb kann die Lichtempfindlichkeit trotzdem hoch sein. Canon gibt an, dass man mit der R6 MK II auch bei Mondlicht Aufnahmen machen könne.
Processing
Die Kamera liefert 6K-Auflösung, die intern auf 4K heruntergesampelt wird. Wird C-Log3 verwendet ist ein hoher Dynamikumfang mit 14-Bit-4:2:2-Farbe möglich. Wird ein externer Recorder angeschlossen, kann die Kamera auch Raw 6K-Aufnahmen über ProRes ausgeben. Wie bei anderen Kameras auch, sind höhere Bildfrequenzen jeweils mit einer Reduzierung der Auflösung verbunden. So sind in 4K Auflösung 30p bei 160p aber nur in 1080p möglich. Weitere wählbare Codecs sind IPB, IPB Light, H.265 und H.264 MP4.
Autofokus
Canons hervorragender Dual Pixel Autofokus hat eine neue Version in Form des Dual Pixel Autofocus II, erhalten mit umschaltbarem EyeAF und Erkennung von Tieren wie Vögeln, Katzen, Hunden oder Pferden und Fahrzeugen, inklusive Flugzeugen, Zügen und Autos. Der neue Autofokus soll um bis zu 80% schneller arbeiten als der im Vorgängermodell. Auch Canon setzt nun auf einen KI-basierten Deep-learning-Autofokus. Steht der Dual Pixel Autofokus auf Automatik, trifft die Kamera selbsttätig Entscheidungen worauf die Schärfe gelegt werden soll.
Bildstabilisierung
Die interne Bildstabilisierung des Sensors kann bis zu 8 Blendenstufen kompensieren und arbeitet mit den optischen Stabilisatoren von Canon Objektiven zusammen.
Zeitlimit aufgehoben
Das beim Vorgängermodell kritische 30-Minuten-Zeitlimit bei Videoaufnahmen ist nun aufgehoben und auf bis zu sechs Stunden Aufnahmedauer bei 4 K und 30p ausgedehnt. Das wird Canon-Fans sicher besonders freuen, damit kann man arbeiten. Wird eine höhere Bildfreuenz, etwa 60p gewählt, ist die Aufnahmedauer auf 40 Minuten limitiert.
Features
• 24,2 Megapixel Sensor mit Standard ISO bis 102.400
• Kamerainterne Bildstabilisierung mit bis zu 8-Stufen Kompensation
• Deep Learning Autofokus mit erweiterter Erkennung von Pferden, Flugzeugen und Zügen
• 40 B/s mit elektronischem Verschluss und 12 B/s mit mechanischem Verschluss
• 4K60p mit Oversampling, 6K 60p RAW externe Aufzeichnung
• Videoaufnahmen mit Pre-Recording
• UVC/UAC Unterstützung für einfache Nutzung als Webcam
Der Body soll ca. 2900,- € kosten, zwei unterschiedliche Sets mit Objektiv werden entsprechend gegen Aufpreis angeboten.
Bilder: Pressefotos Canon