Lichtton und Magnetton
Für analoge Filmkopien musste der Ton auf dem Film untergebracht werden. Wie hat das funktioniert? Wenn der Filmton endlich gemischt ist, befindet er sich in der Regel auf einem anderen Träger als der Film selbst. Etwa auf Perfoband, DAT-Band, Festplatte, Flash-Speicher, Daten DVD, MOD etc. Um eine analoge Filmkopie mit Ton vorführen zu können, ist es also erforderlich, den Ton in irgendeiner Form auf die Kopie aufzubringen.
Für die analoge Wiedergabe des Tons mit einem Projektor gibt es ganz unterschiedliche Verfahren und Normen. Sie sind abhängig von dem Format und dem grundsätzlichen physikalischen Aufzeichnungsverfahren: Entweder wird der Ton als Lichtton (optical sound) mit auf den Filmträger kopiert, oder aber ein dünnes Tonband (Magnetton) wird auf den Rand der Kopie aufgeklebt und der Ton darauf aufgezeichnet (Magnetrandspur/magnetic). Die effektive Geschwindigkeit mit welcher der Ton ausgelesen wird und welche für Tonqualität wichtig ist, beträgt bei 35mm und 24 B/S = 46 cm/s und bei 16mm - 24 B/S = 18 cm/s.
Letzte Magnetrandspur-Verfahren gab es nur bei Super 8 mm und 16 mm, (früher auch bei 70mm). Da beide Formate faktisch nicht mehr professionell genutzt werden, gibt es auch kaum mehr Anbieter. Doch Tausende Kopien sind auf diese Weise mit Ton versehen worden, deshalb schauen wir uns das Verfahren an dieser Stelle an.
Bild-/Tonversatz
Ganz gleich, welches Verfahren verwendet wird, der Ton auf einer Filmkopie befindet sich nie an der gleichen Stelle, wo sich das dazugehörige Bild befindet. Warum ist das so?
Nun, im Bildfenster wird der Filmstreifen sowohl bei der Aufnahme als auch bei der Projektion nicht kontinuierlich (wie etwa ein Tonband) transportiert, sondern ruckweise. Es wird jeweils ein neues Bild vor das Bild bzw. Projektionsfenster gezogen, belichtet (projiziert) und dann das nächste Bild vor das Bildfenster gezogen. Dies nennt man einen intermetierenden Transport.
Am Magnettonkopf oder Lichttonlesekopf jedoch muss der Ton ganz gleichmäßig vorbeigeführt werden. Es muss also der am Bildfenster noch ruckelnde Transport in einen kontinuierlichen verwandelt werden. Hiefür ist eine gewisse Zeit/Distanz erforderlich. Bei 35 mm etwa sind dies genau 20 Filmbilder. Der Ton zu einem bestimmten Bild befindet sich also 20 Felder davor (Bild-/Tonversatz). Oder anders ausgedrückt,- der Ton eilt dem Bild voraus.
35 mm etwa sind dies genau 20 Filmbilder. Der Ton zu einem bestimmten Bild befindet sich also 20 Felder davor (Bild-/Tonversatz).
Digitaler Lichtton
Inzwischen sind 35 mm Filmkopien entweder nur oder auch parallel mit analogem und digitalem Lichtton versehen. Dolby hat hierfür ein Verfahren entwickelt, bei dem die analoge Lichttonspur erhalten bleibt und in den Zwischenräumen zwischen den Perforationslöchern der digitale Lichtton untergebracht ist. Andere konkurrierende digitale Verfahren benötigen die normale Lichttonspur um dort den digitalen Ton unterzubringen. Die aktuellen DCP Verfahren kennen nur noch den digitalen Ton und können deutlich mehr Spuren verwalten als es der Lichtton oder die Magnetrandspur je konnten.