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Schal Idil 1 4000

Idil Üner als "Leyla" mit rotem Strickschal in "Liebe, Leben, Tod"

 

Typgerecht

Wenn man keine größeren Charakter-Botschaften über Krawatte und Schal transportieren will, so geht es erst einmal darum, für den Hauttyp, die Harra,- und Augenfarbe die optimalen Farben zu finden. Will man die Farbwahl typgerecht bestimmen, so kann man sich grob am Hautton orientieren. Man unterscheidet bei hellhäutigen Menschen kühlere und wärmere Hauttöne. Ist man sich unsicher, kann ein Kontrollblick auf den Unterarm helfen. Sehen die Adern eher bläulich aus, entspricht das einem eher kühleren Hautton, sehen sie hingegen grünlich aus, entspricht das einem wärmeren Hautton. Für warme Hauttöne empfehlen sich: Gelb, Gold, Rotorange, Rost, Kastanie, Olivgrün, Türkis, dunklere Grüntöne. Für kühle Hauttöne empfehlen sich: Hellere Blau- und Grautöne, Marineblau, Taubengrau, Anthrazit, Violettblau und Grau.

 

Schal Hilde Ziegler 4000

Hilde Ziegler in der Rolle der Marianne in "Endloser Abschied" mit über die Schulter gelegtem weichen Kaschmir-Schal in einer Szene mit Susanna Simon und Helmut Griem

 

Krawatten

Sie sind eigentlich klein und haben aber dennoch eine große Wirkung. Ähnlich wie es bei Mützen und Hüten der Fall ist, können diese kleinen Accessoires eine große Wirkung haben, allein schon, weil sie ja in jeder Nahaufnahme besonder präsent im Bild sind. Während Jacketts oder Hemden in der Regel recht neutral gehalten sind und wenig über ihre Träger aussagen, können Krawatten individuellere Ausdrucksmöglichkeiten liefern.

Bei der Auswahl, ob- und wenn ja in welcher Farbe und Musterung kann man eine ganze Menge an versteckten Informationen mitgeben. Ob Jemand eine Krawatte trägt oder nicht hat sehr viel mit Konventionen und dem Stand zu tun. Man darf nicht vergessen, dass Krawatten wahrscheinlich das Alleinstellungsmerkmal haben, das einzig luxuriöse Kleidungsstück bei einem Mann zu sein. Nun bei der Farbwahl geht es bereits los. Rote oder in warmen Tönen gehaltene Krawatten signalisieren Wärme und emotionale Nähe. Außerdem vermitteln sie den Eindruck von Kampfgeist und Energie. Man fällt einfach auf damit. Je nachdem in welche Richtung das Rot variiert, kann es (Scharlachrot) eher würdig, oder in Richtung Orange noch aktiver wirken.

Wählt man hingegen eine blaue oder in kühlen Tönen gehaltene Krawatte, so suggeriert man Sachlichkeit, Intelligenz, Ruhe und Kühle. Ausserdem sollte die Krawatte vor allem nicht von der Person ablenken. Also hier sind ruhige, unifarbene in gedeckten Farben gehaltene oder sehr dezent gemusterte Krawatten auf jeden Fall vorzuziehen. Streifen, selbst wenn sie dezent sind sollten niemals dürfen waagerecht quer oder senkrecht längs sein. Besser sind deshalb diagonale Streifen welche. ganz wichtig, von unten links nach oben rechts verlaufen. Das hat mit unserer Sehgewohnheit zu tun. Von links nach rechts aufsteigend steht für positive Dynamik. Umgekehrt stünde es für Unsicherheit, für Widerstände. Man kann also auch bei der Wahl des Krawattenmusters seinen Filmhelden und den Antihelden unterschiedliche verborgene Botschaften mitgeben.

Krawatten haben sowohl inhaltlich als auch titelgebend im Kino immer wieder eine wichtige Rolle gespielt. Der deutsche Spielfilm "Zwei Krawatten" (Regie: Felix Basch, D 1930) lässt einen Kellner durch den Tausch seiner Krawatte in eine ganz andere Welt eintauchen. Im Jahre 1946 entstand die US-Filmkomödie "Weiße Krawatte und Frack" unter der Regie von Charles Barton. In Hitchcocks "Frenzy" aus dem Jahre 1972 wird Brenda, die Besitzerin einer Partnervermittlung mit einer Krawatte erdrosselt. Der südkoreanische Film "Blutige Krawatte" aus dem Jahr 2006 (Regie: Choi Ho) ist ein moderner Detektiv-Actionfilm. In den USA gab es um den Film "Minions – Auf der Suche nach dem Mini-Boss" den Hype, dass die männlichen Teenage- Zuschauer, mit Anzug und Krawatte in die Kinos gingen um den Film anzuschauen. 

 

Schals

Schal Garlei 2 4000

Christine Buchegger als "Sophie" und Klaus Eberth als "Garlei", beide mit um den Hals gehängten, dünnen Schals in "Liebe, Leben, Tod"

 

Zunächst einmal ist der Schal sicherlich ein zweckmäßiges Kleidungsstück, welches bei Kälte wärmt, doch zugleich ist es auch ein modisches Accessoire.Ähnlich wie die Krawatte, aber viel weniger formell, viel entspannter verleiht ein Schal, oder wie die Franzosen sagen, ein Foulard ihren Träger*Innen das gewisse Etwas.Die meisten sind rechteckig und länglich, es gibt sie als kurzen, mittellangen und langen Schal.

Je nach Material,- und Farbwahl kann der Schal die Augen betonen kann den Lifestyle ihrer Träger*Innen signalisieren oder ein Statement bedeuten. Man denke nur an Roger Moore als Simon Templar oder George Clooney und seine grauen,- oder an Mario Adorf und seine weißen Schals. Auch Rolf Zacher hatte sehr gerne einen schmalen, leichten Schal ohne Knoten um den Hals hängen.

Dabei kann die Bandbreite von einem feinen Tuch mit Knoten bis zu einem breiten, ausladenden Wollschal gehen. Der Schal schützt natürlich nicht nur vor Kälte, sondern auch vor Wind, gerade wer dem Wind oder Fahrtwind ausgesetzt ist, wird eher zu einem Schal greifen. Man kann also über das Kleidungsstück auch einiges über das Verhalten oder den Beruf ihrer Träger*Innen aussagen.

Natürlich gibt es auch Schals, die eine bestimmte Aussage zitieren,- so stehen der Palästinenserschal, der Buff eines Radsportlers oder der weiße Seidenschal eines Frackträgers jeweils für gänzlich andere Dinge.

 

Schal Mascha 4000

Nicole Ansari als "Mascha" mit weißem Organsa-Schal, mit dem der Wind spielt, in "Franta", gemeinsam mit Jan Kurbjuweit als "Franta"

 

Und wie sollte es auch anders sein, haben es in der Filmgeschichte auch einige Schals hinein in die Filmtitel und Stories geschafft:

 

"Der Schal" war ein US-Amerikanischer Film aus dem Jahr 1951 unter der Regie von Ewald André Dupont.

"The Green Scarf" war ein Mistery-Thriller aus dem Jahre 1954 unter der Regie von George More O'Ferrall.

"Edgar Wallace: Das indische Tuch" war ein deutscher Krimi aus dem Jahr 1963 in der Regie von Alfred Vohrer.

"Der Rote Schal" hieß 1973 ein Dreiteiler der ARD unter der Regie von Wilhelm Semmelroth.

"The Girl with the Red Scarf" war ein türkischer Spielfilm von Atıf Yılmaz aus dem Jahr 1977.

"Tatjana – Take Care of Your Scarf" ist ein Film von Aki Kaurismäki aus dem Jahre 1994.

"Scarf Face" ist ein US Dokumentarfilm aus dem Jahr 2022.

 

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