Die Spitzenleistungen aktueller Fotografie zeigt das Festival (2022 ist die achtzehnte Ausgabe) in zahlreichen Ausstellungen vom 6. Juni bis zum 16. Oktober in Baden, in der Nähe von Wien. Wenn es gilt, das ungewöhnlich ambitionierte Festival zu beschreiben, verfällt man rasch in Superlative. Größtes Outdoor-Fotografie-Festival Europas. NORDWÄRTS! so lautet das Motto in diesem Jahr und bietet Gelegenheit die oft wenig bekannte schöpferische Kraft von Künstlern aus Nordeuropa hervorzuheben, die seit den Anfängen der Fotografie eine fast fleischliche Verbindung mit der Rauheit ihrer Heimat aufrechterhalten haben. Für die Bewohner Dänemarks, Finnlands, Islands,Norwegens und Schwedens sind die Einsamkeit und die wilde Natur ein wesentlicher Bestandteil ihrer Beziehung zur Welt. Sie beuten die Früchte der Natur nicht blindlings aus, sondern versuchen zu verstehen, wie alles funktioniert, und beobachten es mit einem fürsorglichen Auge. Ihr Wissen und ihr ständiger Wunsch, mehr über Flora und Fauna zu erfahren, führen dazu, dass sie sich sehr für die Achtung der Natur einsetzen.
Über Tausend Fotografien, einige bis zu 280 m2 groß werden auf 7 Kilometer Länge, choreographiert in zwei Rundgängen gezeigt. Parks, Gärten und das ganze Stadtzentrum werden für vier Monate zur Ausstellungsfläche der fotografischen Meisterwerke. Das Festival ist ein gemeinsames Kulturprojekt von La Gacilly / Bretagne und Baden / Niederösterreich.
Zahlreiche Rahmenprogramme
Vorträge, Workshops, Kinoprogramme und andere Begleitveranstaltungen, ein Schulprojekt, ein Artist-in-Residence-Programm, Kollektive Vor-Ort-Fotografie-Projekte aller ausstellenden Fotografen, die Lange Nacht der Fotografie und vieles mehr feiern die kreative, die gesellschaftlich-politische Kraft der Fotofgrafie.
Das Motto des Festivals 2022
Künstler:innen, die uns Skandinavien auf ganz besondere Weise näher bringen sind: Sune Jonsson, Pentti Sammallahti, Tiina Itkonen, Ragnar Axelsson, Tine Poppe, Sanna Kannisto, Erik Johansson,
Helena Blomquist, Jonas Bendiksen, Jonathan Nächstrand und Olivier Morin.
Ausstellungen
Im zweite Erzählstrang des Festivals beleuchten zwei Ausnahmefotografen den Zustand unserer Umwelt: „This empty World“ von Nick Brandt ist eine eindrucksvolle Illustration einer Welt, in der für
Tiere, die von der zügellosen menschlichen Entwicklung überwältigt werden, kaum noch Platz zum Überleben ist. Es ist ein Werk, das uns Fragen zur Zukunft unserer Welt stellt. Und Mathias
Depardon zeigt mit „Die Tränen des Tigris“, dass der Garten Eden existiert – und in Gefahr ist. Das alte Mesopotamien verkörpert wahrhaftig den unermesslichen Reichtum der Wiege der alten sumerischen
und assyrischen Zivilisationen. Das am Zusammenfluss von Tigris und Euphrat gelegene größte Feuchtgebietsökosystem Westeurasiens, das 2016 in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes
aufgenommen wurde, droht heute auszutrocknen. Abgerundet wird das Programm 2022 von den Arbeiten Österreichischer Fotografinnen von Weltrang: Inge Morath, Christine de Grancy und Verena Andrea Prenner – sowie einer fotografischen Würdigung zu „100 Jahre Niederösterreich“.
Das Festival beweist einmal mehr, welche ungeheure Kraft Fotografien haben können und animiert zum Dialog über Themen wie Humanismus, Empathie, Zukunft, tolerantes Miteinander, Nachhaltigkeit und Diversität. Ein oder am besten mehrere Besuche lohnen sich also, der Eintritt ist frei.
Mehr Infos zum Festival findet Ihr hier: https://festival-lagacilly-baden.photo/