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Beaulieu 3008 4000

Beaulieu 3008 S, eine späte Tonfilmkamera für Super 8

 

Von Normal zu Super...

Das Amateurformat Super 8 hatte und hat viele Freunde, was war dran an dem kleinsten analogen Filmformat?

Oft totgesagt und immer noch am Leben. Das Amateurformat Super 8 wurde 1965 von Eastman Kodak als Nachfolger von Normal 8 in Kassetten eingeführt und erfreut sich trotz hervorragender Amateur-Videotechnik bei eingefleischten Fans selbst heute noch einer gewissen Beliebtheit. Vermutlich ist es das analoge Filmerlebnis, welches dieses Format zu überschaubaren Preisen möglich machte, was den Charme von Super 8 am Leben erhält.

 

Beaulieu Kamera

Beaulieu bewies mit ihrer stummen 4008, dass man dem Format Profiqualitäten zutraute

Der Vorläufer zu Super 8, das Normal 8 Format wurde übrigens bereits 1932 eingeführt. Gegenüber Normal 8 hat Super 8 kleinere Perforationslöcher und ein deutlich größeres Bild.

Die Bildfläche ist fast 50% größer als bei Normal 8. Weiterer Vorteil von Super 8: Die Perforationslöcher befinden sich in der Mitte des Bildes, dies erleichtert den Schnitt.

Wie im unteren Bild deutlich erkennbar (rot) können bis zu zwei Magnetband-Spuren auf den Film aufgebracht (geklebt) werden. Zeichnet man auch auf die dünne Spur, die Ausgleichsspur, Ton auf, so kann sogar in Stereo vertont werden.

 

Werbung und Video-Clips

Super 8

Ein gewisses Wiedererwachen erfährt Super 8 in der Werbung und auch in Video-Clips, wo das etwas stilisierte, der Eindruck des puren Experimentellen, für besondere Aussagen genutzt wird.

Wenn Sie versuchen würden, diesen besonderen Look mit 35 mm herzustellen, müssten Sie enormen Aufwand im Kopierwerk und später auf einer Workstation treiben. Ein ziemlich teures Unterfangen.

Die letzten noch produzierenden Hersteller am Markt waren Eastman-Kodak, sowie auf dem japanischen Markt Single 8 von Fuji, davor gab es daneben noch Agfa, Ferania, Quelle, Porst, sowie Perutz.

Die Entwicklung der Standard-Kodak Kassetten erfolgte zuletzt nur noch in der Schweiz. Drittanbieter, wie Andec in Berlin, welche die Kassetten selbst mit anderen Materialien konfektionieren bieten aber auch heute noch Kassetten und eigene Entwicklung an.

 

Single 8

Kassettenschacht der Beaulieu 3008

Kassettenschacht der Beaulieu 3008 mit Tonkopf (unten) für S 8 Tonkassetten

 

Single 8 kam 1967 auf den Markt und war auf Polyesterbasis. Es hatte den Vorteil, die Spulen hintereinander und nicht auf einer Achse wie bei S 8 Kassetten aufzuwickeln, dadurch konnte man es problemlos zurückspulen – wichtig für Doppelbelichtungen und Überblendungen. Außerdem besitzen Single 8 Kameras echte Abdruckplatten, mechanisch eine präzisere Lösung als die in Super 8 Kassetten integrierte Andruckmechanik aus Plastik.

Später wurden übrigens auch Sonderlösungen für Super 8 entwickelt (60-Meter Kassetten für Beaulieu) die ebenfalls eine echte Andruckplatte besaßen. Zeitweise waren auch Tonkameras am Markt mit denen man den Originalton direkt in der Kamera auf die mit magnetband vorbespurten Filme aufnehmen konnte.

In den 70er Jahren gab es sogar Bestrebungen, Super 8 für professionelle Zwecke einzusetzen. Es wurden Filmabtaster sowie Profikameras mit Wechseloptik und Pilottongeber entwickelt. Die Beaulieu-Kameras 6008 Pro, 7008 Pro und 9008 Pro besaßen auf der Rückwand ein Quarzmodul für 25 Bilder pro Sekunde,- damit konnten sie synchron mit professionellen Tonaufnahmegeräten laufen.

 

Lichtempfindlichkeit

Bauer Super 8 Kamera

Kamera von Bosch/Bauer, der Zusatz XL stand für hohe Lichtempfindlichkeit, in diesem Fall eine 1,4 um die niedrige Empfindlichkeit des Filmmaterials zu kompensieren

 

Im Handel war das im übrigen hervorragende Kodachrome 40 mit 40 ASA Kunstlicht (Tungsten) und Ektachrome 160 mit 160 ASA Kunstlicht erhältlich. Es handelt sich um Umkehrfilme (Reversal), im Prinzip also Diafilm, es gibt folglich kein Negativ. Diese Materialien sind bezogen auf die Lichtempfindlichkeit relativ unempfindlich – verglichen mit den gängigen professionellen Filmen.

Ein Umstand, der die Verwendung des ansonsten hervorragenden Kodachrome Materials erschwert ist, dass es weltweit nur noch eine einzige Entwicklungsmaschine für dieses Verfahren gibt. Diese steht in der Schweiz und ist in keinem allzu gutem Zustand.

Auch Single 8 gab es noch relativ lang, diese Filme mussten zur Entwicklung nach Japan verschickt werden. Manchmal bekommt man auch die Schwarzweiß-Materialien PLUS X und TRI X, SW).

Darüber hinaus bieten diverse Dienstleister auch andere Materialien an, die sie in wieder verwendbare Kassetten konfektionieren, und auch deren Entwicklung übernehmen. Auf diesem Wege können sogar Negativmaterialien in Super 8-Kameras Verwendung finden.

Sie werden es nicht glauben, aber die Auflösung, Brillanz und Farbwiedergabe eines heutigen Super 8-Bildes ist deutlich besser als das eines Video-Bildes. Und was das Beste ist: Der Look! Das Material hat eine steile Gradation, dichte Farben und ermöglicht den von uns so geliebten „Filmlook“.

 

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