Der menschenverachtende Angriff auf die Ukraine zeigt auch in der Filmbranche deutliche Spuren, das ist mehr als notwendig, sich auch auf künstlerischer Ebene entschlossen gegen diese Kriegsaggression zu äußern.
Der Ukrainische Regisseur Sergei Loznitsa ist wegen deren kraftloser Haltung zum Kriegsangriff, aus der European Film Academy (EFA) ausgetreten. In einem offenen Brief hat der Regisseur kritisiert, wie halbherzig und geradezu positionslos die EFA in einer Stellungnahme zum Angriff auf die Ukraine reagiert habe. Für Loznitsa sei es unerträglich, dass die europäische Vereinigung von Filmkünstlern es nicht einmal schaffe, in ihrer Erklärung einen Krieg auch als solchen zu benennen.
Der Regisseur bezieht sich dabei direkt auf eine Nachricht, welche EFA-Direktor Matthijs Wouter Knol an "The Hollywood Reporter" geschickt hatte. Darin äußerte sich Knol für die European Film Academy, "Die Invasion in der Ukraine beunruhigt uns sehr". Knol erklärte, dass die Academy 61 Mitglieder aus der Ukraine hätte.
Man erinnere zwar an Werte wie Menschenwürde, Freiheit, Demokratie, Gleichheit, Rechtsstaatlichkeit und Menschenrechten welche das Europäische Kino ausmachten, habe aber Angst davor, "einen Krieg einen Krieg zu nennen, Barbarei zu verurteilen und klaren Protest auszusprechen". Es gehe in der Auseinandersetzung gar nicht um Nationalitäten, so Loznitsa: „Es gehe um sowjetisch gegen antisowjetisch, nicht Russland gegen die Ukraine. Es geht wirklich um den Konflikt zwischen Vergangenheit und Gegenwart.“
Aus diesen Gründen tritt der Regisseur nun aus der EFA aus, die Zahl der Urainischen Filmschaffen reduziere sich damit auf 60.
Loznitsa hatte sich zuletzt in seinem Film „Donbass“ (2018) mit der politischen Situation und Bedrohung in der Ukraine auseinandergesetzt.