Seit 2017 lautet der Name der BAF übrigens "Bayerische Akademie für Fernsehen und Digitale Medien", das heißt der Zusatz "...und Digitale Medien" macht gleich klar, dass man das Angebot erweitert hat.
Facts
- Studiengänge: Journalismus, Kamera, Schnitt, Animation, Produktion (Aufbaustudiengang, berufsbegleitend) und Content Marketing Management (neu)
- Dauer: 10 Monate (Oktober-Juli)
- Kosten (Stand 2017): € 500 Einschreibegebühr, €690 monatlich
Einschätzung des Angebots
Für die Studiengänge braucht man wenig Vorerfahrung, meist reicht ein Praktikum + Interesse aus. Keine Aufnahmeprüfung, aber Aufnahmegespräch, um Eignung zu prüfen.
Die erste Hälfte ist etwas theoriebelastet, es gibt recht wenig Praxis. Dafür besteht die zweite Hälfte fast nur aus Praxis. Der Studienplan ist sehr gut ausbalanciert.
Es gibt Grundlagenfächer (Medienrecht, Arbeitsrecht, Bildgestaltung, Fernsehtechnik, Codecs, etc) für alle Studiengänge. Die sind sehr gut, da man einen Einblick auf die Technik und die Berufswelt bekommt.
Die Empfehlung der Autorin, einer Absolventin, lautet: Mehr als nur ein Praktikum machen vorher. 10 Monate sind sehr schnell vorbei und man muss immer dran bleiben. Wenn man viel Vorerfahrung mitbringt, ist das eine sehr gute Fortbildung. Als Ausbildung eher überfordernd, aber nicht unmöglich zu schaffen. Kommt auf die Motivation an.
Tipp am Rande
Als Teststudium ("mal schauen ob mir Kamera/Schnitt/... wirklich taugt") ist es nicht empfehlenswert, es sei denn, man hat € 8400,- zu viel im Geldbeutel. Deswegen die obere Empfehlung.
Wenn man davor noch nichts in der Richtung gemacht hat, braucht man nach der BAF ein oder zwei Praktika, um in den Beruf wirklich einzusteigen und Routine zu
Meist hat man Unterricht bei sehr guten Dozenten (bezogen auf Schnittstudium). Sie sind meist selber in der Branche, überwiegend fürs Fernsehen und können sehr gute Tipps geben.
Das "Fernsehen" im Namen verschwindet immer mehr im Studium. Man lernt die Vorgänge im Fernsehen aber es gibt auch viele Seminare in Richtung Film und künstlerische Gestaltung. Ist kein Vergleich zur HFF aber ich finde, man bekommt einen realistischeren Blick auf die Branche und den Arbeitsmarkt, sei es bei einem Sender oder einer Produktionsfirma. Wenn man nichts anderes machen will, als Kinofilme zu drehen, dann ist die BAF nicht das Richtige.
Berufsaussichten
DIe Aussichten nach der BAF sind relativ gut: Es werden im Juli die Recruiting Days organisiert, wo Firmen die Studenten persönlich kennenlernen können. Die meisten kriegen im Anschluss ein oder mehrere Angebote. Die BAF hat ein gewisses Ansehen, viele aus der Branche kommen aus der BAF.
Fotos: Esperanza Rivera Vollmer