Mehr als nur Befestigung von Scheinwerfern
Lichtstative sind an Filmsets extrem wichtig. Welches sind die wichtigsten Arten, welche sollte man unbedingt dabei haben? Nicht ganz unwichtig ist auch die Frage, wie viele sollte man dabei haben. Der Glaube, dass es genügt, pro Scheinwerfer auch ein Lichtstativ mitzunehmen, ist ein Riesenirrtum. Man benötigt nämlich noch deutlich mehr Lichtstative, schließlich müssen auch Abdeckfahnen, Frostrahmen, Moltons, Reflektoren und mehr im Filmset aufgestellt werden. Kurz- man kann eigentlich nie genug Stative dabei haben.
Natürlich unterscheiden sich die Stative nach Leistung, Aufgabe und Gewicht gewaltig. Dies hier ist nur eine kleine Auswahl, sie zeigt aber die wichtigsten Stativtypen zur Befestigung von Filmscheinwerfern oder etwa bespannten Rahmen (Butterfly), Reflektoren etc.
Leuchtenstativ
Das normale Leuchtenstativ gibt es in verschiedensten Ausführungen, von Aluminium bis hin zu Stahl. Die größten können bis zu einer Höhe von 5 Metern reichen. Sie haben in der Regel drei ausklappbare Beine mit Querstreben sowie mittig Auszüge. Ihre Größe und das Material aus dem sie gefertigt sind, bestimmen, wieviel Gewicht sie tragen können.
Kleine Lichtstative arbeiten mit Zapfen von 16mm Durchmesser (=5/8"), größere Scheinwerfer sind für TV-Zapfen ausgelegt, welche einen Durchmesser von 28mm (=1 1/8") besitzen. Diese sind eher bei Stahlstativen und Kurbelstativen anzutreffen. Doch auch die größeren Alustative können häufig auch TV-Zapfen aufnehmen. Viele Stative besitzen für beide Zapfengrößen Aufnahmen.
Die Beine der Stative sollten übrigens immer möglichst breit ausgeklappt werden, damit das Lichtstativ die maximale Stabilität bieten kann und nicht so leicht umfällt. Wenn die Querstreben hin zur Mittelsäule waagerecht sind, ist es perfekt.
Während Alustative eher leichte Scheinwerfer halten können, sind Stahlstative in der Lage, auch sehr schwere Scheinwerfer zu tragen. Umgekehrt kann man natürlich leichte Scheinwerfer auch auf schweren Stahlstativen befestigen, zuviel Stabilität schadet eigentlich nie. Allerdings sind die stabilileren Stahlstative auch deutlich schwerer. Wenn man dokumentarisch dreht und sein ganzes Equipment vielleicht sogar im Rucksack selber tragen muss, dann wählt man nicht nur leichte Scheinwerfer, sondern auch sehr leichte Lichtstative aus Aluminium. Das ist also alles skalierbar und so gibt es von kleinsten Leichtstativen aus Aluminium bis hin zu schweren Stahlregalen eine breite Palette.
C-Stands
Die C-Stative, auch C-Stands genannt sind sehr kompakt, leicht, lassen sich bis etwa 3 Meter Höhe ausziehen und sind relativ preiswert. Was sie besonders flexibel macht, ist der Umstand, dass eines der Beine in der Höhe verstellt werden kann. Damit kann man sie näher beieinander aufstellen, als andere Stative und sie lassen sich auch an Treppenstufen aufstellen. C-Stands sind die wahrscheinlich praktischsten Stative an Filmsets, es gibt sie, wie die meisten Filmstative sowohl Silberfarben als auch Schwarz.
Kurbelstativ
Kurbelstative sind meistens aus Stahl und extrem hilfreich, wenn es gilt, schwere Scheinwerfer (und davon gibt es viele) in die Höhe zu befördern. Manche von ihnen sind in der lage, Scheinwerfer in 5 bis 7 Meter Höhe zu befördern. Es versteht sich von selbst, dass diese dann aus Sicherheitsgründen mit Spanngurten gesichert werden müssen. Zusätzlich beschwert man dann die Querstreben der Stativbeine mit Sandsäcken.
Der Kurbelmechanismus hilft enorm, bis zu 45 Kilo schwere Geräte nach oben zu befördern. Diese Stabilität hat andererseits zur Folge, dass die Kurbelstativ ziemlich schwer sind. Die Handhabung von Kurbelstativen ist nicht ganz einfach, man muss sehr vorsichtig sein mit Kurbel und Verriegelung und alle Sicherheitsvorschriften kennen, damit man sich nicht verletzt. Beleuchterhandschuhe sind ohnehin Pflicht.