Sony hat seine neue Full Frame 6 K Kamera vorgestellt und setzt die Messlatte wieder deutlich höher. Wenn der größte Hersteller von Kamerasensoren weltweit, eine neue Kamera vorstellt, dann hat sie es in sich.
Von der äußeren Anmutung scheint die FX9 wie ein direkter Nachfolger der beliebten FS7, doch das Innenleben unterscheidet sich enorm. Für Kameraleute sind die inneren Werte der neuen kompakten Videokamera äußerst spannend. Es scheint, als habe Sony einie Reihe von Features der Venice auf die deutlich preiswertere FX9 übernommen.
Sie verfügt über einen brandneuen 6K Exmor R” CMOS Sensor mit 19 Megapixeln und kann intern in 4K mit 4:2:2 aufzeichnen. Die Auflösung wird downgesampled, das verspricht hohe Bildqualität. Kleiner Wermutstropfen- Sony verweigert den Usern die interne 16 Bit RAW Aufzeichnung, hierfür muss man eine Erweiterung (XDCA-FX9) und einen externen Recorder dazukaufen. Damit wird die Kamera schwerer und das Setup auch deutlich teurer.
Ganze 15 Blenden Dynamikumfang soll die Kamera haben und dank des großen Sensors und der verbesserten Technologie soll sie auch in Low Light Situationen rauscharm sein. Das konnte man von der FS7 nicht unbedingt behaupten. Dual Base ISO mit 800/4.000 gehört zu den Neuerungen und auch die Farbabstimmung (Color Science) wurde von der großen Venice übernommen. Auf der Audioseite weiß die Kamera mit vier regelbaren Tonkanälen zu glänzen, allerdings gibt es nur zwei XLR Eingänge.
Die Bildstabilisierung ist hervorragend, aber seltsamerweise nicht über einen beweglich gelagerten Sensor (=optisch) sondern elektronisch realisiert worden. Die Autofocus-Fähigkeiten sollen nochmals deutlich verbessert worden sein. Das war auch dringend nötig, schließlich hat Canon es schon seit Jahren vorgemacht, mit ihrem Dual-Pixel Autofocus auch Feinde der Schärfeautomatik zu überzeugen. Die Übergangsgeschwindigkeit zwischen verschiedenen Schärfepunkten lässt sich individuell einstellen. Gesichtserkennung und Schärfeverfolgung auch bei geringer Schärfentiefe sind Features die besonders im dokumentarischen Bereich, wo oft auch ohne Kameraassistenz gedreht wird, sehr gefragt sind.
Ein elektronischer variabler ND-Filter erleichtert zudem die gezielte Lenkung der Schärfentiefe und macht auch Übergänge in der Belichtung etwa bei Gänge/Fahrten von Innen nach Außen, sehr komfortabel.
Durch den gleich gebliebenen Formfaktor zur FS7 können viele Zubehör-Bestandteile übernommen werden. Die U-Series Akkus, die Ladegeräte, die E-Mount Objektive, Objektivadapter und vieles mehr sind weiter verwendbar bzw. in großer Breite auf dem Markt bereits vorhanden.
Die neuen Leistungsmerkmale haben ihren Preis, etwa 11.000,- Euro Netto soll die Kamera kosten, wenn sie ab Ende des Jahres ausgeliefert wird. Der Adapter wird noch mal weitere 2500,- Euro kosten.
Bilder: Pressefotos Sony