Sie sind weit mehr als nur ein Sprungbrett für Nachwuchsfilmer, Kurzfilmfestivals feiern ein besonderes Genre, die kurze Form. Es gibt zahlreiche Gründe, weshalb man nicht abendfüllende und nicht mittellange Filme dreht. Manche Geschichten sind zwar toll, tragen aber einfach nicht länger als zehn bis fünfzehn Minuten. Manchmal will man einfach sein filmisches Können unter Beweis stellen, verfügt aber nicht über das Budget, um längere Filme zu produzieren.Wenn daraus, aus welchen Gründen auch immer, ein gelungener Film entstanden ist, stellt sich natürlich die Frage, wo man diesen am Besten präsentiert. Da es den klassischen Vorfilm in den Kinos praktisch nicht mehr gibt, sind Kurzfilmfestivals neben dem Internet die wichtigste Plattform, um Kurzfilme zu präsentieren.
Festivals feiern den Kurzfilm
Kurzfilmfestivals gibt es in fast jedem Filmland und sie haben eine erstaunlich große Fangemeinde. Besonders spannend sind natürlich die Kurzfilmfestivals, bei denen man weltweit seine Arbeiten zeigen kann. Von den internationalen Kurzfilmtagen in Oberhausen, auf denen Anfang der 60er Jahre auch das legendäre „Oberhausener Manifest“ verlesen wurde über das Landshuter Kurzfilmfest, die Internationalen Kurzfilmtage Winterthur oder Vienna Independent Shorts bis hin zum genialen Kurzfilmfestival Festival du Court-Métrage de Clermont-Ferrand spannen sich zahllose Kurzfilmfestivals rund um den Erdball.
Kurzfilme sind für ihre Macher*Innen deutlich leichter als abendfüllende Langfilme auf die Beine zu stellen. Sie lassen sich schneller drehen, sie kosten weniger Geld, sind auch in kürzerer Zeit geschnitten und fertiggestellt. Das macht sie zur wichtigen Spielwiese für neue Formen, Testläufe für Nachwuchsfilmer-innen und Nachwuchsschauspieler-innen.
Zudem sind sie natürlich auch für die Zuschauer etwas Besonderes. In kuratierten Programmblöcken können sie gleich mehrere Filme, Geschichten und künstlerische Handschriften erleben. Solche Programme sind abwechslungsreich und erlauben es, in einem überschaubaren Zeitrahmen verschiedenste Handschriften und Genres kennenzulernen.
Ganz gleich, ob aktiv als Filmemacher*In oder Zuschauer*In, Kurzfilmfestivals lohnen sich in jedem Fall. Wir haben eine kleine Auswahl an Kurzfilmfestivals in deutschsprachigen Ländern gelistet:
Kurzfilmfestivals
Deutschland, Österreich, Schweiz, Frankreich, Schweden
Eine unvollständige Liste größerer Festivals
Interfilm Berlin
https://www.interfilm.de/
Internationale Kurzfilmtage Oberhausen
https://www.kurzfilmtage.de/de/
Klappe auf- Kurfilmfestival Hamburg
https://klappe-auf.com/
Kurzfilmfestival Köln
https://www.kffk.de
Flimmern & Rauschen, München
https://www.filmstadt-muenchen.de/veranstaltungen/flimmern-rauschen/
Landshuter Kurzfilmfestival
https://landshuter-kurzfilmfestival.de/de/
Kurzsüchtig Leipzig
https://kurzsuechtig.de/
Kurzfilmnacht Pfaffenhofen
Open Air Aufführungen
Österreich
Vienna Shorts
https://www.viennashorts.com/
dotdotdot Open Air Kurzfilmfestival Wien
https://dotdotdot.at/
Schweiz
shnit International Shortfilmfestival, Bern
https://1410.shnit.org/
Internationale Kurzfilmtage Winterthur
http://www.kurzfilmtage.ch/
Frankreich
Die Liste wäre absolut unvollständig, wenn das größte Kurzfilmfestival der Welt, hier nicht Erwähnung fände. Das internationale Kurzfilmfestival Clermont Ferrand ist mit etwa 170.000 Zuschauer*innen das weltweit größte Kurzfilmfestival. Der angegliederte Kurzfilmmarkt erlaubt es, auch Filme die nicht im Programm ausgewählt sind, zu präsentieren. Es ist gewiss eines der spannendsten Treffen der internationalen Kurzfilmszene.
Internationales Kurzfilmfestival Clermont-Ferrand
https://clermont-filmfest.org/en/
Schweden
Das auf Kurzfilme spezialisierte Festival in Schweden lockt alljährlich zahlreiche Fachbesucher aus dem In- und Ausland in die Geburtsstadt von Ingmar Bergman
Uppsala Short Film Festival
https://shortfilmfestival.com/en/