Wenn Schauspieler eine Serienfigur verkörpern, so kann das, falls mehrere Staffeln produziert werden, eine Bindung auf lange Zeit bedeuten. Im Normalfall ist das so auch gewünscht, doch es gibt auch Beispiele, wo sich Schauspieler und Produktion unter der laufenden Drehzeit voneinander trennen.
Das stellt vor allem die Autoren vor größere Probleme. Schließlich müssen sie sich Lösungen erdenken, wie man die betreffenden Schauspieler-innen aus den Serien wieder herausschreiben kann. Dabei gilt es, sensibel vorzugehen, schließlich will man die treuen Fans nicht vor den Kopf stoßen.
Prominente Beispiele
Die Reihe der Beispiele ist lang, sei es Charlie Sheen, dessen Drogen,- und Entzugsphasen die Produktion von „Two and a Half Men" immer schwerer trafen. Nach immer heftigeren Auseinandersetzungen mit dem Erfinder der Serie, Chuck Lorre, ließ diese Sheen kurzerhand am Anfang der neunten Staffel bei einem Zugunglück sterben.
Ein ähnlich unrühmlich tödliches Ende erfuhr Nicollette Sheridan, die bei den Desperate Housewives wegen schlechter Vorbereitung und dauernder Streitigkeiten mit ihren Kolleginnen in der fünften Staffel per Stromschlag hinaus befördert wurde.
Und auch Patrick Dempsey musste Grey´s Anatomy vorzeitig verlassen, nachdem eine Affaire mit einer Team-Mitarbeiterin das Klima am Set zunehmend belastete. Ein Autounfall riss ihn, weil das Drehbuch es so wollte, aus der 11. Staffel.
Dominic Monaghan, Darsteller in „Lost" fiel ebenfalls unangenehm durch Trennungsstress auf und zankte sich mit einem Kollegen. Nach der dritten Staffel ertrank er kurzerhand.
Weniger brutal musste Nicole Eggert „Bay Watch" verlassen, weil man sich am Set nicht gut verstand. Das Drehbuch war gnädig, ihre Rollenfigur beginnt mit einem Studium, so verschwand die Actrice aus dem Cast.
Peinliche Wiedereinstiege
Derartige Serienausstiege sind, so möchte man meinen, endgültig, zumindest wenn die Serienfigur einen tödlichen Unfall erfährt. Doch selbst hier gibt es Ausnahmen, die Seriengeschichte geschrieben haben. Patrick Duffy, der in Dallas Bobby Ewing verkörperte, ließ sich auf eigenen Wunsch, um eine Filmkarriere anzustreben, aus der Erfolgsserie per tödlichem Autounfall herausschreiben.
Die Zuschauer staunten nicht schlecht, als der gleiche Darsteller 31 Folgen später plötzlich in der Wohnung seiner Witwe unter der Dusche steht und erklärt, nur einen bösen Traum gehabt zu haben.
Magische Wechsel
Ähnlich abstrus lösten die Autoren den Weggang der zickigen Figur Sonja Wiebe in „Gute Zeiten, Schlechte Zeiten". Man schrieb der Schauspielerin Tina Bordihn einen Autounfall ins Drehbuch, bei dem ihr Gesicht verbrannte. Nach entsprechenden Gesichtsoperationen konnten schließlich die Zuschauer Sonja Wiebe wiedersehen, die dann von der Schauspielerin Torkessa Martinius verkörpert wurde.
Tragische Fälle
Tatsächlich tragisch aber waren jene Vorfälle, bei denen Darsteller unter den Dreharbeiten tatsächlich verstarben. Die prominentesten Beispiele waren sicherlich Heath Ledger, der unter den Dreharbeiten zu „The Dark Knight" verstarb oder Paul Walker, der während des Drehs zu Fast and Furious 7 verstarb.
Terry Gilliam, der mit Heath Ledger „Das Kabinett des Dr. Parnassus" drehte, löste den plötzlichen Wegfall seines Hauptdarstellers auf sehr ungewöhnliche Weise. Er ließ abwechselnd gleich drei Stars die Rolle des Verstorbenen weiterspielen. Johnny Depp, Jude Law und Collin Farrell sprangen gleichzeitig ein.