Der deutsche Filmpreis, dessen Trophäe "Lola" genannt wird, ist die höchste Auszeichnung in der deutschen Filmbranche. Er wird einmal im Jahr von der Deutschen Filmakademie verliehen und würdigt besondere Leistungen in verschiedenen Kategorien des deutschen Films.
Der Preis wurde erstmals 1951 verliehen und wurde früher vom Bundesinnenministerium vergeben. Seit 2005 heißt er offiziell "Deutscher Filmpreis" und seitdem entscheiden Mitglieder der nach amerikanischem Vorbild geschaffenen "Akademie" über die Preisträger*Innen.
Was nach einem demokratischen Entschluss vieler Mitglieder der Akademie klingt, hat allerdings ähnliche Schwächen wie andere, vergleichbare Akademien, einschließlich der amerikanischen, welche über die Oscars entscheidet. Es sind so viele Filme im Rennen, dass so gut wie Niemand alle Filme anschaut um sich ein Urteil zu bilden. Die allermeisten schauen sich die Filme an, von denen man schon mal etwas gehört hat und das sind meistens eher Mainstream Filme oder solche mit hohem Werbe,- und PR-Budget.
Praktisch jeder irgendwie bei Filmen mitarbeitende Mensch, der in der Akademie Mitglied werden kann, ist auch stimmberechtigt, auch das macht die Auswahl der Filme nicht besser. Oft geht das schief und natürlich werden viele starke Filme gar nicht erst nominiert, während die Blockbuster und Schwergewichte der Branche nie bei den Nominierungen (die bereits bares Geld bringen) fehlen dürfen.
So droht Jahr für Jahr die Gefahr, dass allzu populistisch entschieden wird, doch manchmal geht es, zumindest was die Hauptpreise angeht, erstaunlich gut. Hier beispielsweise die Preisträger*Innen von 2015:
Die Gewinner 2015
Der in einer Einstellung gedrehte Spielfilm "Victoria" erhielt sechs Lolas, darunter auch den als bester Spielfilm.
"Jack" erhielt die Silberne Lola, "Zeit der Kannibalen" von Johannes Naber erhielt die Bronzene Lola.
Laura Poitras' Film "Citizenfour" über den amerikanischen Whistleblower Edward Snowden wurde als beste Dokumentation mit der Goldenen Lola ausgezeichnet.
Laia Costa und Frederick Lau wurden für ihre Rollen in "Victoria" mit je einer Goldenen Lola als beste Schauspieler ausgezeichnet.
Nina Kunzendorf wurde für ihre Rolle in Christian Petzolds Holocaust-Drama "Phoenix" mit dem als beste Nebendarstellerin gekürt.
Bei den Männern wurde der Schweizer Schauspieler Joel Basman für seine Rolle in "Wir sind jung. Wir sind stark." als bester Nebendarsteller ausgezeichnet.
"Rico, Oskar und die Tieferschatten" von Neele Leana Vollmar wurde als bester Kinderfilm ausgezeichnet.<(p>
Kostümbildnerin Barbara Baum erhielt den Ehren-Lola.
Für "Honig im Kopf" bekommt Til Schweiger eine Lola für den meistbesuchten Film des Jahres.