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Das Festival begann am 15.11 und zeigte herausragende Arbeiten von Filmhochschulen aus der ganzen Welt und zu den meisten Filmen sind sogar deren Macher angereist und stellten sich der Diskussion.

Kinosaal

Das Münchner Filmschoolfest ist nicht nur eine Gelegenheit, den "state of art" der internationalen Filmhochschulen, sondern vor allem auch, zahlreiche junge Filmemacher-innen aus der ganzen Welt kennenzulernen.

Wer so alles in München dabei war, erfährt man aus der Gästeliste des Festivals.

Natürlich hat das Filmschoolfest einen richtigen, mit tollen Preisen ausgestatteten Wettbewerb für die besten Nachwuchsfilme, über die eine Fachjury entscheidet.

Wer von den Movie-College Besuchern mindestens zwei Jury-Mitglieder des diesjährigen Wettbewerbs nannte, konnte Eintrittskarten zu gewinnen. Es wurden 5 X 2 Tickets verlost. Wir gratulieren den Gewinnern !

 

35. Filmschoolfest in München

„Almost Famous" ist das Motto des diesjährigen Festivals der Filmhochschulen, das vom 15. bis 21. November 2015 im Filmmuseum München (St.-Jakobs-Platz 1) stattfindet. „Fast berühmt" sind nämlich die Nachwuchsregisseure, die mit ihren Kurzfilmen an diesem Wettbewerb teilnehmen. Erwartungsgemäß werden nicht wenige von ihnen in den nächsten Jahren auf den roten Teppichen der Filmwelt zu sehen sein. Die Karrieren der Regisseure Lars von Trier (DANCER IN THE DARK), Caroline Link (NIRGENDWO IN AFRIKA) und der Kameramänner Adam Arkpaw (TRUE DETECTIVE) und Eduard Grau (A SINGLE MAN) fingen auf dem internationalen Festival an. Somit gehört das Filmschoolfest weltweit zu den renommiertesten Festivals für Studentenfilme und zeichnet sich durch eine hohe Qualität der vorgestellten Filme aus.

 

Die Eröffnung

Foyer der HFF

Foyer der gastgebenden Filmhochschule, der HFF München

Die Eröffnung des 35 ten Filmschoolfestivals war spürbar überschattet von den mörderischen Anschlägen in Paris. Die Festredner-innen (Festivalchefin Diana Iljine, HFF Präsidentin Bettina Reitz und Bürgermeister Josef Schmid) betonten zu Recht unisono, wie wichtig es sei, sich durch derartige Angriffe auf die Freiheit und Menschlichkeit nicht einschüchtern zu lassen. Betont wurde, welche Bedeutung gerade auch die Arbeiten der jungen Filmemacher-innen als freie Meinungsäußerungen hätten.

 

Eröffnungsprogramm

Das danach folgende Eröffnungsprogramm, was sicherlich lange vor den Anschlägen von Paris zusammengestellt wurde, konnte diese Ansprüche nur bedingt erahnen lassen.

Einmal mehr wurde der Studentenoscar-Gewinner der HFF, Nocebo gezeigt, ein gut fotografierter, gut gespielter, aber weitgehend sinnarmer Actionfilm mit fettem Sound-Design, und nahezu durchgehendem Aufmerksamkeitsscore (Filmmusik), dass es nur so rumpelte. Wenn man sich Hollywoods Actionkino andienen will, dann so.

Der Animationsfilm "Traffic" (Milen Vlaykov Halyov) zeigte klassische, solide Animation mit einer schlichten Botschaft über den Straßenverkehr. Dann kam der einzige Film, der das Attribut Relevanz tatsächlich verdiente,- "Conversation Over the Fence", (Lisa Gerig) eine Doku aus der Schweiz, handwerklich auch auf Grund schwieriger Drehbedingungen und der gewünschten Subjektivität, aber wohl auch Problemen bei Rausrendern des fertigen Films, etwas kantig, aber von der Erzählhaltung zu, als Asylbewerber in einem Flughafengefängnis, Inhaftierten und dem Effekt auf den Zuschauer, überzeugend.

"Unleaded" (Luke Davies) eine Tankstellenüberfall Komödie zeigte danach wieder solides filmisches Handwerk, wobei der letzte Beitrag, "Through my street" (Piet Baumgartner) ein Musikclip der mit einer seltsamen Karaoke-Nummer beginnt und in einem Kiesgruben-Baggerballett mündet, trotz ähnlich unkomplexer Story einfach durch die schiere Freude an der Choreographie überzeugte.

 

Gedränge vor der Eröffnung

Dichtes Gedränge vor der offiziellen Eröffnung des 35. Filmschoolfestes

Die Teilaufgabe,- Leistungsschau der gastgebenden HFF und ein paar anderer Filmhochschulen sowie unterhaltsamer Einstieg in die Festivalwoche, erfüllte das Eröffnungsprogramm,- den wichtigeren Part, nämlich auch Belege der gesellschaftlichen Relevanz inmitten handwerklich ordentlicher Arbeiten zu zeigen, mussten die diversen Programme der Festivalwoche beweisen.

 

Programm

Insgesamt 52 Kurzfilme von 36 Filmhochschulen nahmen in diesem Jahr am Wettbewerb teil. Davon sind 34 Spielfilme, 9 Dokumentarfilme und 9 Animationsfilme. Die 70 jungen Filmemacher und 15 Professoren reisten aus 20 Ländern an. So sind in diesem Jahr neben jungen Filmemachern aus Deutschland auch die USA, Großbritannien, Belgien, Finnland, Serbien, Ungarn, Australien, Japan und viele andere Länder vertreten.

Laut Festivalleiterin, Diana Iljine, seien auf dem diesjährigen Filmschoolfest nur wenige Komödien zu sehen. Es stünden ernste Themen im Vordergrund, die sich auf aktuelle politische Probleme, wie die Flüchtlingskrise, beziehen. So beschäftigen sich viele Kurzfilme mit Migration, Kulturunterschieden und Heimat. In diesem Jahr sind so viele Animationsfilme vertreten wie schon lange nicht mehr. Von Stop-Motion über Zeichentrick- zu computeranimierten Filmen ist alles dabei. Eine kompetente Jury wählte auch in diesem Jahr die Gewinner des Filmschoolfests.

Der Regisseur und Vorsitzende der diesjährigen Jury, Marco Kreuzpaintner, (SOMMERSTURM) hielt eine Masterclass. Die Veranstaltung stand allen Interessierten kostenfrei offen.

Das Movie-College war beim Festival dabei.

 

Die Preisträger 2015

"The Little Death" ("Den lille døden") wurde als bester Film mit dem VFF Young Talent Award ausgezeichnet.

Michael Binz, von der Kunsthochschule für Medien Köln erhielt für seinen Diplomfilm "Herman The German" den Panther Preis (beste Produktion eines europäischen Films) und den Wolfgang-Längsfeld-Preis (originellster Film)

Lisa Gerig von der Zürcher Hochschule der Künste für "Conversation Over The Fence" ("Zaungespräche") erhielt den ARRI-Preis (bester Dokumentarfilm)

Alexander Hasskerl von der DFFB in Berlin wurde für die Kameraarbeit beim Kurzfilm "Wada' (Prediction)" mit dem Student Camera Award ausgezeichnet.

Vladimir Tagic von der Kunsthochschule Belgrad erhielt für "Emergency Exit" ("Izlaz u slucaju opasnosti") den Luggi-Waldleitner-Preis für das beste Drehbuch.

Basile Vuillemin, vom Institut des Arts de Diffusion in Louvain-la-Neuve erhielt für seinen Film "Fingertipps" ("Du bout des doigts") den Arte-Kurzfilmpreis.

Arthur Lecouturier erhielt für seinen Film "Do You Even Know..." ("Au moins le sais-tu") den Prix Interculturel für Verdienste um den interkulturellen Dialog.

Moritz Rautenberg (Kamerastudent der HFF München) und Christian Ricken erhielten für Ihre Spots "Sweaty Santa" den Climate Clip Award sowie für "Outer Space" die Hofbräu Trophy für die beste Bier-Werbung.

 

Die diesjährige Jury

Marco Kreuzpaintner, Regisseur, Deutschland

Thure Lindhardt, Schauspieler, Dänemark

Neil Fox, Programmkurator Edinburgh International Film Festival, Schottland

Anaïs Ruales, Vorjahresgewinnerin VFF YOUNG TALENT AWARD, Frankreich

Nil Varol, Redakteurin beim 3sat-Magazin Kulturzeit, Deutschland

 

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