Verpackungsfragen
Es genügt nicht, hochwertig zu drehen und zu schneiden, in dem zunehmenden Formatdschungel ist es absulut wichtig, die fertigen Produktionen auch im bestmöglichen und für den Verwendungszweck und Kunden optimalen Format auszuliefern.
Das gilt für alle medialen Bestandteile einer Produktion, also für Bildausspielung, Tonausspielung sowie evtl. notwendige Zwischenprodukte. Es geht also nicht einfach nur um Master eines Filmes, sondern um verschiedenste Zustände die weitergegeben oder archiviert werden sollten.
Stems in der Filmmischung
Wo wir bei Zwischenprodukten sind, speziell bei der Mischung von Filmen haben sich bestimmte Formen der Teil,- oder Vormischung standardisiert. Damit sind Submixes gemeint, die gemeinsam dann in ie Hauptmischung (Main Mix) eingehen. Manchmal handelt es sich dabei um einfache Pegel-Vormischungen bei denen man etwa alle Atmos oder die ganze Musik oder alle O-Töne oder alle Geräuschemacher-Effekte (Foleys) zusammenfasst.
Es kann aber auch sein, dass in einer bestimmten Untergruppe an Tonereignissen spezielle Filterungen oder Kompressionen (etwa um Komentarstimmen gleichmäßige Lautheit und Präsenz zu geben) gewünscht sind, sie also klangslich anders behandelt werden sollen, als etwa Atmos oder Musik. Diese Stems werden auf sparate Busse der Workstation (z.B. ProTools) geroutet und in der MIschung über AUX Spuren (Aux Tracks) dann zusammengeführt. Wenn eine Mischung abgeschlossen ist, kann man von den verschiedenen Stems einzelne Ausspielungen (Bounces) abspeichern und sichern, dann kann man leichter nachträglich im Ton Änderungen vornehmen.
Man spricht also von Subgruppen oder Submixes, wenn man "Stems" meint. Der Begriff ist übrigens ein Kürzel aus "Stereo Masters" und professionelle Filmmisschungen liefern heutzutage selbstverständlich diese Stems zusammen mit dem finalen Master an ihre Kunden aus.
Video Master Delivery
Ähnlich wie auf der Tonseite, sollten die verschiedenen Video-Master, die man speichert, ausspielt bzw. ausliefert auch die Möglichkeit offen halten, nachträgliche Änderungen vorzunehmen. Das bedeutet etwa, dass man eine Ausspieleung mit, und eine ohne Titel bzw. Bauchbinden etc. Grafiken oder Logos über Bild erstellt.
Außerdem wird eine IT Version ohne landesspezifische Eigenschaften erstellt, also ohne Dialoge, Kommentarstimme etc. Auch eine Version ohne Musikspur kann helfen evtl. rechtliche Probleme wegen auslaufender Musiklizenzen etc. nachträglich einfacher zu bereinigen.
Und dann muss natürlich noch mit dem Kunden über das Format gesprochen werden, ob auf Videoband ausgespielt werden muss oder ob auch eine Festplatte als Träger akzeptiert wird. Meistens ist die Festplattenlösung billiger, wird aber noch längst nicht überall akzeptiert.
Ein wichtiges Thema, in dem sich in den nächsten Jahren noch einige Veränderungen abzeichnen werden. Grund genug, über die verschiedenen Standards mehr zu erfahren.