Kongress und Ausstellungen
Sicher nicht die ganze Zukunft, doch ein paar kleine Einblicke gewährt das Event im Münchner Kongresszentrum des Deutschen Museums. Diverse Startups, einige davon Derivate der TU München präsentierten neue Entwicklungen und spannende Einblicke in künftige Anwendungen. Uns haben bei der Veranstaltung die VR und AR Anwendungen besonders interessiert. Das Zukunftsfestival bot an drei verschiedenen Orten, unter anderem im ehemaligen Imaxkino des Deutschen Museums Diskussionsrunden und Vorträge zu relevanten Themen.
So versuchten beispielsweise Anna Goldhofer, Lars Roessler, Dirk Reich, Christine Betz, Young-jin Choi und Dipjyoti Deb (Moderation) auf einem Panel zu ergründen, wie man mit neuen Ideen, Geschäftsmodellen und Technologien eine nachhaltige Wirtschaft aufbauen kann.
In welchen Ausprägungen mit welchen Chancen aber auch Verwerfungen Zukunft möglicherweise stattfinden wird, das versuchen diverse Vorträge und Panels zu klären. Quantencomputer, Robotik, Künstliche Intelligenz, Quantencomputer, Metaverse und Virtualisierung sind da die üblichen Verdächtigen, doch auch Klima und Ernährung finden sich in Ausstellung und Kongressprogramm wieder.
Die TU München ist mit diversen Projekten präsent. Insbesondere die Fortschritte in der Robotik werden stolz präsentiert.
Virtual Reality
Der XR Hub Bavaria, Mitveranstalter des Festivals der Zukunft, war mit verschiedenen Projekten präsent um den Besucher*Innen VR und AR näher zu bringen. Diverse Simulatoren machten virtuelle Weltraumflüge, Fahrten oder auch Flüge per VR Brille und physischer Unterstützung durch passende Sitze oder Liegen möglich. Einige der dort präsentierten Projekte kannte man schon aus diversen anderen Veranstaltungen, allzuviel hat sich da offenbar nicht getan in den vergangenen paar Jahren. Das soll nicht heißen, dass diese Anwendungen nicht beeindruckend sind, doch die Innovationszyklen scheinen hier länger zu sein, als man noch vor ein paar Jahren erwartet hätte. Auffällig auch ein deutliches Schwergewicht auf computzergestützten Simulationen. VR Filme, die ja eine große erzählerische und emotionalisierende Kraft haben können, kamen recht wenig vor. Das ist bedauerlich, weil damit ein wichtiger Bereich von VR ausgeblendet wird.
Bei der Hitze ist der Innenhof zum Abkühlen aber auch Connecten besonders willkommen. In einem Zelt wird von einer DJane aufgelegt. Der Dresscode ist sommerlich, Kurzarmhemd und lange Hose bzw. Sommerkleider. Nur ganz wenige Hardliner zwingen sich dazu, ein Jackett zu tragen. Ja und hier und da sind auch Männershorts und sogar Sandalen gesichtet worden. Was Sommerhitze so alles möglich macht.
Mit dem Festival hat es nichts zu tun,- aber dennoch seltsam: Im Cappuccino schwimmen zwei gar nicht virtuelle tote Fliegen. Nunja. Weshalb man Food und heisse Getränke auf Fahrrädern und in Uralt VW Bussen herstellen muss, statt an ebenso im Gebäude vorhandenen Theken mit fließend Wasser und Abflüssen, muss man nicht verstehen. Wenn man die Siebträger der Kaffeemaschinen und die Kännchen fürs Milchaufschäumen mangels Spüle mit fließendem Wasser nicht gescheit reinigen kann, sind Fliegen vermutlich noch das geringste Problem. Hipness hat nun mal ihren Preis...
Simulatoren
Es waren natürlich auch diverse Produktionen des Deutschen Museums zu sehen. Beispielsweise ein Fahrsimulator, mit dem man dank VR Brille und Sensorik wie dereinst mit dem Rover über die Mondoberfläche fahren kann. Oder den virtuellen Flug mit dem Normalsegelapparat von Flugpionier Otto Lilienthal noch einmal nacherleben.
Fahr,- und Flugsimulationen, welche dank Sensorik und teilweise hydraulischen Bewegungsabläufen sehr realistische Simulationen ermöglichen, gehörten zu den am meisten besuchten Attraktionen des Zukunftsfestivals. Viele diese Anwendungen sind längst in der Industrie, etwa beim Prototyping in der Autoindustrie angekommen.
The Walled Off Hotel VR
Im Rahmen der Veranstaltung wurde einer der vom FFF-geförderten Prototypen, eine deutsch-palästinensisch-niederländische VR-Koproduktion präsentiert. Julius Windhorst, der den neu geschaffenen FFF Bereich XR seit 2020 betreute, stellte das Team des Projektes vor und verabschiedete sich zugleich, weil er den FFF verlässt. "The Walled Off Hotel VR", ist in dem virtuell nachgebildeten, von Banksy gestalteten Hotel angesiedelt. Produzent Clarens Grollmann (K5 Factory GmbH), Produzentin May Odeh und Creative Director Amer Shomali präsentierten die ersten Ergebnisse. 700.000 Euro soll die fertige Produktion dann kosten, das gibt eine vage Ahnung, wo derartige Projekte von den Kosten her angesiedelt sind.
Das Festival der Zukunft ist/war noch am 23. und 24. Juli bei freiem Eintritt geöffnet.