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War da was? Ja, eine Berlinale ohne Öffentlichkeit, ein Online-Screeningangebot für wenige Fachleute, heute wurden die Gewinner genannt. In der öffentlichen Wahrnehmung hat die Berlinale gar nicht stattgefunden, niemand musste für Karten Schlange stehen, niemand hat sich im Eiswind erkältet, niemand am roten Teppich gewartet. Umso überraschender, dass die Preisträger nun durch die Medien bekannt gegeben wurden. Auch die Verkündung durch die Jüry fühlte sich irgendwie nicht richtig an. Zoom Konferenzen sind einfach kein Event, sondern eine ziemlich flächige Kopfcollage, die man dann "Meeting" nennt.

Die Gesetzmäßigkeiten der A-Filmfestivals, dass ein Film nur einmal auf einem A Festival laufen darf, machten es wohl notwendig, den Wettbewerb trotz Ausschluss der Öffentlichkeit jetzt stattfinden zu lassen und mit Preisen auszustatten. Bis zum Sommer wären die Filmemacher sicherlich auf andere A Festivals in der Welt ausgewichen, die vielleicht sogar in irgendeiner hoffentlich sehr nahen Zukunft wieder mit Publikum stattfinden werden.

Die physische Preisvergabe soll dann im Sommer stattfinden, doch die Jury hat schon jetzt entschieden. Immerhin haben vier der sechs Jurymitglieder die Wettbewerbsbeiträge nicht etwa online sondern richtig im eigens für sie reservierten Kinosaal angeschaut. Das ist ein Statement für das Kino.

 

Berlinale Gewinner 2021

Wettbewerb

Goldener Bär für den Besten Film: Babardeală cu bucluc sau porno balamuc (Bad Luck Banging or Loony Porn) von Radu Jude

Silberner Bär Großer Preis der Jury: Guzen to sozo (Wheel of Fortune and Fantasy) von Ryusuke Hamaguchi

Silberner Bär Preis der Jury: Herr Bachmann und seine Klasse (Mr Bachmann and His Class) von Maria Speth

Silberner Bär für die Beste Regie: Dénes Nagy für Természetes fény (Natural Light)

Silberner Bär für die Beste Schauspielerische Leistung in einer Hauptrolle: Maren Eggert in Ich bin dein Mensch (I'm Your Man) von Maria Schrader

Silberner Bär für die Beste Schauspielerische Leistung in einer Nebenrolle: Lilla Kizlinger in Rengeteg - mindenhol látlak (Forest - I See You Everywhere) von Bence Fliegauf

Silberner Bär für das Beste Drehbuch: Hong Sangsoo für Inteurodeoksyeon (Introduction) von Hong Sangsoo

Silberner Bär für eine Herausragende Künstlerische Leistung: Yibrán Asuad für die Montage von Una película de policías (A Cop Movie) von Alonso Ruizpalacios

 

Preisträger Encounters

Bester Film: Nous (We) von Alice Diop

Spezialpreis der Jury: Vị (Taste) von Lê Bảo

Beste Regie (ex-aequo): Das Mädchen und die Spinne (The Girl and the Spider) von Ramon Zürcher und Silvan Zürcher

Beste Regie (ex-aequo): Hygiène sociale (Sozialhygiene) von Denis Côté

Lobende Erwähnung: Rock Bottom Riser von Fern Silva

 

Gendergerechtigkeit

Gendergerchtigkeit einmal anders,- die Berlinale hat aus den Schauspielerpreisen "Beste weibliche Hauptrollle und beste männliche Hauptrolle" einen genderneutralen Preis gemacht.

 

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